Haffen. . Der Büchermarkt in der Schützenhalle in Rees-Haffen war wieder gut besucht. Unter den Angeboten gab’s auch viele alte Bücher.
Sie waren groß, klein, unhandlich, besonders, alt, abgegriffen oder fast neu, die Bücher, die 20 private Sammler zum insgesamt siebten Mal in der Schützenhalle an der Velthuysenstraße dem interessierten Publikum anboten.
„In Rees dürfen auf dem Büchermarkt nur gewerbliche Händler stehen“, erläuterte Mitorganisatorin Merle Schumacher, was vor sieben Jahren den Anstoß zum Markt gegeben hatte. „Uschi Krause und ich machen das seit vier Jahren zusammen hier, davon waren es drei Jahre mit Waltraud Balkenburg“, freute sie sich an diesem Tag über jeden Interessenten, der kam. „Das Wetter ist dafür einfach zu warm.“
15-Jährige suchte Fantasy-Literatur
Die Reeserin Bärbel Pohle hatte das schöne Wetter nicht vom Bummel abgehalten . Zufrieden verließ sie mit einer ganzen Kiste Bücher den Saal. „Eine Kiste für fünf Euro , was willst Du mehr“, hatte sie ein echtes „Schnäppchen“ gemacht. „Wir sind drei Frauen miteinander und teilen uns das“, war der Lesestoff nicht allein für sie bestimmt.
Die 15-jährige Marie aus Bocholt stöberte mit ihrem Vater in den Beständen. Während er in einem Buch über U-Boot-Technik blätterte, war ihr Zielobjekt Fantasy.
„Ich habe eine blühende Fantasie, denke mir dazu dann selbst Geschichte aus und schreibe sie auf“, trug sie eine ganze Tasche mit Büchern mit sich.
Ähnlich ausgerichtet war auch der Halderner Werner Werdelmann. „Stephen King ist mein Favorit“, konnte der 62-Jährige genau beschreiben, was an Büchern so faszinierend ist. „Ein Buch ist oft besser als jeder Film. Wenn man sich darauf einlässt, ist man davon erfasst.“
Auch Spiele und Stofftiere wurden angeboten
Einige der privaten Anbieter hatten so wie Franz Dickmann richtige „Schätzchen“ anzubieten. „Das hier ist ein christliches Buch aus dem Jahr 1902“, blätterte er in dem ehrwürdigen Wälzer. „Ich bin eine richtige Leseratte“, gestand der 75-Jährige. Er könne modernen Buch-Medien da wenig abgewinnen. „Die anderen rennen mit dem Handy vor dem Mast beim Lesen.“
Viele unter den Händlern gehörten zu der Kategorie Vielleser, die über den Markt die Chance nutzten, auszusortieren. „Die Bücher sammeln sich an, die Kinder werden groß und für den Keller oder zum Wegschmeißen sind sie zu schade“, fand die Haffenerin Nadine Hermans.
Nahe des Buchstapels von Uschi Krause standen in einer Ecke noch eine ganze Reihe Spiele – und sie hatte Stofftiere über den Markt verteilt. Die Spiele waren alles Spenden, der Erlös dafür soll an das Tierheim Wesel gehen. „Ich sammle das ganze Jahr, 2018 war das für Bocholt“, erzählte die engagierte Frau.
Im kleinen Café gab’s Kuchen und Waffeln
Im kleinen Café genossen die Gäste Kuchen und Waffeln, die Emma, Anne und Hanna von der Tanzgruppe HKV „Crazy Creamies“ verkauften. „Wir machen das jedes Jahr, das Geld geht in unsere Kostüme“, erklärten die drei.
Für die Gäste war es der ideale Platz, am Kaffeetisch sich über Bücher auszutauschen, einfach nur mal in Ruhe ein paar Minuten zu schmökern oder wie der Mehrhooger Gerret Wedler über den Sinn, ein Buch zur Hand zu nehmen, nachzudenken. Sein Kommentar dazu war kurz und knapp: „Lesen bildet.“