Emmerich. Info-Abend: 110 Schüler der Gesamtschule Emmerich haben sich für gymnasiale Oberstufe qualifiziert. Nun müssen sich 42 anmelden, damit es klappt.
Die Lehrer seien „schon ein bisschen aufgeregt“, so Schulleiterin Christiane Feldmann am Mittwochabend in der Aula der Gesamtschule an der Paaltjessteege. Schließlich beschreitet die Schule ab August 2020 mit der Einrichtung der gymnasialen Oberstufe mit Einführungs- (EF) und Qualifikationsphasen Q1 und Q2 einen neuen Weg.
Das Kerngeschäft sieht Feldmann im Abitur nach der Q2, dass zum Hochschulzugang oder dualem Studium berechtigt. Wobei aber auch die Fachhochschulreife mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung nach Q1 möglich sei. Stets alles natürlich nur unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben.
Rund 80 Zuhörer waren dabei
Und noch eines unterstrich die Schulleiterin immer und immer wieder: „Alles muss seriös sein.“ Soll heißen: Nur das, was für die Emmericher Gesamtschule machbar ist, werde realisiert. Und so könnten halt Physik und Informatik, so die Schulleitung auf Nachfrage eines Besuchers, nicht angeboten werden. Man habe aber etwa einen Antrag bei der Bezirksregierung gestellt, „dass Sport als Leistungskurs angeboten wird“.
42 Schüler sind dem Vernehmen nach für den Oberstufen-Startschuss erforderlich. 110 der Gesamtschüler der Klasse 10 hätten die Qualifikation in der Tasche. Während in der EF – also der Elf – noch die bekannten Noten von 1 bis 6 gegeben werden, gibt’s in der Qualifikationsphase Punkte von 1 bis 15. „Ungenügend sind 0, und eine 1+ 15 Punkte“, so Lehrerin Chantal Simon vor 80 Zuhörern, zu denen neben Eltern und Vertretern der Politik und Stadt auch viele Schüler bei der Infoveranstaltung zählten.
Es wird ein voller Unterrichtsplan
Keinen Hehl machten alle wie auch die jüngst eingestellte didaktische Leitung, Kristin Pohl, beim Blick auf mindestens 23 Unterrichtsstunden (jeweils 67 Minuten) daraus: „Es wird ein ziemlich voller Plan. Aber wir leiten euch dadurch“, versprach sie im Hinblick aufs anstrengende Pensum. Am Ende der Einführungsphase müsse man sich unter drei Aufgabenfeldern mit zwei Leistungs-, acht Grundkursen und zwei Vertiefungsstunden entscheiden.
„Ihr werdet von uns von 8 bis 16 Uhr schulisch gefordert“, sagte Pohl. Das sei nicht anders als das, was einen bei der Ausbildung erwarte, so Wolfgang Tyssen.
Der stellvertretende Schulleiter machte zugleich Mut, lobte das große Potential und wusste einmal mehr, wie wichtig die Beratung der Schüler und die Begleitung seitens der Pädagogen sei. Dazu gehöre neben der Lebens-, Schullaufbahn- und Studien- und Berufsberatung auch das schülerorientierte Coaching, auf das Kristin Pohl hinwies.
Oberstufenschüler können iPads nutzen
Wie wichtig ebenfalls die Vertiefungsstunden, die Dalton-Stunden, sind, wusste Tyssen. Das aus der Montessori-Pädagogik kommende Angebot hole jeden Schüler individuell ab und stärke ihn. Im Fokus stehe das selbständige Lernen. „Wir brechen damit das System auf, dass alle gleich lernen.“
Auch wenn es an der Schuldepandance Grollscher Weg, bei den medialen Zugängen nicht so recht klappe, so eine Schülerin, könnten die gymnasialen Oberstufenschüler zur optimalen Vorbereitung und Motivation auf geleaste iPads zum Preis von 20 Euro monatlich im Hauptgebäude mit viel Medientechnik setzen. Aber aufgepasst: „Wenn man die Schule betritt, verschwindet alles Private“, erklärte Lehrer Markus Laszlo.
>> So geht’s weiter
Bereits am Mittwoch, 20. November, findet die zweite Zukunftswerkstatt zur gymnasialen Oberstufe statt. Die Premieren-Anmeldung ist vom 12. bis 14. Februar 2020, 15 bis 18 Uhr. Am 16. März gibt es Fächerinformationen bevor Ende Juni Seminartage folgen. Weitere Infos – auch zum Laufbahnberatungs- und Planungstool (Lupo), bei dem jeder Schüler individuell die Wahl der Kurse simulieren kann, gibt es unter www.ge-emmerich.de.