Emmerich. Auf ihrer Tournee machten „The Glory Gospel Singers“ aus den USA auch im Emmericher PAN Halt. Nur wenige Besucher lauschten den starken Stimmen.
Als vor etwa zwei Jahren die Gloria Gospel Singers im PAN zu Gast waren, sendete der WDR vom Anfang des Konzertes drei Minuten live.
Es war eine interessante Atmosphäre für die vielen Besucher mit so viel Technik umgeben zu sein.
Am Samstag nun waren die Gospel Singers wieder im PAN zu einem Konzert angereist – doch ihre hohe Gesangskultur fand in der Besucherzahl keine Entsprechung. Nur etwa 70 Musikfans hörten zu und sangen mit.
Ansagen lautstark vorgetragen
Die Singers hatten ihr Programm, für die Besucher auf drei Punkte konzentriert: Weihnachten, neues Jahr und Gospel- und Spiritualhits.
Da aber weder ein Programm in deutscher Sprache vorlag und die Sänger ihre Ansagen sehr lautstark vortrugen, waren die Titel wenigstens an der Melodie zu erkennen. Eine geschickte Methode war die Beteiligung des Publikums an den Songs. Das gelang schon im ersten Teil.
Zuhörer machten mit
Händeklatschen, Fußstampfen und das in den Kirchen übliche „Call and Reponse“ wurde von den Zuhörern schnell aufgegriffen und übernommen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass zu diesem Abend begeisterte Gospelfans gekommen waren.
In der zweiten Hälfte des Programms erweiterte die Gruppe das gymnastische Programm mit dem Publikum, das sich gerne bereit erklärte, sich unter die Gruppe zu mischen und dort mitmachte. Als weiteres Markenzeichen der Glory Gospel Singers sollte unbedingt ihr Gesang genannt werden. Sowohl als Gruppe wie auch in den Solobeiträgen erkannte man die hohe stimmliche Qualität der einzelnen Stimmen. Bei den Solovorträgen gefiel besonders „Go down Moses“, ein Song, in dem die Flucht des Volkes aus Ägypten beschrieben wird.
Lieder gefühlvoll vorgetragen
Charletta Carpenter hatte hier eigene Koleraturen eingebaut, die auch in größeren Tonhöhen sauber klangen. Auch ihr Vortrag „O Holy Night“ sehr gefühlvoll vorgetragen, fand bei den Zuhörern große Zustimmung. Die Glory Gospel Singers fanden an diesem Abend ein sehr aufnahmebereites Publikum, das sich immer wieder für die hervorragenden musikalischen Interpretationen bedankte. Die Singers gehören zu einer größeren Gospelgruppe in New York, die von Phyllis Mckoy Joubert geleitet wird. Diese trainiert sie und stellt die Einheiten für die Tourneen zusammen.
Zum Programm gehören Gospels und Negro Spirituals. Die Spirituals sind Kirchenlieder der schwarzen Bevölkerung in den USA.
Letzter Song ist ein Gemeinschaftsprojekt
Durch die Verschmelzung mit dem Blues und rhythmischen Elementen entstand eine neue Form: Gospelsongs. Sie sind lebendig, rhythmischer und für Menschen in der Stadt ansprechender als reine Spirituals.
Der Abschluss des Konzertes war eine Gemeinschaftsproduktion aller Beteiligten. Beim „O Happy Day“ sangen, klatschten und stampften alle mit – „Call and Reponse“ mit inbegriffen.