Rees. Auf dem Krammarkt in Rees findet man, was man ohnehin schon gesucht hat. Viele Besucher kamen. Mehrheit der Händler zeigt sich sehr zufrieden.

Ganz klar, der Krammarkt in Rees hat seine Kundschaft. Erneut klapperten etliche Besucher die rund 150 Marktstände in der City ab. Was finden sie? Meist fallen einem Dinge ins Auge, die man eh schon lange sucht. Neben Kleidung und Lederwaren sticht vor allem heraus, was im Haushalt hilft. Von Reinigungsmitteln über Schneidegeräte und rutschfeste Tischtücher bis zu Fischhebern oder Plätzchenförmchen.

Einige Marktbeschicker setzen sich das Headset auf und bewerben ihre Produkte per Mikrophon, führen sie dabei vor. Das funktioniert. Meist bilden sich genau hier die Menschentrauben.

Der „Alleskönner“ ist der Hit am Gewürze-Stand

Etwa bei Rosita Laatsch, die überzeugend Bügeleisen für unterwegs von der Firma Steam vorstellt. Im Handumdrehen dampft sie Hemden glatt, die am Bügel hängen. Auch sie sei „sehr zufrieden“ mit dem Verkauf in Rees.

Gleiches sagt Christian Dümeland-Schäfer, der auch jeden ersten Samstag auf dem Wochenmarkt in Rees zu finden ist. Der Duft der Gewürzwelt lockt schnell an. Auf dem Krammarkt lief der „Alleskönner“ gut – der Name ist Programm. Aber auch das Schafskäsegewürz oder frischer Ingwer.

Kauft noch jemand CDs? Ja!

Seit zehn Jahren kommt Gerd Burgdorf mit seinem CD-Stand zum Krammarkt. CDs? Kauft die noch jemand? „Auf jeden Fall“, sagt der Händler. Soll man nicht meinen. „80 bis 90 CDs am Tag sind es immer, die ich verkaufe.“ Vor allem Schlager und Volksmusik seien Trumpf. „Die Amigos laufen gut. Besser als Ed Sheeran.“ Die CDs gingen zwar nicht mehr so stark über den Tisch wie noch vor 30 Jahren, als er anfing. Aber bis zur Rente reiche es noch.

Kulinarisch findet das Kirmesangebot der Tage zuvor eine Fortsetzung. Von Kibbeling über Flammlachs bis zum Reibekuchen ist alles dabei. Auch die City Metzgerei Voß hat die große Pfanne für Gyros-Geschnetzeltes und Champignons befeuert. Auch hier zeigten sich die Verkäufer sehr zufrieden.

Wenn der Hobel zu lang hält

https://www.nrz.de/staedte/emmerich-rees-isselburg/der-reeser-krammarkt-hat-fuer-jeden-das-richtige-im-angebot-id215420497.htmlDas gilt aber nicht für alle. „Schlecht“ lief es am Stand von Rudi Gildner. Obwohl es in den vergangenen Jahren gut war, sei der Absatz diesmal schwach. Das Problem sei hausgemacht: „Die Hobel der Firma Börner halten zu lang“, so Gildner. Sehr häufig bekomme er zu hören: Der Hobel, den die Kunden von 20 Jahren gekauft haben, „geht noch“.

Alexander Kraus fühlte sich mit seinem Kunsthandwerker-Stand deplatziert. Die meisten Kunden würden eher fünf bis zehn Euro für China-Importe zahlen: „Ich brauche ein anderes Publikum. Ich habe Unikate aus Glas, Metall und Holz.“ Dafür muss man schon mehr blechen.

Staubedingt kam Detlef Stüwe später

Detlef Stüwe ist staubedingt erst dreieinhalb Stunden später als geplant in Rees eingetroffen: „Da waren die Hausfrauen, die vor allem meine Kundinnen sind, schon durch.“ Die Einsätze der Firma Coffeeduck für Senseo-Kaffeemaschinen ermöglichen es, selbst Kaffeepulver einzufüllen. Man sei nicht auf die teureren, weniger umweltfreundlichen, Hitze und Aroma nehmenden Pads angewiesen.