Emmerich. Die Zweite Jugendeinrichtung in Emmerich soll in der Alten Rheinfähre an der Promenade entstehen. Statt Umbau wird über ein Neubau nachgedacht.
Nun wird es konkreter: Emmerich soll eine zweite Jugendeinrichtung in der Alten Rheinfähre an der Promenade bekommen. Und diese soll in städtischer Trägerschaft betrieben werden. Der Jugendhilfeausschuss befasst sich damit in der öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 12. März, 17 Uhr, im Rathaus.
Im Sommer 2018 hatte die Politik der Verwaltung einen Prüfauftrag erteilt, die Varianten zur Trägerschaft für die zweite Jugendeinrichtung – neben dem Jugendcafé am Brink (Juca) – durch das Jugendamt selbst oder unter freier Trägerschaft differenziert vorzustellen sowie ein Konzept für eine zweite Jugendeinrichtung zu erarbeiten und geeignete Räumlichkeiten vorzuschlagen.
Verwaltung sieht nun Vorteile in der städtischen Trägerschaft
In einer Pro- und Contra-Liste begründet die Verwaltung, warum ein Betrieb in städtischer Trägerschaft zu empfehlen sei. Bei der Suche nach geeignetem Personal und dessen Zukunftsperspektiven sieht die Verwaltung durchaus Vorteile in einer freien Trägerschaft.
Allerdings überwiegen die Vorteile in städtischer Trägerschaft: enge Steuerung der Angebote und direkterer Einfluss auf finanzielle Mittel. Außerdem gibt es Synergieeffekte bei den Ressourcen beider Jugendeinrichtungen. Denn auch das Juca könnte von aufsuchender Jugendarbeit profitieren. Zudem gibt es die Möglichkeit einer guten Abstimmung von Veranstaltungen, sowie die einfachere Umsetzung eines Gesamtkonzeptes offene Jugendarbeit.
Andere Standorte fielen heraus
Bei der Frage nach dem Ort seien alle anderen Optionen, die geprüft worden, raus gefallen; mal wegen fehlender Barrierefreiheit, mal wegen desolater Bausubstanz oder weil sie nicht verfügbar waren. Es blieb die Alte Rheinfähre.
Hier wurde lange mit dem Eigentümer verhandelt. Zunächst gingen die Überlegungen in Richtung Umbau des Gebäudes. Doch der vorgestellte Kostenrahmen überzeugte nicht, weshalb man nun die Variante eines Abrisses und Neubaus favorisiere. Bei diesen Gesprächen war auch die Kirchengemeinde als direkter Nachbar beteiligt. Der Verwaltung sollen in diesen Tagen Baupläne vorgestellt werden.
Mitnutzung des Sandstrandes würde der Idee sehr helfen
Aktuell geplant ist es, die Jugendeinrichtung in der ersten Etage mit einem eigenen Zugang sowie einem Aufzug unterzubringen. Parterre könnte sich eine Gastronomie ansiedeln. Eine möglich Mitnutzung des Sandstrandes für die Jugendeinrichtung „würde diesen Standort deutlich aufwerten“, heißt es in der Ausschussvorlage. Dies stünde auch im Einklang mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept, wo die Weiterentwicklung dieses Bereiches zum Chill-out-Bereich verankert ist. Hierzu sind aber noch Abstimmungen erforderlich.
Die zweite Einrichtung soll übrigens den Fokus auf ältere Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre legen, während im Juca eher die jüngeren Kinder richtig aufgehoben sind.