Emmerich. Architekt Stefan Driesen präsentiert der NRZ die Planung für die Rheinpromenade 11 in Emmerich. Das Giebelhaus soll sich harmonisch einfügen.
Es ist ein Sahnestückchen an der Emmericher Promenade: Ganz in der Nähe des Christopheltors, mit einer wunderbaren Aussicht auf den Rhein, befindet sich das in die Jahre gekommene Haus Nr. 11, in dem sich einst das Café „Kaffeeklatsch“ befand. Seit gut drei Jahren steht das Gebäude nun leer und es soll abgerissen werden, um Platz zu schaffen für ein repräsentatives Stadthaus. Bislang tut sich die Verwaltung mit den eingereichten Entwürfen schwer, bemängelt die Höhe des Hauses und die geplante Giebelfassade. Noch im September machten CDU und BGE öffentlich Druck, da sie die Argumente der Verwaltung überhaupt nicht nachvollziehen können. „An der Promenade gibt es deutlich höhere Häuser“, so Botho Brouwer in der Ausschusssitzung.
Was wird überhaupt geplant?
Doch was soll überhaupt gebaut werden? Die NRZ traf sich mit Architekt Stefan Driesen, der seit 2017 für den Bauherrn Bastian Fassin ein Giebelhaus plant. In einem kontinuierlichen Austausch mit den Nachbarn und der Stadt habe man die Entwürfe weiterentwickelt und könne jetzt ein gutes Ergebnis vorweisen, sagt Driesen. Noch im November möchte er die neuen Pläne der Stadtverwaltung vorlegen und er hofft auf eine baldige Genehmigung: „Es wäre schön, wenn wir im Frühjahr oder im Sommer mit den Bauarbeiten beginnen könnten“.
Auf seinem Computer hat er bereits zahlreiche Entwürfe gefertigt. Das bestehende Gebäude besitzt einen Keller und auch der Neubau wird mit einem Keller ausgestattet. Im Untergrund befindet sich ein zurzeit sichtbares Stück der historischen Stadtmauer, welches nicht überbaut werden dürfe. Driesen musste sich ein andere Lösung ausdenken und hat nun einen Betonmantel zum Schutz der sich im Boden befindlichen Mauer eingeplant.
Im Erdgeschoss sieht der Eigentümer entlang der Promenade die Schaffung einer kleinen Gastronomie vor. 55 Quadratmeter stehen dafür zur Verfügung. Die Rückseite entlang der Straße „Hinter der Alten Kirche“ soll für eine Doppelgarage genutzt werden, die in das Haus integriert wird.
Schwierige Baustelle
An der Rheinpromenade zu bauen, ist eine echte Herausforderung. Die Baustelleneinrichtung wird über die Straße Hinter der alten Kirche erfolgen müssen. Auch hier hat sich der Architekt bereits mit der Stadt Emmerich zusammengesetzt und nach Lösungen gesucht.
„Es wird sicherlich zu Einschränkungen kommen“, sagt Driesen. Aber nach gut einem Jahr könne man dann auch ein sehr schönes Wohnhaus präsentieren. In jederlei Hinsicht sei diese Baustelle eine Herausforderung, sagt der Architekt, der seit 20 Jahren in Emmerich aktiv ist.
Über dem Erdgeschoss schließen sich vier Stockwerke an, in denen jeweils vier Wohnungen untergebracht werden, mit jeweils knapp 100 Quadratmetern Wohnfläche. Jede Wohnung soll einen Balkon zur Rheinpromenade bekommen und auch altengerecht sein. Driesen hat diesbezüglich die Pläne für ein barrierefreies Wohnen noch einmal angepasst.
Das Haus soll einen schönen Giebel erhalten, wie er auf historischen Ansichten Emmerichs häufig zu sehen ist. Als Fassadenmaterial wird ein „typisch niederrheinischer Klinker“ vorgeschlagen. „Das Haus fügt sich gut in die Umgebung ein. Und ein Giebel ist auch nichts Ungewöhnliches für die Rheinpromenade“, erklärt der Architekt.
Energetisch werde man sich an die aktuellen Anforderungen der Energieeinsparverordnung halten. Solarmodule wolle man aufgrund der besonderen Wirkung des Hauses allerdings nicht verwenden.