Haldern. Das fünfte Halderner Stengelte-Fest litt unter dem teilweise recht stürmischem Wetter. Die Erntedankfeier erfolgte auf dem Lindenhofplatz.

Für das Beharrungsvermögen der Halderner trotz des Wetters bedankte sich Klemens Cornelißen vom Halderner Gewerbeverein als Ausrichter. „Das ist Haldern – einfach fantastisch“, meinte er angesichts der wirklich unangenehmen Mischung aus Nieselregen und Windböen.

Bevor sich die Besucher auf dem Weg vorbei an den 45 Ständen der Halderner Vereine, Unternehmen und Institutionen machten durften, feierten die Anwesenden am Sonntag auf dem Lindenhofplatz im Rahmen des fünften Stengelte-Festes Erntedank.

Der mit Sonnenblumen, Stroh und Früchten bestückte große Erntewagen mit Erntekranz fuhr auf den Platz. „Wir haben im Herbst Früchte gesammelt, im Sommer das Getreide und waren dann jetzt 14 Tage dran“, unterstrich Josef Storm von der Bauernschaft Schledenhorst-Sonsfeld, dass es eine Gemeinschaftsarbeit war.

Wie es zum Stengelte-Fest kam

Der Pfarrcäcilienchor St. Georg trug „Wie groß sind Deine Werke, Herr“ vor. Und die Kinder des St. Josef-Kindergartens versinnbildlichten mit Gesang und spielerischem Tanz die Bedeutung von Apfel, Nuss, Paprika und Tomate.

In einem Rückblick erinnerte Bernhard Ueffing vom Heimatverein an die Historie beider Ereignisse – dem Feiern von Erntedank seit 1946 im Zuge der 900-Jahr Feier Halderns und an die zahlreichen Gewerbe- und Heimattage in den 50er und 60er, an denen der Gewerbeverein mit dem ersten Stengelte-Fest 2004 anknüpfe.

Christoph Terhorst als besten Schützen ausgezeichnet

Das Wetter war alles andere als ideal. Trotzdem kamen Besucher zum Stengelte-Fest in Haldern.
Das Wetter war alles andere als ideal. Trotzdem kamen Besucher zum Stengelte-Fest in Haldern. © Funke Foto Service GmbH | Jens Uwe Wachterstorm

„Ich bin positiv beeindruckt, welche Ausnahme das Halderner Stengelte Fest mittlerweile bekommen hat“, lobte Bürgermeister Christoph Gerwers die „Geschlossenheit des Dorfes“ und die Fortführung der Erntedank-Tradition. „Das ist ein Tag der Besinnung, verantwortungsbewusst mit Lebensmitteln umzugehen.“ Ortsvorsteher Theo Kersting nahm anschließend noch die Übergabe der Wanderplakette an Christoph Terhorst als besten Schützen der Schützenvereine auf Ortsebene vor.

An den Ständen wurden dann vom Bewegungssport über Firmenpräsentationen, Vereinsangebote, Kindergärten und Kinderspiele bis zum Kulinarischen alles geboten, was das Dorf an Vielfalt und Vereinsleben zu bieten hat.

Herbstdeko beim Blattwerk Niederrhein

Gemeinsam mit dem Fliesenlegermeister Matthias Kroes zeigte Betonbaumeister Achim Venes seine Angebote. „Man hat privat und geschäftlich hier viel miteinander zu tun, hilft sich gegenseitig“, durfte der Jungunternehmer viele Bekannte im Zelt begrüßen.

Und bei der Blattwerk Niederrhein GmbH konnten Dekofans schon erste Herbstdekorationen erwerben. „Das Stengelte-Fest hat schon einen Namen, deshalb sind wir gekommen“, wurden die Isselburgerin Martin und Ilse Molder dort sofort fündig.

Großes Kinderangebot

Groß war das Angebot für Kinder – ob nun bei den St. Josef-Schützen, wo man das Lasergewehr testen konnte, bei Carmen Ruiter und Catrin Peters walisische Schwarznasenschafe bestaunen oder bei den Landfrauen kleine Küken streicheln durfte. „Wir durften bei der Feuerwehr löschen und durch so ein Qualmzelt krabbeln“, hatte Konstantin (10) aus Helderloh auch dabei seinen Spaß.

Bei den Haldern Strings konnte man sich im Barockkostüm mit Perücke und Instrument ablichten lassen, selbst auch mal den Streichbogen am Cello in die Hand nehmen. „Zwei spielen schon Cello, vielleicht wird’s der dritte“, verfolgte Ana Paula Bullmann die Versuche des fünfjährigen Jan.

Mit dem Stielmus waren nicht alle glücklich

Natürlich durfte auch der Genuss von Stielmus wie im Zelt des Lindenhofs zum Abschluss nicht fehlen. „Da fehlen die Gewürze und er ist nicht mehr warm“, zeigten sich drei ältere Damen dort aber etwas enttäuscht.

Und in sechs Halderner Geschäfte konnten die Besucher sich abseits des Platzes umsehen. Richtig was los war dabei in der Wäscherei Syberg, wo man mal hinter die Kulissen gucken durfte. „Wenn man die Türen mal öffnet, die Mangelarbeit präsentiert wird , sieht man, wieviel Geschicklichkeit es braucht“, freute sich Claudia Syberg über das Interesse.