Haldern. Die Wanderausstellung zum Thema Menschenrechte ist in der Evangelischen Kirche in Rees-Haldern durch Präses Manfred Rekowski eröffnet worden.
Am Sonntag wurde sie eröffnet: die Wanderausstellung „#freiundgleich“ zum Thema Menschenrechte in der Evangelischen Kirche in Haldern. Seit Februar 2019 ist die Ausstellung in Deutschland unterwegs, nun kann man sie in den Räumlichkeiten der Evangelischen Gemeinde besuchen.
Besonders zu den verschiedenen Vorträgen sind alle eingeladen, ob Kind, ob Jugendlicher, Erwachsener, Familie: Auf den regen Austausch freue man sich sehr, so der Veranstalter. 70 Jahre lang gibt es sie, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Doch nie war sie selbstverständlich. Zur Ausstellungseröffnung wurde genau hingeschaut: Wo beginnen Menschenrechte? Wer kämpfte und kämpft noch immer für unsere Freiheiten?
„Wir sind alle gleich: Mensch, Tier und Natur“
Wie kann es, dass uns die Angst die Kraft zur Veränderung raubt? Warum ist es so wichtig, immer wieder zu wollen und immer wieder genau hinzusehen? Präses Manfred Rekowski sprach deutlich an: „Menschenrechte waren und sind nicht selbstverständlich. Sie müssen uns stets neu ins Bewusstsein gerufen werden.“ Dabei machte er darauf aufmerksam, wie klein der Mensch im Universum ist, wie viel Macht er aber auf dieser Erde hat und welche Verantwortung damit einhergeht.
Auch der schonende Umgang mit dieser Erde sei Menschenrecht und dürfe nicht angetastet werden, hieß es. „Wir sind alle gleich: Mensch, Tier und Natur“, sagte Rekowski. Und rief dazu auf, sich sein kindliches Staunen und die Neugierde beizubehalten, sich gegenseitig zu vertrauen und zu helfen und einander auf Augenhöhe zu begegnen. Denn was sei schon ein kleiner Mensch in dunkler Nacht? „Überflieger oder Eintagsfliege? Beides!“, betonte Präses Rekowski.
Jeder Mensch hat eine unzerstörbare Würde
Jeder Mensch habe eine unzerstörbare Würde. Egal, wo er herkomme, egal, welchen Pass er habe. Seine reflektierte, mit Bildern gespickte Predigt lud dazu ein weiter zu denken, sich selbst und seine Mitmenschen immer wieder neu zu betrachten und die Würde jedes Individuums anzuerkennen. Die Gemeinde als „Körper“ könne nur funktionieren, wenn es verschiedene Körperteile gebe, die eine ganz eigene Besonderheit in sich tragen.
Bürgermeister Gerwers spricht am 5. März über Respekt
Die Ausstellung lädt ein sich erneut zu informieren, auch umzudenken. So solle etwa das Wort Flüchtling durch Geflüchteter ersetzt werden. Zuzuhören, besonders den Kindern, und mit ihnen Menschenrechte zu leben und so eine gemeinsame Zukunft für diese eine Erde möglich zu machen.
Am Donnerstag, 5. März, wird Bürgermeister Christoph Gerwers aus Rees über „Respekt“ sprechen. Am 14. März geht es in den Austausch „Migration geht uns alle an“: Wo beginnen? Wie geht es Geflüchteten? Und am 17. März will man sich gemeinsam über „Umweltrecht als Menschenrecht“ auseinander setzen.
>> Syrien: Situation verlangt nach „abgestimmtem europäischen Handeln“
Angesichts von Gewalt, Not und Elend an den Grenzen Europas fordert Präses Manfred Rekowski von den Regierenden in Europa, die humanitäre Situation der Flüchtlinge aus Syrien „unverzüglich wirksam zu verbessern“. „Dazu müssen Europa und Deutschland ihren angemessenen Beitrag leisten“, schreibt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland in seinem Präsesblog.
Rekowski, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, hat bei seinem Appell nicht nur die verzweifelte Situation vieler Menschen an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland beziehungsweise Bulgarien vor Augen, sondern auch die dramatische Lage der Menschen in Syrien selbst, die aus der umkämpften Region Idlib fliehen. Diese verlange „nach einem abgestimmten europäischen Handeln“.