Rees. Der Geschichtsverein Ressa hatte zum Kinoabend in Bürgerhaus eingeladen. Es war eine Zeitreise dank Super-8-Filme in die 70er- und 80er-Jahre.

Der arme Hausmeister des Bürgerhauses in Rees musste am Mittwoch mindestens 450 Stühle herbei schaffen für den Ressa Super-8-Filmabend über die Stadt Rees in den 70er- und 80er-Jahren.

Die Werbung in den Medien für das kostenlose Event hatte einen riesigen oder eben reesigen Andrang geschaffen. So wurde die Stimmung der vielen Zuschauer direkt am Anfang mit einem humorvollen Musikvideo eingeleitet, welches die Geschichte der Stadt am Rhein kurz überflog. „Das war so ein kleines Bonbon“, leitete Michael Scholten ein.

Weiteres Filmmaterial steuerten Reeser bei

Als Vorstandsmitglied des Reeser Geschichtsvereins Ressa übernahm er die Einleitungsrede des Abends. Nachdem das Organisationsteam „Rees in Film und Fernsehen 2.0“ gezeigt hatte, hätte man nicht für möglich gehalten, dass es noch weitere Filmmaterialien gäbe. Jedoch sollten sie sich darin getäuscht haben, denn kurz darauf hätten sich der Verkehrs- und Verschönerungsverein, Familie Tersluisen und Weyer bei ihnen gemeldet. Dank ihnen konnte Ressa eine kleine Powerpoint-Dokumentation zusammenstellen.

Suche nach Menschen mit dem Namen Rees

Diese fand ihren eigentlichen Beginn mit Ausschnitten des Rees-Festivals 1973. Das melancholisch flackernde Video zeigte dabei die damit verbundene Suche in jeglichen Telefonbüchern nach Herrschaften mit dem Nachnamen Rees, ließ nicht von Werbung für Reeser Spirituosen und dem Festival selbst ab und teilte mit dem reaktionsfreudigen Publikum den Anblick eines Busses, der als Bühne für Begrüßungsreden und Bands diente. Das Video zeigte die Masse der Menschen, die sich in Anzug und Kleid oder Schlaghosen um dem den Bus rangen.

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Die gleiche Mode war später bei der Eröffnung einer Ausstellung über Rees wiederzuerkennen. Beim Familienabend im Hotel Holzum angelangt, brachte das Publikum vor allem eine Begrüßungsszene zum Lachen: Die arme Frau wurde erst nach mehreren Wiederholungen der langwierigen Kusszeremonie auf die linke und rechte Wange von der Begrüßungspflicht befreit.

Filme sollen im Archiv für alle zugänglich werden

Eine weitere Szene: Rund um den Marktplatz herrschte Jubel, Trubel, Heiterkeit. Es gab Getränke, Tanz, die feiernde Pumpengemeinschaft samt Umzüge mit Musik und stolzen Reeser Heimatplakaten auf Platt waren zu sehen. Eine Rheinbootstour durfte anschließend nicht fehlen.

Bald kam das Video zum Ende und Michael Scholten überbrückte, bis sein Kollege und Mitorganisator Dirk Kleinwegen das nächste Filmchen startete. Dabei erwähnte er das Ziel, die Filme zu digitalisieren und im Archiv für alle Interessenten zugänglich zu machen. Zudem stellte sich nach seiner Anfrage heraus, dass viele der Zuschauer Personen aus dem Film erkannt hatten.

Unvergessen geblieben ist das Kreuzworträtsel auf dem Marktplatz

Im verbliebenen Rest des ersten Eventteils folgten das Kreuzworträtsel in den Parkplatzquadern des Marktplatzes, die Feier zum 750. Jahrestag der Stadterhebung von Rees und die Einweihung der Marktpumpe. Nach einer 15-minütigen Pause sollte es die Zuschauer dann allerdings noch eine weitere Stunde in den Sitzen halten. Die Erinnerungsreise hatte noch nicht geendet.