Emmerich. Am Sonntag, 8. September, kann sich in den Sattel geschwungen werden, um im Emmericher Grenzgebiet auf ehemaligen Schmugglerrouten zu fietsen.

Im südportugiesischen Santana de Cambas wurde im Jahr 2009 ein Museum eröffnet, das sich mit Schmuggel beschäftigt. Soweit ist es am Niederrhein noch nicht, aber immerhin zum vierten Mal wird es nun die Schmuggeltocht geben.

Verkürzte Route für Familien

Am Sonntag, 8. September, kann sich in den Sattel geschwungen werden, um die grenzüberschreitende Fahrradtour in Angriff zu nehmen. Die Schmuggeltocht besteht aus drei Routen. Die Teilnehmer können die Südroute über Emmerich, Anholt und Netterden nach ‘s-Heerenberg wählen. Nach Norden geht es von ‘s-Heerenberg aus nach Didam, Zevenaar, Rijnwaarden und Elten. Für Familien steht eine verkürzte Route zur Verfügung.

Die beiden Hauptrouten haben eine Länge von 45 Kilometern und können an sechs verschiedenen Orten beginnen:

’s-Heerenberg, ‘t Neije Raethuys, Hofstraat 1

Didam, Bibliotheek Montferland, Schoolstraat 22

Emmerich am Rhein, Rheinmuseum, Martinikirchgang 2

Anholt, Heimathaus, Hohe Straße 10

Zevenaar, Liemers Museum, Kerkstraat 16

Netterden, Partycentrum Terhorst, Emmerikseweg 2

Schmuggelpass wird abgestempelt

Die Fahrradtour führt zum Teil über frühere Schmuggelrouten zwischen den Niederlanden und Deutschland. Unterwegs passieren die Fietser mehrfach alte Grenzübergänge, wo sie von als Zollbeamten verkleideten Helfern auf mitgeführte Schmuggelware überprüft werden. Der besondere Clou: Teils mit alten Original-Stempeln kann der zuvor ausgegebene Schmugglerpass markiert werden. Als Schmuggelware wurden in diesem Jahr die kleinen holländischen Schokoladentäfelchen ausgesucht. „Die kennen viele ja noch von früher. Ich habe bereits einige Kisten bei mir im Keller gehortet“, berichtet Herbert Kleipaß vom Rheinmuseum.

Neben dem Rheinmuseum sind noch Stichting Welcom, Bibliotheek Montferland, Liemers Kunstwerk, Vereniging Leefbaarheid Netterden, Heimatverein Anholt, das Info-Center Emmerich und TIK-Theater für die Organisation zuständig.

Aktivitäten entlang der Strecke

„Es geht nicht darum, möglichst schnell viele Kilometer zu machen, sondern es gibt unterwegs viel zu erleben“, verrät Emmerichs Tourismuschefin Dr. Manon Loock-Braun. So gibt es in der Grenzregion viele Denkmäler, von denen sich mehrere entlang der Routen befinden. Die Mühle in Elten kann kostenfrei besucht werden und im Liemers Museum erhält man Informationen zur bekannten Schmuggelgeschichte „Azewijnse paard“.

Es gibt Musik von „geWoon doen“ und in der Bibliothek in Didam werden Grenzübergänge dargestellt. Im Emmericher Rheinmuseum werden anschaulich in einem originalen Container Informationen zum internationalen Schmuggel präsentiert. Im Schlößchen Borghees gibt es zwei Theatervorstellungen „Eine grenzüberschreitende Liebe“ zu sehen, die das Thema 75 Jahre Freiheit behandeln.

>>> Anmelden zum Frühstück

Die Teilnehmer der Schmuggeltocht können am Sonntag, 8. September, zwischen 10 und 14 Uhr starten. Für drei Euro pro Person gibt’s die Route, einen Schmugglerpass und Schmuggelware. Für Kinder beträgt der Beitrag einen Euro. An allen Ausgangspunkten stehen Kaffee und Tee zur Verfügung und es gibt Ladestationen für E-Bikes.

An den Startpunkten in Didam, Netterden, Elten und Anholt können Radfahrer zwischen 9.30 Uhr und 12 Uhr ein Schmuggelfrühstück genießen. Die Kosten betragen 7,50 Euro. Fürs Frühstück ist eine Anmeldung unter www.schmuggeltocht.eu bis zum 4. September erforderlich.

An der ehemaligen Grenze zwischen Netterden und Klein-Netterden wurde für die Schmuggeltocht die Werbetrommel gerührt.
An der ehemaligen Grenze zwischen Netterden und Klein-Netterden wurde für die Schmuggeltocht die Werbetrommel gerührt. © FUNKE Foto Services | Christian Creon