Isselburg. Isselburg hat einen neuen Schützenkönig. Oliver Terhorst (26) holte den Vogel mit dem 181. Schuss herunter. Jennifer Wüst ist seine Königin.
Oliver Terhorst sorgte für reichlich Spannung unter der Vogelstange beim Schützenfest in Isselburg. Nach rund 90 Minuten bekam der Holzvogel nach seinem Schuss das erste Mal deutlich Schieflage, rutschte nach vorn, verkeilte sich dann und blieb doch an der Befestigung hängen.
Ein Raunen ging durch die Zuschauermenge, die den Wettkampf voller Spannung verfolgte. Das hölzerne Federvieh bewies sich als hartnäckig und überstand noch einige Durchgänge der Teilnehmer, bis dann Terhorst mit dem gezielten Schuss dem Spiel ein Ende setzte.
Teamleiter bei Trox
Dabei hatte sich der frischgebackene König schon umgedreht, registrierte gar nicht, dass der Rumpf hinter seinem Rücken gefallen war. Als der Jubel ausbrach war klar: Der Hauptmann, der als Teamleiter bei Trox arbeitet, regiert die Isselburger Schützen nun für ein Jahr.
Dabei setzte sich der König gegen zwei Konkurrenten durch und holte den Vogel mit dem 181. Schuss von der Stange. Zuvor lieferte sich der 26-Jährige einen freundschaftlichen Wettkampf um die Königswürde, wobei allen drei Bewerbern schon zu Beginn klar war, dass sie den Abend in jedem Fall am Thron feiern würden.
Fassungslose Königin
Denn auch wenn nur ein König am Ende die Schützen regieren würde, gehören alle dem Gefolge aus insgesamt 26 Paaren an. So gehörten die Mitbewerber Christoph Biermann und Tim Schaffeld nach dem finalen Schuss auch zu den ersten Gratulanten und freuten sich sichtlich mit ihrer neuen Majestät.
Zu seiner Königin wählte Terhorst die 24-jährige Jennifer Wüst, die zunächst sichtlich um Fassung rang: „Ich kann nicht mehr. Ich bin super happy – unfassbar! Dieses Gefühl, wirklich unglaublich“, so die fassungslose Buchhalterin, die am ganzen Körper zitterte als ihr König sie endlich in die Arme schloss.
Das Triple vollmachen
Den Königsschuss hatten die drei Bewerber übrigens von langer Hand geplant, schon seit Monaten für den gemeinsamen Auftritt am Thron gespart. „Ich würde in diesem Jahr gerne das Triple vollmachen. Ich war schon Kinder- und Jungschützenkönig, das wäre es doch“, verriet der neue König im Vorfeld seine ganz persönliche Motivation.
Dabei hatte Petrus am Montag endlich ein Einsehen. Nachdem die Isselburger Schützen an ihrem Wochenende nicht gerade vom Wetter verwöhnt wurden, strahlte die Sonne beim Vogelschießen mit den Königsbewerbern um die Wette. „Wir konnten das ganze Programm am Wochenende wie geplant durchziehen. Am Sonntagmorgen waren wir etwas nervös“, freute sich Präsident Paul Krusen, dass der Regen an den verschiedenen Tagen meist pünktlich zum Antreten ein Ende fand.
Lukas Potten ist Jungschützenkönig
Nach der Gefallenenehrung mit Kranzniederlegung am Ehrenmal zogen die Schützen im Festumzug durch die Stadt, am Rathaus gab es für die Zuschauer dann die Parade und das Fahnenschlagen zu bewundern. Abschließend kamen am Sonntag beim Familiennachmittag im Festzelt Jung und Alt auf ihre Kosten.
Ein besonderer Tag wurde es für Lukas Potten, der beim Vogelschießen der Jungschützen erfolgreich war und neuer Jungschützenkönig wurde. Zum zweiten Mal fand in Isselburg das „Ugly-Bird“-Schießen statt. „Das ist quasi ein Spaß-Schießen für Jedermann, auch für Gäste. Es wird sehr gut angenommen“, freute sich Kruse.
Bunten Vogel den Garaus gemacht
Der Präsident höchst persönlich war am Samstag unter der Stange erfolgreich, machte dem bunten Holzvogel den Garaus, durfte sich so über den etwas anderen Königstitel freuen. Bei der Proklamation am Montagabend hatte das neue Königspaar dann seinen ersten großen, offiziellen Auftritt.
Nach dem Umzug durch die Stadt und einer festlichen Parade wurde beim Krönungsball im Festzelt, gemeinsam mit den Gastvereinen und allen Besuchern noch bis spät in die Nacht gefeiert.
>>DIE ERGEBNISSE
Das Ergebnis des Jungschützenkönigsschießen: Mark Moltenhaupt (Kopf); Nils Bollwerk (Zepter); Tim Spickermann (Reichsapfel); Noah Hackfort (rechter Flügel); Jonas Giesbers (linker Flügel); Lukas Potten (König).
Das Ergebnis des Preisschießens: Andreas Wehren (Kopf); Thomas Giesbers (Zepter); Jans Böing (Reichsapfel); Stefan Hakvoort (rechter Flügel); Christoph Angenendt (linker Flügel).