Ulft. . Am Wochenende werden 230 Künstler aus der ganzen Welt ihre Werke in der ehemaligen Stahlfabrik DRU in Ulft vorstellen. 5000 Besucher erwartet.

Harrie Schenning freut sich schon auf das kommende Wochenende. Dann ist im beschaulichen Städtchen Uflt im niederländischen Achterhoek wieder ordentlich was los. Rund um das ehemalige stahlverarbeitenden Unternehmen DRU tummeln sich dann hunderte Künstler und tausende Besucher. Viele werden diese schöne Industriekulisse vermutlich zum ersten Mal erblicken und beeindruckt sein von dem Erfindungsreichtum der Niederländer.

Feine Kunst von Evangelos Koukouwitakis aus Griechenland.
Feine Kunst von Evangelos Koukouwitakis aus Griechenland. © Evangelos Koukouwitakis

Denn die alten Fabrikgebäude, in denen einst ganz unterschiedliche Metalle zu Kochköpfen, Pfannen bis hin zu Milchtanks verarbeitet worden sind, werden heute vielfältig genutzt. Harrie Schenning erzählt, dass im Industriepark DRU (die Abkürzung steht für die Namen die ehemaligen Fabrikbesitzer: Deuervorst - Reigers - Ulft) die freie Kunstszene ebenso Einzug gehalten hat, wie lokale TV- und Radiosender, das Berufskolleg, das Theater und der Geschichtsverein. Auch der Gemeinderat nutzt die Räumlichkeiten, um hier seine Sitzungen und Ausschüsse abzuhalten.

Kunst, Qualität und Individualität

Ab Freitag steht die große Produktionshalle dann ganz im Zeichen der Kunst. Zum 27. Mal organisieren Harrie Schenning und viele ehrenamtliche Kräfte eine große, internationale Kunstmesse. „Wir bieten Künstlern aus der ganzen Welt eine große Plattform“, sagt Schenning. Wichtig seien dabei Qualität und Individualität: „Die Kunst, die wir hier zeigen, muss etwas Besonderes sein“, sagt Schenning. Jährlich erhalte man hunderte Bewerbungen, eine Kommission wähle dann die besten Künstler aus. „In der Regel nehmen wird nur 15 Prozent der Bewerber an. Huntenkunst muss ein Qualitätsmerkmal ein“, sagt Schenning stolz.

Internationales Publikum in Ulft

Neben den Niederlanden kommen die Künstler unter anderem aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Schweden, den USA und Argentinien. Als Gastland wurde diesmal Finnland gewählt. „Sieben Künstler werden vor Ort vertreten sein“, sagt Schenning. Neben den Arbeiten in der 5500 Quadratmeter großen Ausstellungshalle ist der nahegelegenen Gemeindebibliothek eine zusätzliche Ausstellung zu sehen: „Die Finnen kommen!“ Die größte ausländische Gruppe bildet übrigens die deutsche: Gut 60 bildende Künstler aus nahezu allen Bundesländern werden ihre Werke präsentieren. Insgesamt sind Künstler aus 25 Nationen am Wochenende in Ulft vertreten.

Objektkunst von Raimond Evers.
Objektkunst von Raimond Evers. © Raimond Evers

Das Spektrum der Kunstwerke reicht von Fotografie, über Grafik, Skulptur, Textilkunst bis hin zur klassischen Malerei. „Wir wollen ein möglichst abwechslungsreiches Programm bieten“, sagt Schenning, der selbst Mitglied der Auswahlkommission ist.

Man lege ein besonderes Augenmerk auf junge Künstler, die das Festival als Sprungbrett sehen. In einem separaten Pavillon stellen neun Künstler aus, die gerade erst ihr Kunststudium in Arnheim absolviert haben.

  • Die Kunstmesse Huntenkunst
  • Die Kunstmesse beginnt am Freitag um 17 Uhr. Am Samstag stellen die Künstler ihre Werke zwischen 10 und 20 Uhr aus und am Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr.
  • Die große internationale Schau wird auf dem Gelände des Industrieparks DRU in Ulft organisiert. Adresse: DRU-Laan 2 in Ulft. Informationen im Internet: www.huntenkunst.org.