Heelden. Die Azubis von VKF Renzel haben in einem Gemeinschaftsprojekt auf 350 Quadratmetern eine Wildblumenwiese am Firmengelände in Heelden angelegt.

Steingärten sind ein aktueller Trend. Wo früher in Wohngebieten Hecken, Blumen und Bäume für eine grüne Atmosphäre sorgten, haben nun mittlerweile Pflasterflächen, Gabionen und aufgeschüttete Kiesflächen Einzug gehalten. In einigen Städten in NRW wird zurzeit auch über ein Verbot für Steingärten diskutiert.

Industriegebiete und Gewerbeflächen haben hingegen in der Vergangenheit nicht unbedingt den Ruf genossen, ein Hort von blühender Natur zu sein.

Gemeinschaft gefördert

Doch mittlerweile hat ein Umdenken stattgefunden. In einem Gemeinschaftsprojekt legten die Auszubildenden der VKF Renzel GmbH auf dem Firmengelände in Heelden mehr als 350 Quadratmeter Flächen für Wildblumen an. In dem Projekt, das Jörg Walber, Abteilungsleiter Produktentwicklung, initiierte, standen Gemeinschaft und Umweltschutz im Vordergrund.

Beitrag zum Umweltschutz

„Die Wildblumenwiese ist eine einfache Art, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und dem Insektensterben entgegenzusteuern. Unsere Azubis wurden mit dem Thema vertraut, um sich gemeinsam mit dem Thema Umweltschutz auseinanderzusetzen“, erläuterte Walber.

Bewässerung ist wichtig

Dazu wurden in den vergangenen Tagen bestehende Rasenflächen entfernt, gewalzt und im Anschluss mit Saatgut zwölf heimischer Pflanzen bestreut. Um die ersten Pflanzen und Insekten zu sehen, benötigt es ein wenig Geduld und Pflege. Die Flächen müssen für ein optimales Wachstum ständig feucht gehalten werden, dies übernimmt dann in Zukunft die Abteilung Betriebstechnik.

In etwa vier bis sechs Wochen werden die ersten Pflanzen blühen und das wilde Leben auf den Wiesen einkehren. Wildblumenwiesen bilden optimale Lebensbedingungen für Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten.

Stadt Isselburg wurde im vergangenen Jahr aktiv

Auch die Stadt Isselburg hatte im vergangenen Jahr Blühstreifen und Wildblumenbereiche auf städtischen Flächen eingerichtet. Gestartet wurde auf auf insgesamt etwa 5000 Quadratmetern.

Doch die Hitzewelle, verbunden mit der langen Dürre im vergangenen Sommer, hat sich nicht unbedingt positiv auf die Vegetation ausgewirkt. Der Bauhof will nun andere Saatmischungen verwenden, damit Pflanzen wachsen, die auch längere Trockenperioden überstehen.

Landwirtschaft auch im Boot

Ebenfalls im vergangenen Jahr hatte der Kreisverband Borken des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands und die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft Landwirte im Kreis Borken aufgerufen, sich an der Aktion „Blühendes Band durchs Münsterland“ zu beteiligen. Über die landwirtschaftlichen Ortsverbände wurde Landwirten kostenfrei Saatgut zur Verfügung gestellt zur Einsaat einjähriger Blühstreifen.

>>>UNTERSCHIEDLICHE BEGRIFFE

Neben Wildblumenwiesen, die Gartenbesitzer oder wie in diesem Fall die Azubis von VKF Renzel anlegen können, gibt es auch noch die so genannten Blühstreifen am Rand von Ackerflächen. Dabei handelt es sich um extra angelegte Bereiche, auf denen zahlreiche unterschiedliche Blühpflanzen wachsen.

Die Pflanzen dienen Insekten wie Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen als eine wichtige Nahrungsquelle. Insbesondere im Sommer fehlen zahlreichen Insekten im Umfeld der intensiv genutzten Ackerflächen Nahrung. Im Winter kann der Blühstreifen zudem ein Rückzugsraum für Lebewesen sein.