Kreis Kleve. Die Apotheker im Kreis warnen vor einem Anstieg der Grippe-Zahlen. Mit Impfung, Handhygiene, Mundschutz und Zinkpräparaten kann man vorbeugen.

Die Apotheker im Kreis Kleve weisen auf die deutlich gestiegenen Grippe-Zahlen hin. So melde das Robert-Koch-Institut (RKI), dass es zurzeit in Deutschland 21.000 Grippe-Fälle gebe. Gut 5000 Infizierte müssten im Krankenhaus behandelt werden. 42 Menschen seien an der Influenza gestorben. Zudem verunsichere das Coronavirus viele Menschen in Deutschland. In den hiesigen Apotheken gebe es viele Nachfragen zur Einschätzung der Ansteckungsgefahr und der jeweiligen Risikosituation.

Wer krank ist, der sollte zu Hause bleiben und das Bett hüten.
Wer krank ist, der sollte zu Hause bleiben und das Bett hüten. © dpa | Maurizio Gambarini

Die Apotheker im Kreis Kleve weisen darauf hin, dass gerade jetzt in der anstehenden Karnevalszeit die Ansteckungsgefahr extrem hoch ist. Die Grippe sei eine akute, schwere und hoch anstreckende Viruserkrankung. „Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion, das heißt durch Husten, Niesen, Sprechen oder beim Küssen“, erläutert Ulrich Schlotmann, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Kleve.

Doch was kann man tun? Die Apotheker geben praktische Tipps:

Impfung

Das beste Mittel, um sich vor der Grippe zu schützen, ist die Grippeschutzimpfung. Diese ist auch jetzt noch sinnvoll, da der Höhepunkt der Grippewelle noch bevorsteht. Ob sie als Schutz für die Karnevalstage noch infrage kommt, ist individuell mit dem Arzt abzuklären, da es bis zu zwei Wochen dauert, bis ein wirksamer Impfschutz besteht. Eine Impfung gegen das Coronavirus ist aktuell nicht möglich.

Handhygiene

Ein einfacher, aber häufig unterschätzter Infektionsschutz ist die Handhygiene. Denn auf Türgriffen, Lichtschaltern, Gläsern, Flaschen und auf Oberflächen in öffentlichen Verkehrsmitteln können die Erreger überall lauern. Da im Karnevalstrubel intensives und häufiges Händewaschen aber eher schwierigwerden dürfte, raten die Apotheker im Kreis Kleve zur Nutzung von zertifizierten Desinfektionsmitteln in handlichen Verpackungen aus der Apotheke, die man unterwegs gut nutzen kann.

Schutzmasken

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit verringert das eigene Risiko einer Ansteckung durch Viren in der Regel nur wenig. Dennoch haben die Atemschutzmasken durchaus ihren Sinn – und zwar als Hilfsmittel, mit dem Erkrankte ihr Umfeld vor Ansteckung schützen können. Die einfachen Papiermaskenbieten zudem einen gewissen Schutz vor Schmierinfektionen – etwa bei unwillkürlichem Anfassen von Nase und Mund.

„Nur die sogenannten FFP3-Masken sind wirklich virendicht“, erläutert Apotheker Ulrich Schlotmann. Allerdings bekomme man durch diese nur sehr schwer Luft.

Weitere Tipps

Wer sein Immunsystem stärken möchte, der sollte Vitamin C zu sich nehmen, welches in der Regel ausreichend über die normale Nahrung aufgenommen wird. Mit hochwertigen Zinkpräparaten kann man den Körper während einer Grippewelle – oder, wenn das Immunsystem zu Karneval besonders gefordert ist – unterstützen. Zudem rät Apotheker Schlotmann, als Schutz die Schleimhäute in Nase und Rachen feucht zu halten. Zur Vermeidung einer Ansteckung mit Viren sollte gezielt in die Armbeuge genießt und gehustet werden. Bei Schnupfen sollten Papiertaschentücher jeweils nur einmal genutzt und dann sofortentsorgt werden.