Matthias Reintjes wäre mit 31 Jahren der jüngste Bürgermeister, den Emmerich je hatte. Als Person muss er noch reifen, aber bringt frischen Elan.
Die CDU-Gremien wollen einen blutjungen Politiker ins Rennen um das Emmericher Bürgermeisteramt schicken. Mutig. Matthias Reintjes ist gewiss kein völlig unerfahrener Politiker, aber mit 31 Jahren wird er noch eine Menge hinzulernen müssen. Ohne Frage: Er würde neue Töne in der Verwaltung angeschlagen und für Veränderungen sorgen. Aber er muss erst einmal vom Bürger gewählt werden: Der Wurm muss den Fischen schmecken, nicht den Anglerkollegen.
Er muss sich in seiner Persönlichkeit noch entwickeln
Und hier muss Reintjes noch Überzeugungsarbeit leisten. Er ist gewiss kein Kumpeltyp und auch nicht in mitgliederstarken Vereinen vernetzt. Als guter Bürgermeister muss man das heute auch nicht unbedingt sein. Gleichwohl ist ein Mensch gefordert, der auf andere offen zugehen kann, Stimmungen einfängt und auch selbst eine starke Meinung vertritt.
Dies alles kann man Reintjes durchaus zutrauen, auch wenn er sich in seiner Persönlichkeit noch entwickeln muss. Ein gestandener Kandidat sollte nicht bei jeder zweiten Frage zuerst seinen Parteivorsitzenden anschauen, bevor er antwortet. Es sind noch diese kleinen Signale, die Reintjes auf wackeligen Füßen erscheinen lassen.
Er bringt eine Menge Elan mit und das ist gut
Aber er ist jung und lernfähig. Er ist ein Mensch, der etwas verändern möchte, eine Menge Elan mitbringt und über seinen Job bei der Gemeindeprüfungsanstalt auch Fachwissen vorweisen kann. Das sind schon mal gute Voraussetzungen. Ob es ihm allerdings gelingen wird, das Verwaltungshandeln – welches mitunter sehr schwerfällig sein kann – auf Zack zu bringen, darf gerne zweifelend begleitet werden. An diesen Prozessen sind schon andere Anwärter gescheitert. Denn auch das Verwaltungshandeln hängt von Personen ab und diese lassen sich in der Regel nur schwer ändern.