Emmerich. Der neue Schmelzofen ist die größte Investition, die die Deutsche Giessdraht in ihrer 44-jährigen Betriebsgeschichte in Emmerich getätigt hat.

Es ist wohl die größte Investition, die die Deutsche Giessdraht in ihrer 44-jährigen Betriebsgeschichte getätigt hat. Am Donnerstag gegen 6 Uhr in der Früh rollten die Schwerlasttransporter mit den Stahlgefäßen für den neuen Kathodenschmelzofen ins Werk. Ein großer Moment für Geschäftsführer Dr. Stefan Schneider und seine Mitarbeiter.

In die Zukuft investiert

Mit der Investition von 2,5 Millionen Euro hat der Konzern die Zukunftsfähigkeit des Emmericher Werks gesichert. Denn es hatten sich erste Verschleißerscheinungen im Stahlgefäß des alten Ofens gezeigt, in dem 50 Tonnen des Rohstoffes in der Stunde geschmolzen werden. „Um größere Schäden auszuschließen, wurde der Austausch beschlossen“, berichtet Dr. Ansgard Wilbrand, Bereichsleiter Produktion.

Maßnahmen zur Energieeinsparung wurden bereits getätigt

Mit der Modernisierung der Steuerungs- und Sicherheitseinrichtungen wurde bereits im vergangenen Jahr begonnen – mit dem Ziel, Energie einzusparen. Auch wurden Vorbereitungen für das Fundament des neuen Ofens getroffen, immerhin bringt dieser einiges auf die Waage. Denn wenn alle Segmente in einer großen Aktion aufeinandergesetzt werden, erreicht der neue Stahlbau eine Höhe von 32 Metern. Das längste Stahlrohr, das am Donnerstag angeliefert wurde, ist sieben Meter lang und hat einen Durchmesser von 2,70 Metern. Insgesamt wird der Ofen 40 Tonnen schwer sein.

Die Deutsche Giessdraht hat allen Grund zur Freude. Ein neuer Kupferkathodenofen wurde zum Werk in Emmerich geliefert. Daniel Weber, Günther Gesche (SMSgroup), Marco Regel (SMSgroup), Dr. Stefan Schneider, Guido Rosmüller und Dr. Ansgar Wilbrand begutachten die Einzelteile des Ofens, der im Hintergrund zu sehen ist.
Die Deutsche Giessdraht hat allen Grund zur Freude. Ein neuer Kupferkathodenofen wurde zum Werk in Emmerich geliefert. Daniel Weber, Günther Gesche (SMSgroup), Marco Regel (SMSgroup), Dr. Stefan Schneider, Guido Rosmüller und Dr. Ansgar Wilbrand begutachten die Einzelteile des Ofens, der im Hintergrund zu sehen ist. © Christian Creon

Drei Wochen Sommerferien werden zum Einbau genutzt

Doch um den Ofen zu montieren, bedarf es einer groß angelegten Aktion. Dazu wird es im August dreiwöchige Betriebsferien geben. In dieser Zeit wird zuerst der alte Ofen abgestellt. Nachdem das Dach des Gebäudes abgenommen wurde, wird dann der alte Schmelzofen in mehreren Teilen herausgeholt. Nach Vorbereitungen am Boden wie der Vormontage einzelner Teile und der Auskleidung wird dann der neue Ofen, der aus fünf Segmenten besteht, mittels schwerer Gerätschaften zusammengesetzt. Ein großer Akt.

Die Schwertransporter rollen auf das Werksgelände.
Die Schwertransporter rollen auf das Werksgelände. © deutsche giessdraht | Dr. Stefan Schneider

Montiert wird der Ofen im August

Damit der Betrieb in Emmerich weiterläuft, werden zirka 40 bis 50 Mitarbeiter während der Betriebsferien dennoch vor Ort sein. Der neue Ofen stammt von der Anlagenbau-Firma SMS group. Ihre Mitarbeiter werden auch in Emmerich dabei sein, wenn der Stahlturm montiert wird. „Als ich heute morgen die großen Stahlsegmente sah, musste ich unwillkürlich an Saturn V denken“, erzählt Dr. Stefan Schneider schmunzelnd, der selbst das Ereignis mit der Kamera festhielt und dem großen Moment im August gespannt entgegensieht.