Emmerich-Elten. . Es gibt etwas Neues vom kleinen Lädchen „De Hut“ an der Grenze zu Lobith: Pascal und Dunja Mulder haben ein Eisbistro eröffnet: „De IJshut“.

Es ist ein Kommen und Gehen: Kurz hinter der Grenze, am Eltenseweg 9a in Lobith, fahren die Autos in einem forschen Tempo vor. Sie parken kurz im knirschenden Kies, laden ein paar Pakjes Kaffee, Snoepjes und Zigaretten auf die Rückbank und fahren flugs wieder zurück.

Grenswinkel „De Hut“ ist kein Laden für langes Shoppen. Bei „De Hut“ bezieht man alle Laster, die Gott verboten hat: Schnell einladen und Tschüsskes.

Kaffee in Hülle und Fülle, Medikamente und Dosen

Seit 1911 gibt es den schnuckeligen und bis auf das letzte Regal vollgestopften Laden an der Grenze zwischen Elten und Lobith. Die Eltener schätzen den „Schuppen“, der bewusst kein Einkaufserlebnis vermitteln will und quasi immer geöffnet hat: Hier kommt man hin, um die günstigen Preise abzuräumen.

Kaffee in Hülle und Fülle, Medikamente, Dosen ohne Pfand – das summiert sich im Portemonnaie. Und dann natürlich die leckeren niederländischen Extratjes: Vanille-Vla, Schokostreusel, Stroopwafels – herrlich!

Pascal und Dunja Mulder kennen ihre Kundschaft

Pascal und Dunja Mulder kennen ihre Kundschaft. Das junge Pärchen führt den Laden seit 2011 und das sehr erfolgreich. Fast jeden Tag haben sie geöffnet – 362 Tage im Jahr. Nur zu Neujahr und Weihnachten muss man auf sie verzichten. „Wir sind immer da“, sagt Pascal Mulder stolz.

Doch jetzt wollen sie etwas Neues ausprobieren. Seit Oktober haben sie umgebaut und eine ehemalige Wohnung unmittelbar neben dem Geschäft in ein Eisbistro verwandelt. Aus Kunden werden auf einmal Gäste, aus dem schnellen Einkäufer wird ein Besucher, der sein Frühstück in Ruhe genießen möchte: „Ohne Frage, das ist für uns schon ein gehöriger Unterschied“, sagt Pascal Mulder, der sich auf das Projekt freut. Seit gut einer Woche haben sie geöffnet und erwarten für die anstehenden Frühlingstage ordentlich Zulauf.

Zahlreiche Sorten liegen in der Auslade

Dunja Mulder übt sich schon in Eiskugeln formen. Zahlreiche Sorten liegen in der Auslade. Italienisches Eis und kein Softijs wie man es vermuten möchte: „Ich habe schon Schwielen an den Händen vom ganzen Eiskugeldrehen“, lacht Dunja Mulder.

Auch dieser Handgriff muss erst noch erlernt werden. Aber die beiden sind sich sicher, dass das Bistro ein Erfolg wird: „Wenn wir uns etwas in den Kopf gesetzt haben, dann ziehen wir das auch durch“, sagt die 41-Jährige.

Umbauprojekt war schon ein gehöriger Kraftakt

Das Umbauprojekt war schon ein gehöriger Kraftakt. Das Haus stammt aus dem Jahre 1899 und entsprechend schlecht war die Bausubstanz. Fast alles habe man erneuern müssen. Vom Bodenbelag bis zur letzten Versorgungsleitung. Der Vater packte mit an und Pascal Mulder musste den Handlanger spielen.

Am Ende ist alles schmuck geworden. Eine Küche wurde errichtet und ein Café mit 28 Plätzen. Wenn es bald etwas wärmer wird, dann kann auch die schöne Außenterrasse mit Blick auf das Naturschutzgebiet genutzt werden. 65 Sitzplätze sollen es werden.

Auch Frühstück und Kuchen im Angebot

Die ersten Gäste genießen das Frühstück. Denn im Eisbistro „De IJshut“ bekommt man nicht nur Speiseeis, sondern auch Frühstück und Kuchen. Ingrid und Anton Smit aus Lobith haben den Weg an die Grenze schon auf sich genommen: „Es ist ganz hervorragend“, sagt Ingrid Smit und beißt beherzt in ihr Brötchen.

Über Kaffee, Ei und frischen Aufschnitt könne man nicht meckern. „Der Ausflug hat sich gelohnt“, sagt sie. Na, und zum Abschluss noch ein Eischen? „Ich guck ja auch schon die ganze Zeit rüber zur Eistheke“, lacht sie. „Aber es ist noch ein bisschen zu früh.“

>>DIE ÖFFNUNGSZEITEN

Das Eisbistro „De IJshut“ hat zurzeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im Sommer möchte man bis „Sonnenuntergang“ öffnen. Eine Internetseite ist in Vorbereitung. Einstweilen unterhält Pascal Mulder eine Facebookseite und teilt hier regelmäßig kleine Videos.