Rees. Mit 14 Jahren begann Christel Henstra ihre Ausbildung bei C&A. Nach 63 Arbeitsjahren schied sie jetzt als Mitarbeiterin der Tabakbörse aus.
Mit 63 Jahren in Rente zu gehen, meint in der Regel, die Berufstätigkeit um zwei Jahre zu verkürzen. Christel Henstra hingegen hat 63 Jahre gearbeitet und ist zum Ende des Jahres als Mitarbeiterin der Tabakbörse von Jürgen Zießow ausgeschieden.
Mit 14 Jahren begann die gebürtige Duisburgerin ihre Ausbildung bei C&A in Duisburg. Nach ihrer Heirat zog die junge Frau nach Rees und fuhr fortan mit dem Zug zur Arbeit nach Duisburg. Nebenbei half sie ihrer Schwiegermutter und ihrem Mann Heinz, genannt Freddy, die den Kiosk am Busbahnhof betrieben. Nach der Geburt des Sohnes Thomas schied Christel Henstra bei C&A aus. Denn ihr wurde eine Arbeitsstelle in Rees an der Dellstraße angeboten.
Expertin in Sachen Lotto
Seitdem gilt sie als Spezialistin in Sachen Tabakwaren, Zeitschriften und vor allen Dingen Lotto. Denn hierfür bedarf es besonderer Schulungen und Lizenzen, damit sie in Abwesenheit des Chefs das Geschäft mit Lottoannahme führen durfte. Damals war sie nicht nur im Verkauf tätig, sondern vertrat ihre damalige Chefin im Reisebüro, war firm in der Anzeigenannahme und hatte für alle Kunden ein offenes Ohr.
Im Jahr 2011 warb sie Jürgen Zießow an, der in jenen Jahren die Tabakbörse mit Zeitschriften und Poststelle im Realmarkt betrieb. Und da Christel Henstra auch an der Poststelle am Markt mitgearbeitet hatte, war auch im Postwesen perfekt einsetzbar.
Die Kunden folgten ihr
Noch im selben Jahr zog Jürgen Zießow mit seinem Geschäft in die Straße Vor dem Delltor 9, im Durchgang zwischen Optik Schiffer und Zweiräder Arentsen. Zwar gibt es dort inzwischen keine Poststelle mehr und auch die Anzeigenannahme für den Stadtanzeiger hat Jürgen Zießow vor zwei Jahren aufgegeben, doch die Lottokunden sind Christel Henstra immer gefolgt, die sich wie keine andere in den Regularien auskennt. In Rees galt sie als Lottofee.
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„Es hat uns sehr geholfen, dass Christel Henstra hier in Rees so bekannt war. Sie war immer freundlich, pünktlich auf die Minute und absolut zuverlässig und freundlich“, loben Jürgen und Angelika Zießow ihre scheidende Mitarbeiterin. Die Stelle wird nicht nachbesetzt: „Jetzt muss meine Frau etwa häufiger arbeiten“, erzählt Jürgen Zießow schmunzelnd.
Endlich Zeit für ihre Hobbys
Nach 63 Jahren der Berufstätigkeit bei Christel Henstra vom wohlverdienten Ruhestand zu sprechen, scheint an dieser Stelle unpassend. Vielmehr wird es für sie schwer sein zu lernen, freie Zeit zu genießen. So will sie mehr Zeit mit der Familie verbringen und sich ihrem Hobby, dem Kochen und dem Wassersport, widmen. Auf dem Mahnensee.