Emmerich. . Unter dem Titel „Glaubenssachen“ veröffentlicht der Emmericher Geschichtsverein jetzt die Vorträge von seiner Tagung 2017. Es geht um Religion.
Der Emmericher Geschichtsverein hat ein neues Buch herausgebracht. Unter dem Titel „Glaubenssachen“ widmen sich sieben Autoren auf rund 160 Seiten verschiedenen Gesichtspunkten zum Thema Religion und Religiosität am Niederrhein.
Lokale Berühmtheiten haben mitgeschrieben
Es ist Band 49 der Beiträge zur Geschichte der Stadt Emmerich. Bei einer Pressekonferenz stellte der Verein das neue Werk nun offiziell vor. Neben sechs Vorträgen, die im Rahmen einer Tagung des Vereins in Stapelfeld entstanden sind und nun verschriftlicht wurden, findet sich auch ein Beitrag des ehemaligen Emmericher NRZ-Lokalchefs Norbert Kohnen in den „Glaubenssachen“. Dieser befasst sich mit der Schulzeit des Schweizer Reformators Heinrich Bullinger in Emmerich.
Auch von Wolfgang Urbach, dem ehemaligen stellvertretenden Schulleiter des Willibrord-Gymnasiums, ist ein Vortrag abgedruckt. Schon zu Studienzeiten hatte der Geschichts-, Deutsch- und Sowi-Lehrer sich in seiner Staatsarbeit mit „konfessionellen Auseinandersetzungen im Herzogtum Kleve“ auseinandergesetzt. „Als guter Katholik habe ich mich jetzt mal mit dem Protestantismus in Preußen beschäftigt“, scherzte er über seinen Beitrag.
Verschiedene Blickwinkel auf Religion und Religiosität
Derweil hatte der katholische Pfarrer, Dr. Jan Heiner Schneider, sich mit dem Judentum am Niederrhein befasst. Wichtig sei ihm dabei gewesen nicht rückwärtsgewandt zu arbeiten. „Mich interessierte die Frage vor welchen Zukunftsaufgaben sie stehen“, erklärte er.
Henrik Wirz, pensionierter Lehrer für Musik, Latein, Griechisch und Theater, ist in seinem Beitrag dem Frühhumanismus auf der Spur. Es sei „von Emmerich aus ein Funke ausgehend“, erläuterte er sein Forschungsthema, bei dem das Emmericher Gymnasium im Mittelpunkt steht.
Freimaurer am Niederrhein und in der eigenen Familie
Bernhard Lensing, ehemals Bauer und Volkswirt, hat sich mit den Freimaurern am Niederrhein befasst. Die Inspiration dazu sei schon beim vorherigen Vortrag gekommen, in dem er sich mit Friedhöfen und Denkmälern beschäftigt hatte. Seine Nachforschungen führten den gebürtigen Hüthumer zu interessanten Erkenntnissen: „Dabei habe ich auch festgestellt, dass einige meiner Vorfahren Freimaurer waren“, erzählte er begeistert. Er selbst sei allerdings keiner.
700 Exemplare umfasst die Auflage des Buches. Die 600 Mitglieder des Emmericher Geschichtsvereins bekommen es kostenfrei, alle anderen können es für zehn Euro im Buchhandel erwerben.
Veranstaltungen und Bücher: Der Geschichtsverein ist aktiv
Der Geschichtsverein hat in den letzten 40 Jahren über 50 Bücher herausgegeben und das nächste steht schon in den Startlöchern: Zum Jahresende wird die Forschung des Vereins über den Stadteil Klein-Netterden veröffentlicht.
In 2019 kommen außerdem noch gut zwölf Veranstaltungen des Geschichtsvereins auf die Emmericher zu. Als nächstes steht dabei ein Vortrag von Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs an. Er wird am Donnerstag, 11. April, 19 Uhr, über „Diebs- und Mordthaten“ als gesellschaftliches Problem referieren.
Im Sommer geht’s wieder nach Stapelfeld
Auch ein Ferienseminar in der Katholischen Akademie Stapelfeld wird es wieder geben. Vom 15. bis zum 19. Juli wird dabei das Thema „Heimat und Identität am Niederrhein“ behandelt.
Nicht zuletzt wies der Geschichtsverein auch auf seine neuen Flyer hin, dem auch gleich ein Aufnahmeantrag beiliegt. Zwar gehe es dem Verein bisher noch gut, dennoch wirbt er um neue Mitglieder. Der Jahresbeitrag liegt bei 30 Euro.