Emmerich. In diesem Jahr wäre Helmut Schmidt 100 Jahre alt. Eine Fotoausstellung in der Sparkasse in Emmerich erinnert an den ehemaligen Bundeskanzler.

Wer in der vergangenen Woche im NDR Fernsehen die Dokumentation „Wenn die Deiche brechen“ gesehen hat, wird sich sicher an den Namen des Mannes erinnern, der damals maßgeblich durch seine Energie und kluge Koordination die Einsätze von Rettungskräften geleitet hat. Es war Helmut Schmidt, 1962 zur Zeit der großen Sturmflut Senator der Polizeibehörde der Stadt Hamburg. Seine großen Aktivitäten zur Normalisierung der Lage brachten ihm weltweit viel Sympathie ein. Sein Leben, seine politische Karriere und seine Entschlussfreudigkeit sind Inhalt einer Fotoausstellung in der Sparkasse Rhein-Maas in Emmerich mit dem Titel: „Helmut Schmidt- Hanseat, Staatsmann, Weltbürger“.

Er wäre jetzt Jahre alt - ein Grund für das Magazin ‘Der Spiegel’, eine Ausstellung in Auftrag zu geben. Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V. zeigt diese Dokumentation zu seinem Leben. Nach der Begrüßung durch Wilfried Röth als Mitglied des Vorstandes der Sparkasse übernahm Dr. Barbara Hendricks, SPD-MdB und Bundesministerin a.D., die Einführung zur Fotoausstellung.

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Sie vertrat die Meinung: „Kein Politiker ist in der BRD eine solche Ikone geworden wie Helmut Schmidt. Viele erkennen ihn an dem Rauch, den seine Zigarette hinterließ, oder an der Prinz Heinrich Mütze wieder.“ Bei einem Rundgang durch die Ausstellung spiegelt sich auf großflächigen Fotos seine Zeit als Parteimitglied wider. Sehr beeindruckend waren die Maßnahmen, die er als Senator bei der Polizeibehörde der Hansestadt Hamburg getroffen hat anlässlich der großen Sturmflut im Jahre 1962, und die ihn weltweit bekannt machten.

Verdienste für eine europäische Einheit

Ein großer Schritt in Richtung auf die europäische Einheit gelang ihm als Bundeskanzler. Mit dem französischen Staatspräsidenten Valery Giscard d’Estaing erreichte er ein wesentliche Verbesserung der deutsch-französischen Beziehungen und leistete einen gewaltigen Schritt zur Schaffung einer europäischen Integration.

Viele Leser fragen sicher nach seinem Familienleben. Fast 70 Jahre trotzten Hannelore (Loki) Schmidt und Helmut mit ihren beiden Kindern dem Auf und Ab des Alltags- nicht immer einig, aber man fand immer wieder zusammen. Für Loki war es wichtig, ihre Leidenschaft für Biologie und Natur fachgerecht zu intensivieren, während Helmut sich politisch engagierte. Nach der Zeit als Bundeskanzler fand er für seine offenen Worte in der Welt viel Gehör und seine Zigarette blieb bis zu seinem Tod im Jahre 2015 sein Kennzeichen.