Rees/Empel. . Die Abfahrtszeiten der Busse am Bahnhof Empel gehen nicht mit den Ankunftszeiten der Bahn konform. Ab Dezember werden Taxibusse eingesetzt.
Es gab kaum einen Termin in Sachen öffentlichem Nahverkehr, bei dem die Reeser Politik und die Verwaltung nicht die Problematik am Bahnhof Empel zur Sprache brachten. Denn trotz jahrelanger Versuche ist es der Stadt Rees nicht gelungen, eine Busverbindung nach Rees in Abstimmung mit der Ankunft der Züge herzustellen.
Die SPD schlug einen Pendelbus vor
Die SPD Fraktion hatte im November vergangenen Jahres den Antrag gestellt, die Stadt möge eine ständige Pendelbusverbindung zwischen dem Bahnhof Empel und Markt Rees einrichten.
Dazu hat die Verwaltung den Kreis Kleve als zuständigen Aufgabenträger des regionalen ÖPNV angeschrieben und um Auskunft gebeten. Der Kreis wiederum verwies die Stadt Rees an die Busverkehr Rheinland GmbH (BVR), die für die beiden Linien 61 und 87 Bahnhof Empel-Rees Busbahnhof und retour die Konzession besitzt.
Während die Linie 87 gemäß Nahverkehrsplan der Linienbündelung Kleve II zugeordnet ist, gehört die Linie 61 künftig zum Bündel des Kreises Borken.
Eine Ausschreibung läuft noch
Für beide Linien gab es ein Ausschreibungsverfahren, das für die Linie 87 ist bereits abgeschlossen. Die Busverkehr Rheinland GmbH ist Inhaberin dieser Konzession bis Ende 2029. Für die Konzession der Linie 61, die Ende dieses Jahres ausläuft, hat sich BVR ebenfalls beworben.
Während der Laufzeit einer Konzession ist deren Inhaber vor Konkurrenz geschützt. Es darf also kein anderer Betreiber, auch nicht die Stadt Rees, eine Busverbindung, etwa in Form eines Bürgerbusses, einrichten.
Nur nach Vorbestellung
Jetzt hat aber Busverkehr Rheinland ab 1. Dezember 2019 zugesagt, für Pendler in Richtung Empel und in Richtung Rees zusätzliche Taxibusfahrten einzurichten, die auf den Zug RE 19 von und nach Duisburg/Düsseldorf abgestimmt sind.
Heißt: In Richtung Empel werden ab Dezember fünf, in Richtung Busbahnhof Rees zehn Taxibusfahrten angeboten. Sie verkehren wie Linienbusses nach Fahrplan von Haltestelle zu Haltestelle, allerdings nur nach vorheriger telefonischer Bestellung (spätestens 30 Minuten vor der Abfahrt).
Akzeptanz der Bevölkerung wird getestet
Bevor es eine weitere Ausweitung gibt, wird erst einmal, so die BVR, die Akzeptanz des Angebotes seitens der Bevölkerung beobachtet. Die Verwaltung schlägt vor, sich dieser Auffassung anzuschließen und die Nutzungsfrequenz der Bürger abzuwarten, zumal die Einrichtung eines Pendelbusverbindung nicht zulässig ist. Diskutiert wird darüber in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe am 9. Mai um 17 Uhr im Rathaus.