Heelden. „Pension zum wilden Hengst“ heißt das neue Stück, das die Laienspielschar Heelden jetzt aufgeführt hat. Es kam beim Publikum sehr gut an.

Jedes Jahr sieht man wieder dieselben Gesichter, wenn im Januar die Laienspielschar in der Bürgerhalle in Herzebocholt ihr neues Stück vorstellt. Wissen doch mittlerweile die Theaterliebhaber, dass sie ein lustiger Abend voller Kurzweile erwartet. Aber auch „Neulinge“ verirren sich immer wieder dorthin und sind gespannt, was ihnen geboten wird.

So auch das Ehepaar Ute und Olaf Buyting aus Bocholt. „Uns interessieren Laienspielgruppen,“ erzählte Olaf Buyting, „da solche Theaterstücke ja hausgemacht sind und es auch nicht so schlimm ist, wenn nicht alles perfekt ist.“ Aber annähernd perfekt war die Premiere der Heeldener Laienspielschar bei Ihrem Stück „Pension zum wilden Hengst“ --ein Schwank in drei Akten von Carsten Schreier dann doch.

Schauspieler machten eine gute Figur

Standen auf der Bühne doch überwiegend „alte Hasen“, die seit Oktober geprobt und ihre ganze Laienspielerfahrung mit einbrachten hatten. Und auch die beiden Frischlinge, Maren Bonnes und Janik Lackermann, die bereits 2013 im Kinderstück zum 40-jährigen Jubiläum aufgetreten waren, machten bei den Großen eine hervorragende Figur.

Ein wenig nervös waren die beiden schon. Aber wenn man dann auf der Bühne steht, dann klappt es sicherlich schon, meinte Janik Lackermann. „Ich sollte schon im letzten Jahr mitspielen“, erklärte der 19-jährige Heeldener, „aber da stand ich kurz vor dem Abitur und in diesem Jahr war der Matze die richtige Rolle für mich.“

Das Unglück nahm seinen Lauf

Dann ging der Vorhang auf und das „Unglück“ nahm seinen Lauf. Hektik herrschte im Hause Müller, wollte das Ehepaar Sieglinge und Erich doch in den wohlverdienten Urlaub fahren. Opa Hubert sollte auf das Haus und auf Enkel Matze aufpassen. Doch dieser hatte schon eine Idee. Von der Schwiegertochter wurde er in Sachen Geld recht kurz gehalten, auch der ganze Zoff ging ihm auf die Nerven. Deshalb wollte er sich gemeinsam mit seiner Nachbarin und heimlichen Liebe Anneliese ein Haus in der Toskana kaufen.

Dem Publikum gefiel der Schwank in drei Akten.
Dem Publikum gefiel der Schwank in drei Akten. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Das Geld dafür erhoffte er sich aus der Vermietung von Zimmern in der „Pension zum wilden Hengst“, zu welcher er das ganze Haus umfunktioniert hatte. Mit einbezogen waren Enkel Matze und Susanne, die Enkelin seiner Nachbarin Anneliese. Schon trudelten die ersten Gäste ein, das überkandidelte Ehepaar Eduard und Margarete von der Aue sowie ein Scheich aus Dubai, der unter dem Müllerhaus ein Ölvorkommen vermutete.

Am Flughafen in Weeze wurde gestreikt

Zum Schreien komisch, als das Ehepaar von der Aue auf das angebotene Fitnessprogramm bestand und Opa Hubert dazu zwangen, mitzumachen. Schon nahte das Unglück, denn auf dem Flughafen in Weeze wurde gestreikt und Sieglinge und Erich konnten ihren Flug nicht antreten. Sie fuhren zurück nach Hause – dort erwartete sie natürlich ein Chaos.

Aber Opa Hubert und Enkel Matze hatten die Situation bald im Griff, besänftigten den Scheich, der gar kein Scheich war. Ende gut, alles gut: Der langanhaltende Applaus war mehr als verdient. Und auch das Ehepaar Buyting gab am Ende der Veranstaltung zu: „Das hat uns super gefallen, die haben ja einen Klops nach dem anderen herausgehauen.“

>>Weitere Termine in Rees

Wer neugierig geworden ist, der hat am Samstag, 18. Januar, ab 19.30 Uhr und am Sonntag, 12. Januar, 17 Uhr, im Reeser Bürgerhaus die Gelegenheit, die Auflösung des Chaos zu erleben.