HochElten. . Der Barfußpfad in Hochelten ist bereit für Besucher. Neuerdings wird er von Günter Schulze gepflegt. Immer wieder Probleme mit Vandalismus.

Sie ist da – die Barfußsaison. Nachdem die Sonne sich in den vergangenen Tagen bereits hat blicken lassen und auch der Frühling – zumindest offiziell – bereits angefangen hat, können sich Barfußgänger in Hochelten nun wieder auf die Sohlen über den Barfußpfad machen.

„Traditionell fangen wir Anfang April am Barfußpfad an“, erklärte Dr. Manon Loock-Braun, Vorsitzende des Kneipp-Vereins, der den Pfad seit 2015 betreibt.

Sie ist überzeugte Anhängerin des bloßfüßigen Vergnügens, war sogar im Winter bereits auf dem Pfad unterwegs. Doch eigentlich ruht dieser zwischen Oktober und April – Ende Februar erfolgt üblicherweise eine Begehung um zu schauen, inwieweit er für die Saison wieder fit gemacht werden muss.

Barfußpfad ist bereit für Besucher

In diesem Jahr waren das die üblichen Baustellen. In den einzelnen Feldern mussten die Füllungen wie Kies, Rheinsand oder Rindenmulch nachgefüllt werden. Und obwohl der Verein für die Anlage zuständig ist, halfen dabei die Kommunalbetriebe.

Außerdem ist erst kürzlich eine Birke umgestürzt, deren voluminöse Krone nun in den Weg hineinragt und ihn verschmälert. Auch um deren Entfernung werden die Kommunalbetriebe sich zeitnah kümmern.

Für die fortlaufende Instandhaltung war jahrelang das Eltener Ehepaar Gabriel zuständig. Doch die Rentner haben diese Aufgabe nun abgegeben – an Günter Schulze.

Unverhofft zur Pfadpflege

Der 61-Jährige kommt ganz unverhofft zu der Aufgabe, die immerhin eine tägliche Begehung und Kontrolle des zwei Kilometer langen Pfades sowie das wöchentliche Reinigen und Auffüllen der drei Kneipp-Becken erfordert: Ein Bekannter habe ihn angesprochen und nach kurzer Überlegung habe er zugesagt.

Dabei hatte Schulze bisher weder mit dem Barfußpfad noch mit dem Kneipp-Verein viel zu tun: „Ich hab das wohl mal gesehen und bin auch mal drüber gelaufen“, erzählte der Pensionär. Nun wird er zwei bis drei Stunden täglich hier verbringen, zumindest während der Saison.

Vandalismus ist ein wiederkehrendes Problem

In deren Verlauf werden neben der regulären Pflege des Pfads auch immer wieder Reparaturen anstehen. Denn häufig wird der Barfußpfad Opfer von Vandalismus: Mal machen sich Finstermänner an den Schließfächern zu schaffen, mal beschädigen sie mutwillig die Anlage, demontieren die Schilder oder stehlen die roten Füße, die sich an den Stationen des Pfads finden – so berichtet Schulzes Vorgänger, Heinz Gabriel.

Auch Günter Schulze hat damit nun schon die ersten Erfahrungen gemacht. Offenbar am Tag vor der Saisoneröffnung wurde die Tür des Verteilerkastens aufgebrochen, in dem sich die Anschlüsse für die Wasserversorgung der Kneipp-Becken befinden.

Doch es gibt auch positive Nachrichten. Wie in jedem Jahr gibt es auch 2019 Neuerungen auf dem Barfußpfad. Nachdem im vergangenen Jahr das Balancierfeld installiert wurde und auf viel positive Resonanz gestoßen ist, hat der Verein nun noch einen Balancierbalken hinzugefügt. Außerdem soll noch eine weitere Baumelbank kommen, diesmal für mehrere Personen. Außerdem stehen nun wieder Schafe auf der Obstwiese um die der Pfad führt, die Aussicht ist also noch ein wenig idyllischer.

>>>SO GUT WIRD DER PFAD BESUCHT

Zwischen 3000 und 5000 Barfußgänger nutzen den Pfad pro Saison. Und dafür kommen sie zum Teil von weit her, erzählt Dr. Manon Loock-Braun.

Das Publikum ist dabei gemischt, reicht von der Familie beim Sonntagsausflug über Schulklassen bis zu Sportlern, die ihn in ihr Training einbauen: „Für den einen ist das nur schön spazieren, für den anderen ist es gesundheitlicher Mehrwert.“

Die Benutzung des Pfads ist kostenlos. Wer aber seine Schuhe einschließen will, kann das in den dafür vorgesehenen Schließfächern tun. Sie erfordern den Einwurf eines Euros, der danach aber nicht wieder herauskommt.

Aktuell ist der Barfußpfad wegen der Baustelle für die Tourist-Information etwas umständlich zu erreichen. Das nimmt der Kneipp-Verein aber gern in Kauf, immerhin ist man so auf dem besten Weg zum Luftkurort und langfristig zum Kneipp-Kurort.