Emmerich. . Die Kommunalbetriebe Emmerich begrüßen die von der BGE vorgeschlagene Errichtung einer Taskforce Müll – eine zweite Ein-Euro-Jobber-Kolonne.

Der Betriebsausschuss der Kommunalbetriebe befasst sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 27. Februar, 17 Uhr, im Ratssaal mit dem Sammelantrag der BGE unter dem Motto „Unsere saubere Stadt“. Interessant: Ein zweite Kolonne von Ein-Euro-Jobbern, die für Sauberkeit in der Stadt sorgen, begrüßt die KBE.

Zunächst schildert die KBE in der Ausschussvorlage, wie der aktuelle Handlungsplan Sauberkeit – von der Müllentsorgung bis zur Straßenreinigung – umgesetzt wird. Ferner wird dargelegt, wie bei Missständen vorgegangen wird. Über solche Fälle erfährt die KBE durch direkte Ansprache, telefonisch, über den Mängelmelder der Stadt Emmerich sowie über soziale Medien.

Rund 400 mal im Jahr reagieren die KBE kurzfristig

„In der Regel werden die so eingegangenen Meldungen am selben Tag, spätestens aber am Folgetag mit eigenen Kräften erledigt“, heißt es weiter. Bei Engpässen werden Fremdfirmen hinzugezogen, was 2018 Kosten von 1800 Euro verursachte. Geschätzt werden im Jahr 400 Einsätze dieser Art erledigt.

Zu den BGE-Anträgen: Überprüfung und Weiterentwicklung des Ortsrechtes, einschließlich der Höhe der Ordnungsgelder: Die KBE und das Ordnungsamt halten das Ortsrecht aktuell für ausreichend. Wenn erkennbar sei, wer Verunreinigungen verursacht hat, werde das Recht auch angewandt und etwa Bußgelder verhängt.

Die Bürger sollen besser informiert werden

Info-Austausch auf Workshops in den Stadtteilen: Da grundsätzlich der Kontakt zur KBE jederzeit möglich sei, glaubt die KBE nicht, dass zusätzliche Workshops zu weiterführenden Erkenntnissen führen würden.

Verbesserung von Maßnahmen zur Durchsetzung des Ortsrechts durch Information und Erhöhung der Reaktionsfähigkeit, etwa durch Priorisierung: Die KBE habe Anstrengungen unternommen, um die Prozesse bei der Sperrmüllentsorgung zu verbessern.

In Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt sollen Bürger vor Sperrmülltagen besser informiert werden. Die Firma Schönmackers als Müllentsorger verschicke ferner einen Flyer zur Aufklärung per E-Mail, wenn Termine vereinbart werden. Ansonsten biete der Mängel-Melder die Möglichkeit für schnelle Reaktionen.

Eine vierköpfige Kolonne könnte eingestellte werden

Beseitigung von illegalem Sonder- und Sperrmüll binnen 48 Stunden – hierzu regte die BGE die Gründung einer temporären „Taskforce Müll“ an: Derzeit werde schon die Kolonne der Ein-Euro-Jobber verstärkt zur Sauberkeit in der Innenstadt eingesetzt.

Ursprünglich war die Kolonne nur für die Grünpflege vorgesehen. Das Jobcenter garantiere keine genaue Zahl der Kräfte. Auch liege die Ausfallquote bei rund 50 Prozent. Im Schnitt kämen rund sieben Personen tatsächlich. Viel mehr seien laut Jobcenter nicht zuverlässig zu generieren.

Die Ein-Euro-Jobber müssen angeleitet werden

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Dennoch begrüßt die KBE die Idee für eine weitere Kolonne. Hierzu hat es Gespräche mit dem Jobcenter gegeben. 100-prozentig finanziert durch das Förderprogramm „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ wird vorgeschlagen, vier Personen auf zwei Jahre befristet einzustellen. KBE weist darauf hin, dass solche Arbeitskräfte verstärkt begleitet werden müssten. Der KBE-Mitarbeiter, der die erste Kolonne anführt, soll auch die zweite mitführen.

Zusätzliche Kosten entstehen dennoch. Etwa für einen zusätzlichen Pritschenwagen (ca. 35.000 Euro). Weitere rund 20.000 Euro peilt KBE für Arbeitskleidung, Ausrüstung, Schulungen, Reparaturen etc. an.

Es gibt nicht wirklich kompostierbare Hundekotbeutel

Tausch von Hundekotbeuteln aus Plastik gegen kompostierbare Beutel bei gleichzeitiger Erhöhung der Kontrolldichte: Emmerich biete derzeit an fast 70 Dog-Stations rund 400.000 Hundekotbeutel an, erklärt die KBE. Der ganz überwiegende Teil werde ordnungsgemäß entsorgt. Allerdings gebe es derzeit nicht wirklich kompostierbare Alternativen. Vielmehr zerfalle das Plastik nur und führe zu Mikroplastik. Die KBE werde den Markt beobachten.

Das Ordnungsamt führe Kontrollen im Rahmen der üblichen Rundgänge durch. Allerdings erwische man Täter selten auf frischer Tat.