Emmerich. . Der 42-Jährige Thaddeus Eze kam Ende Februar von Ahaus nach Emmerich. An den kommenden Wochenenden wird er sich in den Kirchen vorstellen.

Schon als Kind wollte Thaddeus Eze gern Pfarrer werden. „Ich war schon immer nah an der Kirche, nah am Glauben“, rekapituliert er. Dass es ihn im Zuge dessen aber einmal nach Emmerich verschlagen würde, damit hätte er wohl als Kind nicht gerechnet.

Denn Thaddeus Eze, der nun seine Pfarrstelle in Emmerich angetreten ist, kommt aus Nigeria. Dort kam er am 9. März 1977, also vor exakt 42 Jahren auf die Welt, als fünftes von sieben Geschwistern.

Schon in der Kindheit war die Kirche wichtig

In seinem Elternhaus spielte Kirche immer eine große Rolle. Aus mehreren Gründen: Zum einen ist Thaddeus Ezes Mutter in einem Nonnenkloster aufgewachsen, „deshalb hatten wir viel Kontakt zu Priestern und Ordensleuten.“

Zudem diente die Kirche in seinem Heimatort unter der Woche auch als Schule – entsprechend viel Zeit verbrachten die Kinder dort. Sie lag auch nur rund 500 Meter von seinem Elternhaus entfernt: „Wenn jemand etwas in der Kirche ins Mikrofon gesagt hat, konnten wir das zuhause hören.“

Seit 2007 empfing Thaddeus Eze die Priesterweihe

„Ich wollte eigentlich direkt als Kind ins Priesterseminar“, blickt Eze zurück, diese Möglichkeit gibt es in Nigeria. Doch weil es sehr teuer ist, schickten seine Eltern ihn vorerst zur regulären Schule. Den Weg in Richtung Pfarramt schlug er also erst nach dem Abitur ein. Zunächst ging er dafür in die Domstadt Nsukka, die etwa 20 Kilometer von seinem Heimatort entfernt liegt.

Zwei Jahre blieb er dort im Priesterseminar. Es folgte ein vierjähriges Philosophiestudium in Awka, sowie ein Jahr Praktikum an der bischöflichen Sekundarschule. Danach begann er sein Theologiestudium in Onitsha.Vier Jahre blieb Thaddeus Eze hier. Im Juli 2007 wurde der damals 30-Jährige zum Priester geweiht.

Der neue Pfarrer war zuvor als Kaplan in Ahaus

Nach Deutschland führte ihn sein Weg im Jahr 2012. Als Kaplan kam er nach St. Maria Himmelfahrt in Ahaus, wo er bis Ende Februar blieb. In Emmerich freut er sich nun auf neue Erfahrungen. Mit seiner Familie in Nigeria skypt und telefoniert er regelmäßig. Außer ihm hat keiner seiner Geschwister eine Kirchenlaufbahn eingeschlagen.

In seiner Freizeit geht der Pfarrer gern joggen und spielt Fußball. Einem Verein wird er sich wohl nicht anschließen, da das terminlich schwierig wäre. Aber vielleicht einer Hobbygruppe: „Das habe ich in Ahaus schon gemacht. Dort habe ich mit dem Lehrerkollegium eines Gymnasiums immer freitags in der Turnhalle gespielt.“

An den nächsten Wochenenden stellt er sich vor

Außerdem fährt er gern Fahrrad. Zu seinen Terminen am Aschermittwoch, den Gottesdiensten in der Liebfrauenkirche und im Kindergarten Sankt Josef, ist er bereits geradelt.

Seinen Vorstellungs-Gottesdienst hält er am Samstag im Willibrord-Spital und in Vrasselt und am Sonntag in Praest. Da es der erste Fastensonntag ist, wird er hier das „Hirtenwort“, also die Predigt des Bischofs auf eine Leinwand projizieren.

Eine Woche später wird er dann auch in der Liebfrauenkirche (Samstag) und der Adelgundiskirche (Sonntag) Gottesdienst feiern: „Ich werde die Lesung des Sonntags machen und danach stelle ich mich der Gemeinde vor.“