Rees. Im Koenrad Bosman Museum in Rees hat die Ausstellung „Widerschein“ mit Werken von Ulrike Donié eröffnet. Die Künstlerin beruft sich auf Platon
Abwechslung vom Grau des Winterhimmels konnte man erstmals am Sonntag im Koenrad Bosman Museum finden: Organische Formen verknäulten sich in 20 Gemälden und Zeichnungen der Künstlerin Ulrike Donié. Die farbintensiven Bilder können bis zum 10. Mai besichtigt werden.
Für die Eröffnung ihrer Ausstellung „Widerschein“ um 11.30 Uhr nahmen die Schöpferin und ihr Mann die zwei stündige Fahrt von Linz in Rheinland-Pfalz nach Rees auf sich. Dementsprechend ehrte die Eröffnungszeremonie ihr Werk mit Ansprachen des Bürgermeisters Christoph Gerwers und des Kunsterziehers Johannes Beenen. Zwischendurch spielte das Lexis Celloquartett – ein Ableger der Haldern Strings und Gewinner des Wettbewerbs „Jugend musiziert“.
Bürgermeister Christoph Gerwers ging auf den Lebenslauf ein
Christoph Gerwers nahm sich die Aufklärung der mehr als 25 Besucher über den Lebenslauf der Künstlerin vor. So entnahm man seinem Vortrag, dass sie ursprünglich Rechtswissenschaften studierte, damals aber bereits ihre Liebe zur Kunst auslebte: Sie füllte im Laufe der Zeit Galerien im In- und Ausland.
Johannes Beenen ging näher auf Doniés Kreationen ein. Er erklärte, dass alle Bilder mit Acryl auf Nesselstoff gemalt seien. Auch erläuterte er die Wirkung der fülligen Kompositionen auf den Betrachter. Letzterer würde sich entweder nach Überbeanspruchung der Sinne abwenden. „Oder er sucht eine Erklärung für das scheinbare Chaos“, hofft Johannes Beenen.
Der Schein trügt
Genau dieses Scheinbare, sollen die Arbeiten zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit unterstreichen. Betrachter sollen meinen, etwas wiederzuerkennen, dann aber herausfinden, dass es solche organischen Formen und Zusammenstellungen gar nicht gibt, erklärte Donié. „Die ganze Realität könnte sich als etwas Irrtümliches herausstellen“, fügt sie dem Ausdrucksziel ihrer Kompositionen hinzu. Sie berief sich dabei auf das Höhlengleichnis Platons: „Ich gehe ohne jedes Konzept dran.“
Mit Pinseln und Spachteln male sie meist organische Elemente und Strukturen, die ihr Unterbewusstsein ihr vorgäbe. Erst an einem gewissen Punkt der Erkenntnis einer Komposition fange sie an, dem Bild einen Mittelpunkt zu geben. So entstanden Schöpfungs- und Untergangsbilder, sowie Barock anmutende Himmelszelte, die alle Korallen ähneln.