Reeserward. Am 1. Dezember öffnet in Rees-Reeserward die Ausstellung in der Antikscheune. Sie gibt Einblick in viele Epochen, zeigt Gesammelt- und Bewahrtes.

Wer am ersten Advent die Antikscheune von Gerfried Schell in Reeserward ansteuert, wird in eine andere Welt eintauchen, wird verschiedene Zeitepochen durchwandern, denn der Antiquitätenhändler und Restaurator hat aus den allen Zeiten Schätze gesammelt.

Diese wird er am 1. Dezember von 11 bis 18 Uhr präsentieren. Feines Mobiliar, erlesene Dekostücke, Porzellan, altes Glas, Gebrauchsgegenstände, Bilder, Bücher und Lampen zeugen davon, dass es sich lohnt zu sammeln und zu bewahren. Denn es waren immer schon besonders die Antiquitätenhändler, die Nachhaltigkeit praktiziert haben. Altes wiederzuentdecken und neu in Szene zu setzen, macht den Reiz dieser Adventsausstellung aus.

Alte Wecker baumeln neben Weihnachtskugeln

So hat Birgit Krusen in der Schellschen Scheune einen Karton mit alten Weckern entdeckt, die aus einer Haushalts- und Geschäftsauflösung stammen. Kurzerhand hat die Floristikerin diese neben Kugeln an einen Stock gehängt, ein wunderschönes Arrangement baumelt nun vor dem Fenster. Auch für die Ziffernblätter findet sie Verwendung.

Wecker hängen neben Weihnachtskugeln und Sterne im Fenster der Antikscheune in Reeserward.
Wecker hängen neben Weihnachtskugeln und Sterne im Fenster der Antikscheune in Reeserward. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

„Bohemische Floristik sei ganz aktuell, hat man mir erzählt“, berichtet Gerfried Schell, der sich daraufhin schlau gemacht hat. „Was heißt: unkonventionell, mit freiem Geist gestaltet. Und dabei gilt das Wiederverwenden durchaus als interessante Alternative. Es muss nicht immer neu sein.“

Wer in diesen Tagen in einem Weihnachtsjournal den Adventskranz entdeckt hat, bei dem die vier Kerzen auf vier verschieden große Kaffeekannen gesteckt wurden, der kann sich in der Antikscheune mit den entsprechenden Porzellangefäßen eindecken.

Als sich herumsprach, dass Gerfried Schell in diesem Jahr die Ausstellung plant, haben sich spontan einige Freunde und Wegbegleiter gemeldet, die ihn unterstützen wollen.

Ein Schlitten voller Nüsse

Vor der Scheune wird das Zelt mit Antiquitäten bestückt. Lothar Meinen fährt mit seiner Piaggio vor, von seinem Kaffeemobil aus verkauft er Biokaffee. Vom Vriendshof stammen die Nüsse, mit denen der Schlitten befüllt wird. Gemütliche Sitzgelegenheiten finden Besucher im nostalgischen Zirkuswagen von Peter Kirschner, der frisch TÜV geprüft von der linken Rheinseite herangerollt kommt. Hier kann man in aller Ruhe frisches Popkorn aus Biomais mit Vanilleöl genießen. Und vielleicht schlüpft der Besitzer ja auch in sein Clown Pepe Kostüm.

Plätzchenbäckerei spendet für die Strahlemännchen

Glühwein und heißer Winterapfel dürfen nicht fehlen. Besonders gefragt ist das Angebot der Plätzchenbäckerei der Esserdener Frauen unter Leitung von Silke Szepanek. In diesem Jahr geht der Erlös an das Spendenprojekt Strahlemännchen, das Herzenswünsche für krebskranke Kinder erfüllt. Strahlemännchen ist ein Verein, der sich bundesweit für schwerkranke Kinder, Jugendliche und deren Familien engagiert. „Ihre Plätzchen sind so beliebt, dass die Leute schon mit eigenen Plätzchendosen kommen“, schildert Schell Erfahrungen aus den vergangenen Jahren.

Wer 2018 bei der Hausauflösung der Villa Burg in Kalkar nicht zum Zuge kam, findet in der Adventsausstellung noch das ein oder andere Schätzchen. „Ich möchte, dass die Besucher inmitten des vorweihnachtlichen Trubels hier an diesem Ort zur Ruhe kommen“, wünscht sich Gerfried Schell einen besinnlichen ersten Advent. Geöffnet ist von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.