Rees. . Das Interesse am Reeser Kunstsonntag war ungebrochen groß. Erstmals dabei waren Gabi Lümen und Margot van Eerd mit ihren Kunstwerken.

Ein 220 Zentimeter langes und 110 Zentimeter hohes Auftragswerk für eine Freundin bildet für Margot van Eerd im Rheincafé Rösen unter den neun ausgestellten Bildern das Zentrum der Ausstellung zum Reeser Kunstsonntag. Erstmals fand dieser im Mai statt und animierte zahlreiche Besucher, die Galerien in der Stadt anzusteuern.

Margot van Eerd erklärt gerne dem Betrachter ihr Kunstwerk. „Es ist in dem Stil gemalt, der für mich mein Schwerpunktstil in der Malerei ist. Außerdem ist es das größte Werk, das ich bis jetzt gemalt habe.“ Neben diesen natürlichen Bildern experimentiert Margot van Eerd gerne. „Wenn ich bunte Farben in meine Bilder bringe, dann sind die Farben wirklich präsent, und der Fokus liegt auf der Farbe“, erklärt die Künstlerin und nimmt als Beispiel eine Meeresszene, in der das Wasser tieforange gefärbt ist.

Margot van Eerd vor ihren Kunstwerk „Meeresblick“.
Margot van Eerd vor ihren Kunstwerk „Meeresblick“. © Christian Creon

Malprozess ist eine Entwicklung

Eine Leinwand, eine Farbpalette mit natürlichen Farbtönen, ein paar Gegenstände wie Baumrinde oder Treibholz und eine grobe Idee der Form ihrer Kreation, das ist alles was Margot van Eerd hat, wenn sie anfängt ein Bild zu malen. Was sich aus diesen Grundzutaten entwickelt, davon lässt sich van Eerd überraschen.

„Vorher weiß ich nicht so genau wie das Bild am Ende wird. Der Malprozess ist eine Entwicklung, und die große Entscheidung ist am Ende, wann ist das Bild fertig?“‘ So die gebürtige Niederländerin. Nun in Emmerich wohnhaft, ist van Eerd seit zehn Jahren Schülerin der freischaffenden Künstlerin Monika Buchen. Für van Eerd nimmt die Kunst ein großen Teil ihrer Freizeit ein, denn hauptberuflich arbeitet sie als Innenarchitektin.

Acrylmalerei für sich entdeckt

In den Geschäftsräumen von Anja und Achim Klaczynski an der Fallstraße stellt Gabi Lümen aus. Sobald sie einen Stift halten konnte, hat Gabi Lümen gemalt. Mit Bleistift, mit Aquarell, mit Pastell malte Lümen, bevor sie endgültig bei Acrylmalerei blieb. „Als ich angefangen haben, mit Acryl zu malen, wohnte ich in einer kleinen Wohnung und habe sofort den Vorteil bemerkt: Acryl stinkt nicht.“‘

Zur Zeit geht die Arbeit von Gabi Lümen in eine impressionistische Richtung. „Mein Vorbild sind die Bilder des Künstler Monet. Manche Sachen werden verwischt, es gibt keine klaren Linien, aber manche Gegenstände rücken dann in den Vordergrund.‘‘ Gabi Lümen verbringt ihre Zeit mit der Pflege ihrer Mutter. Für Lümen ist Kunst eine Möglichkeit aus dem Alltag dieser Pflegearbeit abzutauchen.

Erstmals in Rees dabei

Zum ersten Mal stellt Lümen im Rahmen des Reeser Kunstsonntags aus, jedoch sind ihre Bilder bei Kunstausstellungen des Vereins Isselburg kreativ und bei der Bollwerkausstellung in Isselburg, ihrer Heimatstadt, zu sehen.

Ein Bild stellt ein Boot voller Menschen, von düsterem Wasser umgeben, dar, um dessen Köpfen eine Erdkugel schimmert. Das Bild ist von 2015. „Da habe ich mich mit der Flüchtlingskrise beschäftigt“‘ so Lümen. Zusätzlich zu den 32 Bildern, die in den Räumlichkeiten von Bestattung Klaczynski ausgestellt sind, hat Lümen noch einige Gartenstelen mitgebracht. Diese Holzstelen stellen oft Häuser dar und sind für die Künstlerin eine Abwechselung zur Arbeit auf der Leinwand.

>>ANALYSE ZU STADTFEST UND KUNSTSONNTAG FOLGT

Erstmalig fand der Reeser Kunstsonntag im Mai und nicht wie in der Vergangenheit im November statt. Ob sich Kunstsonntag und Stadtfest, die zeitgleich stattfanden, gegenseitig befruchtet haben, soll im Nachgang analysiert werden. Auf jeden Fall waren gestern auch zahlreiche Kunstinteressierte auf den Beinen.