S’Heerenberg. Am 9. und 10. Juni gibt es ein Spektakel rund um das Wasserschloss Huis Bergh. Es wird eine historische Schlacht aus dem Jahre 1572 nachgespielt.
Es waren unruhige Zeiten: Immer wieder zogen gegen Ende des 16. Jahrhunderts Söldnertruppen entlang des Niederrheins, sie besetzten Städte und Burgen, kämpften um Land und Macht. Die schwelenden Auseinandersetzungen zwischen den Niederlanden und Spanien bekamen die Menschen am unteren Niederrhein immer deutlicher zu spüren. Es lag Krieg in der Luft, der sich um 1568 immer deutlicher entlud. Nicht weit von Emmerich entfernt lag mit der prachtvollen Grafschaft Bergh ein wichtiger Schauplatz dieser großen europäischen Auseinandersetzung. Die Grafen von Bergh mischten im Kriegsgeschehen kräftig mit - auf niederländischer und auf spanischer Seite.
Der Freiheitskampf anno 1568
Das alles ist heute längst vergessen und selbst versierte Historiker tun sich schwer, diese überaus komplizierten Zusammenhänge einem breiten Publikum näher zu bringen. Auch wenn man nicht alle Details und Familienverflechtungen verstehen wird, ist es doch spannend zu sehen, wie die Menschen unter diesen erschwerten Bedingungen gelebt haben. Was hat es anno 1568 bedeutet, die Waffen für einen Freiheitskampf aufzunehmen?
Das Wasserschloss Huis Bergh möchte jetzt einen kleinen Eindruck von diesem 80-jährigen Freiheitskampf der Niederlande vermitteln, der letztlich erst 1648 im Frieden von Münster sein Ende fand. Am Pfingstwochenende, 9. und 10. Juni, wird die „Schlacht um Huis Bergh“ nachgespielt. Im Jahre 1572 versucht Burgherr Willem van den Bergh seinen Besitzt zurückzuerobern, nachdem er zuvor vor den Spaniern hatte fliehen müssen. Die Burg wurde damals von Drost Anderlecht eingenommen und Willen van den Bergh setzt alles daran, seinen schönen Besitz wiederzuerlangen.
Musketiere, Pikeniere und anderes Volk
Die Spannung ist also programmiert für dieses Wochenende. Organisatorin Jacqueline Wissink freut sich bereits auf die professionellen Darsteller, die auf der Wiese vor Huis Bergh ihr Quartier beziehen und an beiden Tagen die Burg beschießen werden. Die Compagnie Grolle und die MARS Compagnie werden anschaulich darstellen, wie die Musketiere, Pikeniere und einfache Bürger gelebt haben. „Die Besucher können durch das Lager streunen, den Darstellern bei ihrer Arbeit zuschauen oder mit ihnen ein Pläuschchen halten“, erzählt Jacqueline Wissink.
Das Drehbuch wurde nicht einfach aus der Schublade gezogen, sondern nach Recherche im Archiv des Hauses erstellt. „Wir möchten die Schlacht schon so originalgetreu wie möglich nachspielen“, erzählt Wissink. Die Belagerung der Burg durch die Truppen von Willem van den Bergh beginnt jeweils um 15 Uhr. Die Akteure versuchen, das Gemäuer über das Haupttor zu erstürmen. Ob es funktioniert? Jacqueline Wissink möchte es noch nicht verraten. Ganz sicher wird es im Anschluss einen Umzug aller Akteure geben.
1000 Besucher werden erwartet
Die Organisatoren rechnen mit 500 bis 1000 Besucher. „Wir wollen kein riesiges Event, sondern einen familiären Charakter wahren“, sagt Jacqueline Wissink. Schließlich möchte man, dass sich Familien mit Kindern an beiden Tagen noch wohl fühlen. Damit es den kleineren Rittern nicht zu langweilig wird, werden zahlreiche Spiele und Mitmachaktionen angeboten: „Es lohnt sich“.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.huisbergh.nl.
Die Schlacht um Huis Bergh
Das historische Spektakel wird am Pfingstwochenende, 9. und 10. Juni organisiert. Das Camp vor der Burg beginn jeweils um 11 Uhr - bis 17 Uhr. Die Belagerung beginnt an beiden Tagen um 15 Uhr.
Der Eintritt für Camp kostet 10 Euro (16 Jahre und älter) bzw. 7,50 für Kinder ab drei Jahren. Eine Familienkarte kostet 30 Euro (zwei Kinder). Wer auch die Burg besichtigen möchte zahlt als Familie 40 Euro, bzw. 15 Euro (16 Jahre und älter) und 10 Euro (Kinder ab drei Jahren)
Die Burg selbst hat zwischen 12.30 Uhr und 16.30 Uhr geöffnet.
Huis Bergh befindet sich in ‘s-Heerenberg, Hof van Bergh 8. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.huisbergh.nl.