Rees. Mitarbeiter der Lebenshilfe aus Rees und Wesel sowie Rheinschüler denken über Nachhaltigkeit nach. Sensibilisierung etwa für bewusstes Einkaufen.

Lebhaft diskutiert über Nachhaltigkeit haben elf Mitarbeiter der Lebenshilfe Unterer Niederrhein aus Rees, vier aus Wesel und zehn Schüler der Rheinschule Rees am Mittwoch im Wahrsmannshof im Rahmen des bis Freitag andauernden Projektes „Nachdenken für Nachhaltig“.

Im Sinne des Bundesteilhabegesetzes, berichtet Susanne Stiller, die bei der Lebenshilfe den Bereich begleitende Dienste leitet, sollen Menschen mit Handycap in die Lage versetzt werden, mehr Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Entsprechend helfen Projekte wie diese den Menschen im Alltag besser klar zu kommen. Sie werden für ein bewussteres, gesünderes Handeln sensibilisiert.

Was es mit den Eier-Stempeln auf sich hat

Auf den farbigen Flächen wurden die Produkte vom Wochen- und Biomarkt sowie vom Discounter zum Vergleich abgelegt. Dann moderierte Tuve van Bremen (links zentral am Tisch) von Wahrsmannshof die Diskussion über die Produktunterschiede.
Auf den farbigen Flächen wurden die Produkte vom Wochen- und Biomarkt sowie vom Discounter zum Vergleich abgelegt. Dann moderierte Tuve van Bremen (links zentral am Tisch) von Wahrsmannshof die Diskussion über die Produktunterschiede. © Funke Foto Services GmbH | Konrad Flintrop

So stand am Mittwoch ein Einkaufsvergleich auf dem Programm. „Es geht uns bei der Ernährung um saisonale, regionale Produkte, um Plastikmüllvermeidung“, schildert Stiller. So wurden drei Gruppen mit konkreten Einkaufslisten zum Discounter, zum Wochen- und zum Biomarkt geschickt. Sie sollten auch auf Kriterien wie Inhaltsstoffe oder Preis achten.

Mit Tuve van Bremen vom Wahrsmannshof standen die Teilnehmer um einen Tisch herum und verglichen ihre Einkäufe. Je eine Packung Eier haben die drei Gruppen gekauft: „Habt ihr gefragt, wie die Hühner gehalten werden?“, fragte van Bremen. Nun lernten die Teilnehmer etwas über die Stempel auf den Eiern.

Die 0 am Anfang steht für ökologische Haltung – Bio-Eier. Auf Bildern werden glückliche Hühner gezeigt, die viel Platz haben. Auch die Bilder zur 1 – Freilandhaltung – zeigen Hühner mit Bewegungsfreiheit. Doch bei 2 – Bodenhaltung – wird’s für die Hühner im Stall ohne Tageslicht eng. Und 3 - Käfighaltung – ist in der EU inzwischen verboten. Auch Hinweise zum Herkunftsstaat, dem Bundesland, dem Hof, sogar welcher Stall hält der Stempel vor. Die Teilnehmer waren sich einig: Ihnen kommen nur noch Eier mit 0 oder 1 vorne in den Einkaufskorb.

Wahrsmannshof-Games am Freitag

Am Donnerstag waren ein Müllvergleich und eine Wasser-Blindverkostung angesagt. Für Freitag sind die Wahrsmannshof-Games geplant. Nach dem Vorbild der schottischen Highland-Games stehen Disziplinen wie Gummistiefel-Weitwurf an. Denn auch sportliche Betätigung gehört zu einem gesunden Alltag.