Isselburg. . Restaurant Langenhorst bleibt in der Familie. Thomas Westerhoff übernimmt den Betrieb in sechster Generation. Auch ein großes Jubiläum steht an.
Die ersten Veränderungen hat der 29-jährige Thomas Westerhoff bereits vorgenommen, seit er das Restaurant Langenhorst kürzlich von seinem Vater Detlef übernommen hat. Schon jetzt ziert das Traditionshaus an der B 67 eine neue Außenbeleuchtung samt neuem „Langenhorst“-Schild. Und das soll nicht die einzige Neuerung bleiben.
Denn auch der Gastraum soll unter der Herrschaft der mittlerweile sechsten Familiengeneration Umgestaltung erfahren: Boden, Bestuhlung und eine neue, größere Theke sollen kommen. Dem bisher vorherrschenden, bürgerlichen Landhausstil will der junge Gastronom aber treu bleiben.
„Smartfood“ soll klassische Küche ergänzen
An einer neuen Speisekarte feilt Thomas Westerhoff derzeit noch. „Die klassische Küche würde ich wohl gerne weiter machen“, sagt er. Diese soll allerdings künftig um so genanntes „Smartfood“ ergänzt werden. Burger und Fingerfood schweben ihm unter diesem Begriff vor, ein Heißluft-Ofen für Burgerbrötchen wurde bereits angeschafft. „Das ist meine Interpretation von Küche für jüngere Leute“.
Vater Detlef beobachtet diese Entwicklung mit Wohlwollen. „Heutzutage ist es wichtig in der Gastronomie, dass man von allem ein Bisschen was macht“, sagt er, auch mit Blick auf die vergangenen 35 Jahren, in denen er das Langenhorst leitete, parallel den Bikertreff führte und das Zeltgeschäft hochzog.
Um die beiden letztgenannten Geschäftsbereiche will sich der Koch, der im März seinen 60. Geburtstag feiert, auch weiterhin kümmern. Aber im Restaurant hat er bereitwillig Platz für seinen Sohn gemacht.
Schnitzel müssen auf der Karte bleiben
Zur Karte im Familienbetrieb hat er aber trotzdem eine Meinung: „Die Holländer essen ja gerne die deutschen Schnitzel – die müssen auf jeden Fall auf der Karte bleiben.“
Schließlich machen die Niederländer, wegen der günstigen Lage an der A3, einen Großteil der Durchgangskundschaft aus. Und auch die älteren Stammgäste sollen im Langenhorst weiterhin ihr Geschnetzeltes und ihren Braten bekommen.
Die Übernahme des Familienbetriebs ist nicht das erste Mal, dass Thomas Westerhoff in die Fußstapfen seiner Vorfahren tritt. Wie bereits sein Vater, sein Onkel und seine Tante hat er im Parkhotel Wasserburg Anholt gelernt, eine kleine Familientradition.
Erst Koch, dann Betriebswirt
Von hier aus verschlug es den jungen Koch zur Bundeswehr, wo er ebenfalls in der Küche arbeitete. Im Nato-Hauptquartier in Brunssum (Niederlande) war er sogar Leibkoch des Generals. Danach bildete er sich zum Betriebswirt weiter.
Dass er das Restaurant eines Tages übernehmen würde, stand für Thomas Westerhoff immer fest. Schon als Kind. Deshalb ist auch seine ältere Schwester Gabriele, als einzige in der Familie, gar nicht erst in die Gastronomie gegangen.
Ob eine seiner Töchter das Familienunternehmen eines Tages weiterführen werden, steht noch in den Sternen. Denn die beiden sind gerade erst fünf und ein Jahr alt. Aber schon jetzt stünde die siebte Generation schon manchmal mit in der Küche, schmunzelt Thomas Westerhoff.
Große Jubiläumsfeier steigt im April
Neben dem Generationenwechsel gibt es im Langenhorst in diesem Jahr außerdem einen weiteren Grund zu feiern: Das 125. Jubiläum steht an. Am 13. April wird das groß gefeiert. „Ich hab ganz viele Leute eingeladen“, erzählt Detlef Westerhoff.
Neben Familie, Freunden und Stammgästen werden auch 18 Schützenvereine, sieben bis acht Blasorchester und die Komitees von vier Oktoberfesten erwartet – alles Kunden aus dem Zeltgeschäft. Schon zum 100. Jubiläum waren rund 1000 Leute da, damals waren es allerdings noch fünf Schützenvereine.