Emmerich. Seit 1994 gibt es Fes Food in Zevenaar. Inzwischen werden Halal-Tiefkühl-Fleisch-Produkte auch in Emmerich hergestellt. Sie suchen Mitarbeiter.
Sie haben in den 90ern den Döner in die Niederlande gebracht. Jetzt hat sich das Zevenaarer Unternehmen Fes Food auch in Emmerich angesiedelt. Am Ossenbruch werden Halal-Tiefkühl-Fleisch-Produkte für den Großhandel hergestellt. Ein wachsender Markt: „Wir brauchen weitere Mitarbeiter“, sagt Mehmet Kablan.
Der Senior-Chef kam 1994 aus Berlin in die Niederlande: „Die Niederlande waren damals ein Shoarma-Land. Wir haben als erste den Döner eingeführt.“ Shoarma – auch Shawarma – ist eine verwandte israelisch-arabische Alternative zum Döner. Der Döner habe zwei Vorteile: „Er wird frisch vor dem Kunden abgeschnitten. Und er ist etwas leichter zu verdauen“, erklärt Mehmet Kablan, dessen Tochter Gamze Kablan inzwischen die Geschäftsführerin ist.
Auf 8500 m2 noch reichlich Platz
Vor zwei Jahren hat Fes Food am Ossenbruch das 8500 m2 große Areal gekauft. Die Nähe zu Zevenaar sprach für die dringend benötigte Erweiterung in Emmerich. Für den Umbau hat man sich länger Zeit gelassen. Positiv überrascht ist Mehmet Kablan von der enormen Hilfsbereitschaft der Emmericher Unternehmen untereinander. Stahlbau Beikirch und die Steuerkanzlei Lommen nennt er als Beispiele.
Inzwischen laufen die Geschäfte. Und sie laufen gut. Ein Jahresumsatz von 18 bis 20 Millionen Euro sei angepeilt, so Mehmet Kablan. Das Ziel ist es, pro Tag 30 Tonnen zu produzieren. Da nur 2300 m2 verbaut sind, wäre am Standort Ossenbruch auch noch Platz für weitere Expansionen.
Für diese Berufe stellt Fes Food ein
Aktuell sind in Emmerich 16 Mitarbeiter beschäftigt: „Wir brauchen 30 bis 40“, verdeutlicht Mehmet Kablan, wohin die Reise geht. Fleischer, Fleischereihelfer, Lageristen, Mechatroniker – Allrounder, die die Maschinen aufbauen und warten –, Reinigungskräfte, Verpackerinnen, denn Frauen haben dafür ein besseres Händchen, so Kablans Erfahrung, werden gesucht. Bei der Personalsuche guckt Fes Food genauer hin. „Wir sind ein Familienunternehmen. Es muss auch zwischenmenschlich passen“, schildert Mehmet Kablan. „Wir wollen eigene Mitarbeiter. Keine Leiharbeiter“, ergänzt Carmen Verhoeven aus der Administration.
Der Trend kommt Fes Food zugute. Die junge Generation habe keine Zeit, stundenlang in der Küche zu stehen. „Was gut läuft heute, sind Döner, Pizza, chinesisches Fastfood und Burger“, erklärt Mehmet Kablan. Diese Kunden kaufen auch die Halal-Fleisch-Produkte, um sie zuhause zuzubereiten: „Unser Plus sind die Rezepte. Es sind die Rezepte meiner Mutter Elif. Deshalb heißt die Produktreihe auch Elif. Wir machen unsere Gewürzmischungen selbst, so wie Mama gekocht hat. Das ist unser Erfolg.“
Vegane Produkte, die man vom Fleisch nicht unterscheiden könne
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Die Produktpalette reicht von Frikandel und Hamburger über Cevapcici, Döner und Köfte bis Schnitzel und Hähnchen-Nuggets. „Das Fleisch beziehen wir aus Halal-Schlachthöfen in Deutschland, den Niederlande und Irland“, erklärt Mehmet Kablan.
Auch vegane Döner, Hamburger, Cevapcici oder Shoarma stellt Fes Food her. Aus getrocknetem Weizen und Soja. „Wenn man es nicht weiß, schmeckt man den Unterschied nicht“, versichert Kablan. Das bestätigt Carmen Verhoeven: „Wir waren auf der Messe Anuga. Selbst überzeugte Veganer haben nachgefragt, ob das wirklich kein Fleisch sei.“
>> Seit 1994 in Zevenaar
In Zevenaar ist Fes Food seit 1994 angesiedelt, zählt dort 30 Mitarbeiter. Das Unternehmen liefert weltweit aus, wobei Europa der Hauptmarkt ist. Ketten wie die Metro oder die niederländische Makro gehören zu den Kunden. Ferner wird für Kunden produziert, die die Ware direkt unter ihrem Label geliefert bekommen, wie etwa die Fluggesellschaft Alitalia.
Übrigens betreibt Fes Food in Zevenaar auch einen Döner-Laden, wo der Döner Kebab mit den eigenen Produkten über die Ladentheke geht.