Emmerich. . Beim Treffen des Geschichtsvereins gab es keine guten Nachrichten. Die Besucherzahl im Rheinmuseum ist auf 5500 zurückgegangen. Die Gründe.

Es mussten noch Stühle geholt werden bei der mit annähernd 80 Personen besuchten Mitgliederversammlung des Geschichtsvereins im Rheinmuseum. Auf der hatte Herbert Kleipaß nicht nur gute Nachrichten parat. 2018 ist die Besucherzahl um 3000 auf 5500 zurückgegangen. Dafür gab es mehrere Gründe.

„Wir hatten weniger Schulklassen, besonders aus Emmerich. Da war nämlich so gut wie keine hier“, bilanzierte der Vorsitzende, der die Tagesordnung nahezu in einer One-Man-Show abarbeitete, da bis auf Georg Kortboyer und Klaus Möllmann krankheitsbedingt keine weiteren Vorstandsmitglieder anwesend waren.

Viel Lob vom Bürgermeister

Dafür aber die Ehrenvorsitzenden Hubert Meenen und Walter Axmacher sowie Ehrenmitglied Dieter Roos. Auch Bürgermeister Peter Hinze hatte es sich nicht nehmen lassen, zu kommen: „Aus Mr. Rheinmuseum ist Mr. Geschichtsverein geworden. Ein Glücksfall für uns.“ Hinze zollte dem Vorstand „großen Respekt“. Denn: „Von der hier geleisteten Arbeit haben wir auch in 100 Jahren noch etwas.“

Herbert Kleipaß informierte darüber, dass weniger Besucher ins Museum gekommen sind.
Herbert Kleipaß informierte darüber, dass weniger Besucher ins Museum gekommen sind. © Erwin Pottgiesser

Nachdem Kleipaß das abgelaufene Jahr hatte Revue passieren lassen, ging er auf die zurückgefahrenen Öffnungszeiten des Museums ein. Diese mussten unter anderem deshalb geändert werden, weil eine städtische Mitarbeiterin aus den Räumlichkeiten des Museums abgezogen wurde und die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Geschichtsvereins nun in doppelter Besetzung ihre Schichten fahren müssen.

Vorstand wurde wiedergewählt

„Der demographische Wandel fordert bei den Ehrenamtlichen sehr viel Flexibilität“, stellte Kleipaß fest. Im vergangenen Jahr wurden 1500 Stunden ehrenamtlich geleistet, berichtete er weiter. Und noch eine Zahl hatte er im Gepäck: In den 25 Jahren, in denen der Geschichtsverein das Rheinmuseum betreut, konnten 150.000 Besucher begrüßt werden.

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Nach den Kassenberichten und dem schriftlichen Okay der ebenfalls erkrankten Kassenprüfer Inge Geerling und Theo van Lier wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Bei der anstehenden Wahl zum geschäftsführenden Vorstand wurde in Abwesenheit Hans Friedrichs einstimmig wiedergewählt.

Neues Buch angekündigt

Der stellvertretende Vorsitzende kümmert sich besonders um die Herausgabe der Bücher und Schriften des Geschichtsvereins. Auch Klaus Möllmann, der den Buchhandel verwaltet, wurde nach vier Jahren wieder in den erweiterten Vorstand gewählt. Rotraud Kemkes rückt für den nach zweijähriger Tätigkeit ausgeschiedenen Theo van Lier als Kassenprüfer nach.

Herbert Kleipaß kündigte an, dass das Buch „Der fremde Stadtteil Klein-Netterden“, an dem Theo Kolter und Peter Schwanitz arbeiten, fast fertig ist und den Mitgliedern als Jahresgabe zukommen wird. „Damit hat der Geschichtsverein dann für jeden Stadtteil ein Buch herausgebracht“, freute er sich.

>> VIELE TERMINE IN 2019

Folgende Termine stehen u.a. für 2019 fest: die Ausstellung „Kupferstiche und Zeichnungen von Emmerich und dem Niederrhein“ vom 17. Februar bis zum 10. Juni, ein Vortrag zu Banditen im Rhein-Maas-Raum von 1750 bis 1800 am 11. April „Diebs- und Mordthaten“ als gesellschaftliches Problem, die Ausstellung „Alles Pappe? Kartonmodellbau gestern und heute“ vom 16. Juni bis zum 11. August

Zudem das Ferienseminar in Stapelfeld vom 15. bis zum 19. Juli mit dem Thema „Heimat und Identität am Niederrhein“, die Ausstellung „Das war vor dem Beamer“ - Schulwandkarten und anderes aus unserer Schulzeit (18. August bis 19. Oktober), ein Vortrag am 17. Oktober zu „Wasser als Waffe/Wasser als Feind - Militärstrategie und Hochwasser 1944/45 am Niederrhein“ und am 20. Oktober die Eröffnung der Ausstellung „Militär und Gesellschaft in Deutschland seit 1945 - Der Pionierstandort Emmerich vor 50 Jahren“.