Emmerich. . Euregio-Projekt Naturgebiet Eltenberg-Bergherbos kommt voran. Am Freitag wurde der Naturspielplatz van Oerrr eröffnet. Erste Projekt-Bilanz.
Es fühlt sich tatsächlich ein bisschen wie Urlaub an. Wie Urlaub vor der eigenen Haustür. Wer von Elten aus in Beek über die Grenze fährt, kommt in fünf Minuten am Restaurant ‘t Peeske an. Von dort aus taucht man in ein Waldgebiet ein, das zwangsläufig Erholungseffekte erzeugt. Herrlich.
Das ist längst nicht alles, was das Erholungsgebiet Eltenberg-Bergherbos zu bieten hat. Deshalb ist vor etwa fünf Jahren die Initiative entstanden, um diese tolle Region erlebbar zu machen und sie besser touristisch zu erschließen.
Unentdeckte Schätze kennen lernen
Am Freitag zogen die beteiligten Akteure – die Stadt Emmerich, die Gemeinde Montferland, die Stiftungen Natuurmonumenten und Kasteel Huis Bergh sowie die Euregio Rhein-Waal, die das Projekt finanziell mit EU-Mitteln unterstützt, eine erste Bilanz.
Emmerichs Stadtsprecher Tim Terhorst moderierte als „Vorturner“ die Präsentation – in Ermangelung einer vernünftigen Übersetzung für das niederländische „Daagvoorzitter“ –, was fast komödiantische Züge hatte, da er mitten im Satz häufig zwischen Deutsch und Niederländisch wechselte.
Unter www.eltenberg-bergherbos.eu sind alle Attraktionen der Region aufgeführt mit einer interaktiven Karte. Ein Video veranschaulicht die Höhepunkte, die für manchen Besucher ein unentdeckter Schatz sein könnten. Wie etwa die Motte Montferland, ein Restaurant auf einem Plateau, von dem man eine schöne Aussicht hat. Montferlands Bürgermeister Peter de Baat gestand, das er zum Beispiel den Barfußpfad in Hochelten noch nicht kannte.
Von Flyern über ein Buch bis zur App
Neben der besseren touristischen Vermarktung bekannter Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten wurden neue Aussichtspunkte erschlossen, ein Vogelbeobachtungsgebiet nahe Zeddam errichtet und grenzüberschreitende Exkursionsrouten erarbeitet.
Ferner wurde am Freitag 100 Meter von ‘t Peeske entfernt der Naturspielplatz von Oerrr feierlich eröffnet, den auch gleich mal eingeladene Kinder aus Beek und Elten bespielen durften. Errichtet hat diesen Spielplatz Natuurmonumenten.
Es sind Flyer und Wanderkarten entstanden, auch ein Buch zu einer 13,5 Kilometer langen kulturhistorischen Wanderung. Eine App hilft, sich in der Region zurechtzufinden.
Ohne die EU-Mittel ginge es nicht
Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze betonte mit Blick auf die EU-Gelder aus dem Interreg-Programm: „Ohne die Euregio Rhein-Waal hätte das Projekt nicht funktioniert. Bei der Europawahl muss man auch solche Dinge mal im Kopf haben.“ Auch Peter de Baat warb für Europa mit diesem Projekt: „Wir leben ein vereintes Europa.“
Weezes Bürgermeister Ulrich Francken als Vorsitzender Euregio Rhein-Waal erinnerte, dass die Landschaft keine Grenzen kenne: „Der Mensch hat das Naturschutzgebiet zerstückelt.“ Nämlich durch die Autobahn durch das Gebiet. Da sei es gut, dass der Mensch nun auch etwas dafür tue, das die Natur wieder näher zusammengeführt werde.
Die Natur wird aufgewertet
Denn neben den touristischen Aspekten wird auch etwas für die Natur getan. So wurden Waldflächen für seltene Pflanzen- und Tierarten als Lebensraum aufgewertet. Zuletzt für die Forstwirtschaft genutzt Flächen wurden in ihre ursprüngliche Form zurückversetzt, indem die Vielfalt der Baumarten aufgewertet wurde.
Waldrandgebiete wurden für Insekten hergerichtet. Und Bäume wurden freigeschnitten, die mehr Platz zur Entfaltung brauchen. Ein Zukunftsprojekt könnte der Bau eine Ecoduct sein, eine grüne Brücke über die Autobahn.
Und nicht vergessen: Sonntag, 19. Mai, 11 bis 14 Uhr, steigt der Aktionstag in dem Erholungsgebiet.