Rees/Emmerich. NRW und die Niederlande haben Anfang Juli eine Erklärung zum gemeinsamen Hochwasserschutz unterzeichnet. Mit dabei: der Reeser Holger Friedrich.
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Niederlande werden ihre Zusammenarbeit im Bereich des Hochwasserschutzes in der deutsch-niederländischen Grenzregion konsequent fortsetzen. Das ist das Ergebnis der gemeinsam ausgerichteten internationalen Hochwasserkonferenz „Water zonder grenzen/Wasser ohne Grenzen”, die Anfang Juli zum siebten Mal veranstaltet wurde. Mit dabei: Holger Friedrichs, Geschäftsführer des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze und Vorsitzender des Arbeitskreises Hochwasserschutz NRW (AKHuG).
Die entsprechende gemeinsame Erklärung wurde während der Konferenz im niederländischen Arnheim von den beteiligten Partnern unterzeichnet. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die seit mehr als 20 Jahren erfolgreiche, grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Hochwasserschutz am Hauptstrom des Rheins. Während der Konferenz wurden die Untersuchungsergebnisse der gemeinsamen Studie „Überflutungsrisiko grenzüberschreitende Deichringe am Niederrhein” über aktuelle und künftige Überflutungsrisiken in der deutsch-niederländischen Grenzregion präsentiert.
„NRW und die Niederlande sitzen sozusagen im selben Boot“
Aus der Studie geht hervor, dass beide Länder aktiv am Schutz vor Überflutungen arbeiten und der Hochwasserschutz sinnvollerweise gemeinsam und grenzüberschreitend betrachtet werden muss. „Nordrhein-Westfalen und die Niederlande sitzen sozusagen im selben Boot. Maßnahmen des einen Landes betreffen auch das jeweilige andere Land. Insofern ist für Nordrhein-Westfalen die enge Zusammenarbeit mit den Niederlanden im Hochwasserschutz besonders wichtig“, bekräftigte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die Bedeutung der Kooperation.
Die Studie hat zum Beispiel ergeben, dass das laufende Deichsanierungsprogramm in Nordrhein-Westfalen zu einer erheblichen Verbesserung der Sicherheit auf beiden Seiten der Grenze führt. Nach Abschluss dieser Maßnahmen ist der Hochwasserschutz auf beiden Seiten der Grenze trotz Unterschieden bei der Vorgehensweise vergleichbar.
Alle für grenzüberschreitenden Hochwasserschutz
Mit der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung unterstützen die Partner die Ergebnisse der Studie. Zudem bestätigten alle Beteiligten erneut die Bereitschaft und das Erfordernis der gemeinsamen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Zum Hintergrund: Die Niederlande und Nordrhein-Westfalen setzen sich seit 1997 in der Deutsch-Niederländischen Arbeitsgruppe Hochwasser für den grenzüberschreitenden Hochwasserschutz ein. Die Arbeitsgruppe besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Ministerien, Wasserbehörden, Provinzen und Kommunen beider Länder, die für die Bewirtschaftung der Gewässer und die Unterhaltung von Hochwasserschutzanlagen zuständig sind.
Studie hat Überflutungsrisiken erfasst
Für Nordrhein-Westfalen ist das Umweltministerium die federführende oberste Landesbehörde. Diese Zusammenarbeit zielt auf den Wissensaustausch, gemeinsame Untersuchungen und die Abstimmung von Maßnahmen ab. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit hat die Deutsch-Niederländische Arbeitsgruppe Hochwasser die Überflutungsrisiken in der Grenzregion untersucht.
Im Rahmen der Untersuchung werden die unterschiedlichen Sicherheitsansätze in den Nachbarländern und die aktuellen und künftigen Überflutungsrisiken erfasst. Die Studie wurde im Jahr 2019 abgeschlossen und während der Internationalen Hochwasserkonferenz am 5. Juli präsentiert.
>>>HOLGER FRIEDRICH HAT WEITEREN TERMIN MIT MINISTERIN VEREINBART
Holger Friedrich als Sprecher des Arbeitskreises für Hochwasserschutz und Gewässer in NRW e.V. (AK HuG) und Geschäftsführer des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze ist hoch zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung. „Ich bin überzeugt, dass die Deutsch-Niederländische Hochwasserkonferenz wichtige grenzüberschreitende Themen behandelt hat, aber auch den Hochwasserschutz in unserer Region stärkt.“
Am Rande der Konferenz konnte er mit der Ministerin Ursula Heinen-Esser über den Hochwasserschutz am Niederrhein sprechen. Das Interesse der Ministerin sei groß gewesen und man habe sich zu einem Kaffee und weiteren Informationsaustausch im Umweltministerium verabredet. Ein Termin werde noch abgestimmt.
Friedrich: „Ich bin stolz, dass ich als Vertreter der deutschen Deichverbände auf der gemeinsamen deutsch-niederländischen Hochwasserkonferenz in der Niederlande in Arnheim die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vorstellen konnte. Denn Wasser kennt keine Grenzen.“