Rees. . Mit kreativen Kostümen und originellen Mottowagen feierte Rees den Rosenmontag. Wegen des Wetters aber zwei Stunden später als sonst.
„Super gelaufen, würde ich sagen“, freute sich Frank Schenk, Vorsitzender des Reeser Karneval Vereins, als der Karnevalszug gerade die letzten Meter bis zum Festzelt zurücklegte. 25 Wagen und Fußgruppen waren zuvor rund zwei Stunden durch die Innenstadt gezogen und hatten den Reesern Kamelle und Karnevals-Stimmung gebracht.
Zug startet später, Stimmung trotzdem gut
Dabei stand das am Wochenende wegen des Wetters noch auf der Kippe. Ganz kurzfristig, um 8.30 Uhr am Morgen, wurde entschieden: Der Zug findet statt, allerdings nicht wie geplant um 11.11 Uhr, sondern erst zwei Stunden später.
Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Während sich die Karnevalisten-Gruppen ab 12.30 Uhr am Westring bereit machten, wurde in der Innenstadt schon ausgelassen gefeiert. Ballungszentrum war hier der Markt, wo zahlreiche Reeser auf den Zug warteten.
Kreative Verkleidungen und originelle Zugteilnehmer
Die Verkleidungen der rund 4500 Besucher reichten von minimalistisch (nur Narrenkappe) über witzig (Zebra mit Aufschrift: „Streifen machen schlank“) bis hin zu außergewöhnlich kreativ (Duschkabine). Besonders beliebt in diesem Jahr: Einhörner, mal flauschig pastellfarben, mal mit Tüll und Glitzer.
Die Jecken regieren in Rees
Und auch die Zugteilnehmer waren originell unterwegs. So punkteten beispielsweise die Karnevalsfreunde Rees-Bienen mit ihrem, noch auf den letzten Drücker geänderten Motto. „Erst wollten wir als Panzerknacker gehen“, verriet Benny Wendt von der besagten Fußgruppe, die stattdessen in grüner Kleidung samt Perücken auflief: Cordula Grün.
Zwei Gruppen feiern Jubiläum
Auch als Fußgruppe war der TTV Rees-Groin dabei. Als Legomännchen verkleidet warben die Tischtennisspieler für die deutsche Meisterschaft der Tischtennis-Jugend, die nächste Woche in Rees ausgetragen wird. Zudem feierten sie das 70-jährige Bestehen ihres Vereins.
Ebenfalls ein Jubiläum griffen die Jungschützen des BSV Rees auf: „Vor 50 Jahren flogen die ersten Menschen zum Mond. In Rees gab es Wichtigeres“, hieß es auf ihrem Wagen, der anlässlich dessen mit Astronauten bevölkert war. Gemeint ist zweifelsfrei die Gründung der Jungschützen 1969.
Problembewusste Jecken greifen Laden-Leerstand auf
Und auch gesellschaftliche Kritik wurde geübt. Beispielsweise von Buscher Alarm: „Nicht hier im Buscher Revier“, hieß es auf ihrem Wagen, auf dem sich ‘liebe Wölfe’ und ‘böse Schafe’ tummelten. Der TV Rees Indiaca machte unter dem Motto „Tote Hose!“ auf Laden-Leerstand und Kneipensterben aufmerksam und das Halderner Prinzenpaar hatte die „Heim(at)Retter“ im Gepäck, die sich mit einem Modell des Jugendheims auf dem Kopf für dessen Erhalt und Renovierung positionierten.
>>>POSITIVE BILANZ BEI VERANSTALTER UND POLIZEI
Mit den rund 4500 Besuchern ist Frank Schenk zufrieden. Zwar rechnete das Sicherheitskonzept mit etwa doppelt so vielen, aber diese Zahl sei veraltet: „Die Wahrheit in Rees liegt irgendwo zwischen fünf und sechs“, erklärte er. Auch die Polizei zog ein positives Fazit: „Dieses Jahr total ruhig, friedlich und lustig“, lobte Hauptkommissar Achim van Soest.