Elten. . Von Männergrippe bis Thermomix: Auf der Sitzung der Eltener Schützen im Kolpinghaus gab es beste Unterhaltung für Karnevalsfreunde.

Wenn es bis zum nächsten Schützenfest zu lange dauert, „dann machen wir einfach Karneval“. Dass sie das können, haben die Eltener Schützen am Samstag im voll besetzten Kolpinghaus wieder einmal bewiesen. Sie können also nicht nur auf Scheiben zielen, sondern auch auf die Herzen im Publikum.

Eröffnet wurde die Sitzung mit dem Gesang der „alten Karnevals-Haudegen“ Christoph Nielbock und Werner Jansen. Mitgebracht hatten sie einen bezaubernden „Jungbrunnen“ mit Namen Alexandra Weidner. Stimmgewaltig eröffneten sie den Narrenreigen. Bis es für Marc Horstmann ernst wurde.

Premiere für den neuen Präsidenten

Er ist der neue Präsident der Schützen und hatte zum ersten Mal alleine die Leitung des Abends. 16 junge Damen des Schützenballetts kamen auf die Bühne. Ein Traum in Grün-Weiß fegte dann über die Bühne mit dem Schlagermarsch, der im karnevalistischen Superhit der Session „Cordula Grün“ endete.

Christiane Berndsen verteilt Köstlichkeiten – aus dem Thermomix.
Christiane Berndsen verteilt Köstlichkeiten – aus dem Thermomix. © Thorsten Lindekamp

Jupp Jansen, seit Jahrzehnten in der Bütt, zielte treffsicher auf die Lachmuskeln des Publikums. Der Eltener Karneval lebt vom Lokalkolorit. So auch gestern Abend. Als die „Eltense Beauty Chics“ den amtierenden König Michael Temmen zum Spatenanstich auf die Bühne baten, kam das Publikum schon auf Touren. Als im Anschluss Christiane und Peter Berndsen ihre Thermomix-Vorführung demonstrierten, da war es mit der Haltung im Publikum ganz vorbei. Stellenweise krümmte man sich vor Lachen. Die Beiden sind einfach ein „verrücktes“ Karnevalspaar.

Schützenballett in Charlestonkostümen

Die nächste Karnevalsrakete, in Form von Vincenz Derksen, folgte stehenden Fußes. Er ist mit einem so großen Improvisations- und Redetalent ausgestattet, dass man sich fragt, ob er überhaupt ein Manuskript braucht. Er kam im Morgenmantel, weil er sich die „Tussis Virilis“ eingefangen hatte. Männergrippe eben.

Das Schützenballett stellte nun ihre tollen Charlestonkostüme zur Schau bevor es in die Pause ging. Im Anschluss daran folgte der fernsehreife Auftritt des Thronzuges nebst dem Königspaar Bianca und Michael Temmen. Was sie an perfekt einstudierter Komik darboten, war schier unglaublich. Nebeneinander standen sie in einer Reihe und einer begann mit dem Satz: „Wenn ich mal im Vorstand wär“.

Kabinettstück von Edda Winnig und Simone Horstmann

Gute Stimmung herrscht auf der Karnevalssitzung der Schützen im Kolpinghaus.
Gute Stimmung herrscht auf der Karnevalssitzung der Schützen im Kolpinghaus. © Thorsten Lindekamp

Es ging wie im Sprechkanon weiter – immer gegeneinander gesprochen. Dann holte der jeweilige Nachbar auch noch mit seinen Armen zu bestimmten Handbewegungen aus, während sich die Anderen bücken mussten, um den Schlag nicht abzubekommen. Einfach genial! Einstudiert wurde dieses Kabinettstück von Edda Winnig und Simone Horstmann.

Dann kam endlich, das Schönste und das Größte, was der Emmericher Karneval zu bieten hat: Manuel I. mit seiner Lieblichkeit Kirsten I nebst ihrer stattlichen Garde und dem Geck.

Schützenzug 41 kam als Gruppe „Dirty 41“

Super gemacht vom Schützenzug 41 als Gruppe „Dirty 41“, war der Tanz mit dem sie die Damenherzen im Nu eroberten bevor die Band „Drie Keer Niks“ den Saal „auf links drehten“. Mehr als zauberhaft erschien das Schützenballett mit ihrem Tanz „Arielle“.

Anmutig und grazil „schwammen“ sie über die Bühne bevor der Präsident Marc Horstmann seine „Feuertaufe“ mit dem Finale beendete.