Rees/Goch. Neubau des Freibades Rees wird europaweit ausgeschrieben. Für die Begleitung der Baumaßnahme wurde externe Unterstützung aus Goch angeheuert.

Auch wenn es noch nicht sichtbar ist, am Neubau des Freibades am Grüttweg in Rees wird mit Hochdruck gearbeitet. Allerdings noch auf dem Papier, denn der Neubau muss europaweit ausgeschrieben werden.

Kämmerer und Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Mai erinnerte in der vergangenen Sitzung des Betriebsausschusses Bauhof- und Bäderbetrieb daran, dass dem Bau des Stadtbades vier Planungsjahre vorausgingen, gefolgt von einem Jahr Bauzeit. Um diesen Prozess zu verkürzen könnte die Stadt nun einen anderen Weg beschreiten. Nämlich die Altanlagen, Umkleide- und Sanitäranlagen und Vereinsheim, in Eigenleistung abreißen. Diese Entscheidung kann aber erst getroffen werden, wenn die die Neubau-Angebote vorliegen.

Der Abriss ist in Eigenleistung möglich

Die Ausschreibung für den Abriss in Eigenleistung könnte dann zügig erfolgen, so dass nach der Vergabe bereits im Frühjahr mit dem Abriss begonnen werden könne.

Eine europaweite Ausschreibung, die sich nur auf den Neubau auf einem freien Gelände bezöge, würde vieles erleichtern, so die Meinung der Verwaltung. „Abrisskosten lassen sich wegen der möglichen Altlasten immer schlecht kalkulieren“, weiß Bürgermeister Christoph Gerwers. Wenn der Abriss im Vorfeld vollzogen sei, vereinfache sich die Ausschreibung für Brüssel.

Zumal bei europaweiten Ausschreibungen immer Gefahr von Verfahrensbeschwerden bestehe, die den Bau massiv verzögern könnte. Da Bauen von Jahr zu Jahr teurer wird, könnten die veranschlagte Baukostenobergrenze von 4,5 Millionen Euro netto dadurch überschritten werden.

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Für diese Ausschreibung bedient man sich der Unterstützung durch ein Fachbüro. Wenn tatsächlich alles nach Plan laufe, könne, optimistisch geplant, in der zweiten Hälfte 2020 die Vergabe für den Neubau erfolgen.

Ob der Neubau des Vereinsheims des Reeser Schwimmclubs mit in die europaweite Ausschreibung fließt oder separat vergeben wird, ist noch nicht entschieden. „Auf jeden Fall haben wir zugesagt, dass wir nach dessen Abriss ein neues Gebäude erstellen“, betonte Gerwers.

Experte begleitet den Neubau

Für den Neubau des Schwimmbades stehen somit im Vermögens-/Investitionsplan des Bäderbetriebs für 2019 nur 100 000 Euro, für 2020 1,4 Mio. und drei Mio. Euro für 20121. Kämmerer Andreas Mai beruhigt: Sollte der Bäderbetrieb ins Defizit laufen, springt die Stadt Rees ein, damit der Ausgleich gesichert ist. Aktuell ist es nicht notwendig, da der Bäderbetrieb noch über hohe Gewinnvorträge aus Vorjahren verfügt.

Für den Neubau des Freibades hat sich die Verwaltung wegen der zahlreichen Aufgaben, die die kleine Bauverwaltung derzeit zu schultern hat, Unterstützung geholt. Der ehemalige Stadtbaurat Klaus Krantz aus Goch soll die Bauphase begleiten. Er hat in Goch damals auch den Bau von Goch Ness gesteuert.

Bis 2016 war Klaus Krantz Stadtbaurat in Goch. Jetzt berät er die Stadt Rees in Sachen Freibad-Neubau.
Bis 2016 war Klaus Krantz Stadtbaurat in Goch. Jetzt berät er die Stadt Rees in Sachen Freibad-Neubau. © Kristin Dowe

Krankheitsbedingte Ausfälle führen aktuell dazu, dass das Stadtbad vermutlich bis zum 4. November geschlossen bleiben muss. Von fünf Schwimmmeistern sind aktuell vier erkrankt. Daher werden dringend Aushilfen gesucht, mindestens DLRG-Schein in Silber, die bestimmte Schichten übernehmen können. Auch benachbarte Bäder haben aktuell grippebedingt mit ähnlichen Ausfällen zu kämpfen.

Hans Wolfgang Punessen verschiebt seinen Rentenbeginn

Der technische Leiter und Geschäftsführer der Stadtwerke, Dipl.Ing. Hans Wolfgang Punessen, wollte zum Jahresende 2019 in Rente gehen. Daher wurde zum 1. Juli 2019 ein Nachfolger für ihn gesucht, den Punessen bis zum Jahresende hätte einarbeiten können. Man fand jemanden, dem aber die gleiche Position wohnortnah angeboten wurde und er somit der Stadt Rees eine Absage erteilte.

Nun verbleibt Punessen erst einmal im Amt, allerdings nicht mehr als Geschäftsführer. „Ich reduziere etwas.“ Im kommenden Jahr werden die Karten neu gemischt. Heißt: Aus Mangel an Ingenieuren für Versorgungstechnik werden vom Fachverband die Voraussetzungen geändert, so dass der Dachverband den Zugang auch für Meister und Techniker öffnen will. Denn es hierfür grünes Licht gibt, wird die Stelle neu ausgeschrieben. Solange verbleibt Punessen im Amt.