Emmerich. Der niedergelassene Neurologe Dr. Dieter Borrmann wird Chefarzt der Geriatrie am St. Willibrord Spital. Seine Praxis führt er wie bisher weiter.
Wenn Dr. Dieter Borrmann scherzhaft sagt, dass er jeden Knopf und jede Schraube im St. Willibrord-Spital kennt, dann glaubt man es dem Mediziner gerne. Schließlich arbeitet er seit Ende 1992 als Neurologe in Emmerich, im Jahr 1995 zog er in die Praxisräume im Krankenhaus. Dort wird er weiterhin praktizieren, auch als neuer Chefarzt der Klinik für Altersmedizin im Willibrord-Spital.
Auf der Suche nach einem Nachfolger für den ehemaligen Chefarzt der Geriatrie, Dr. Guido Orth, sprachen sich Geschäftsführung und Krankenhausleitung einvernehmlich dafür aus, Dr. Borrmann in diese Position zu berufen. „Wir freuen uns, dass Dr. Borrmann sich bereiterklärt hat, die Chefarzt-Position zu übernehmen“, betont Johannes Hartmann, Geschäftsführer der Holding Pro Homine. „Er genießt einen hervorragenden Ruf als Neurologe und vertritt damit eine Fachrichtung, die gerade in der Betreuung von Schlaganfall-Patienten in unserer altersmedizinischen Abteilung von hoher Bedeutung ist.“
Tägliche Visiten im Krankenhaus
Dr. Borrmann, der seit Jahrzehnten unzählige Patienten ins Willibrord-Spital überweist, ist hier auch konsiliarisch tätig und dem Haus eng verbunden. „Er ist auch unter den Chefärzten ein überaus geschätzter Kollege“, weiß Hartmann zu berichten. „Wir sind davon überzeugt, dass Dr. Borrmann als erfahrener und bestens ausgebildeter Arzt der Abteilung wieder eine gesicherte Führung geben wird.“
Als Chefarzt wird Dr. Borrmann täglich auf den drei Stationen der Geriatrie präsent sein. „Wie ich es auch jetzt schon als Konsiliararzt bin“, ergänzt Dr. Borrmann, der sich auf seine neue Herausforderung freut.
Die Vita von Dr. Borrmann
Der 64-jährige Mediziner studierte zunächst Mathematik und Psychologie und arbeitete auch als Mathematiklehrer, während er parallel Medizin in Düsseldorf studierte. Als Assistenzarzt arbeitete er in verschiedenen Krankenhäusern im Ruhrgebiet in der Inneren Medizin, der Neurologie und Psychiatrie. Als Facharzt der Neurologie war er Oberarzt in Sterkrade, bevor er einige Monate vor seiner Niederlassung in der Praxis von Dr. Dunkmann mitarbeitete. Seit der Einführung der EDV in seiner Praxis hat Dr. Borrmann 77.000 Patienten behandelt.
Für seine neue Aufgabe als Chefarzt ist er gut gerüstet. „80 bis 90 Prozent der geriatrischen Patienten haben neurologische Probleme, wie Demenz, Parkinson, Nervenverletzungen und Hirngefäßerkrankungen. Ich habe den Vorteil, dass wir die Patienten nicht nur stationär behandeln und dann entlassen, sondern sie auch in ambulanter Situation weiterführen können.“
Gute Gene zum Altwerden
Auch privat ist sein Umfeld von sehr alten Verwandten geprägt, wie seine 96-jährige Mutter und mindestens zehn nahe Verwandte zwischen 90 und 103 Jahre alt belegen. Bei diesen Genen könnte er durchaus noch ein Jahrzehnt Chefarzt bleiben. Aktuell übernimmt er die Chefarzt-Position ab 16. August für drei Jahre.
Über seine ärztliche Tätigkeit hinaus arbeitete Dr. Borrmann von 1986 bis 2005 als freiberuflicher Verkehrsflugzeugführer und Fluglehrer, auch für die Lufthansa. „Rita Süssmuth hat sich immer gefreut, wenn ein Arzt sie geflogen hat“, verrät Borrmann.
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Die Geriatrie hat aktuell 66 Betten
Die Geriatrie hat aktuell 66 Betten auf drei Stationen. In der Alterstraumatologie behandeln Geriater und Unfallchirurgen die älteren Trauma-Patienten gemeinsam. Hier sind aktuell zehn bis zwölf Betten belegt. Dr. Thomas Maiworm als Leitender Oberarzt der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation und Oberarzt Muhannad Al Thaher werden weiterhin die geriatrischen Patienten versorgen.
Johannes Hartmann hofft, dass es in Kürze grünes Licht von der Bezirksregierung in Köln gibt für Fördermittel zum Ausbau des vierten Obergeschosses, wohin dann auch die Geriatrie ziehen wird. Nur die Demenzstation verbleibt am jetzigen Standort. „Ab November wird vermutlich die komplette Wlan-Versorgung des Hauses, insbesondere für die Patienten, fertiggestellt sein“, freut sich Jürgen Gerhorst, stellvertretender Geschäftsführer.
Die Neugestaltung des Eingangsbereichs zum Krankenhaus wird die Stiftung St. Willibrord-Spital übernehmen. Damit könnte Anfang 2020 begonnen werden.