Rees. . Die Studentin, die an einer seltenen Form der Muskeldystrophie leidet, blickt nach vorn und findet ihr Glück als Produzentin und Sängerin.

Das Geschenk der Geduld ist die Geduld. Und in Geduld übt sich Stella Scholaja, die fest daran glaubt, dass sie ihre Krankheit, sie leidet an einer seltenen Form der Muskeldystrophie, besiegt. Kraft dazu zieht sie aus einer Leidenschaft, die nach bestandenem Abitur ihre Zeit füllt. Sie macht Musik und das nicht nur mit ihrer Stimme.

Sie hat sich für ein Studium in Florida beworben

Nach dem Abitur hat sie sich für ein Studium in Florida beworben. Dass sie den Zuschlag erhielt, wunderte ihre Eltern nicht, immerhin gilt Stella als hochbegabt. Doch sie musste sich eingestehen, dass ihr Geist der Herausforderung gewachsen ist, ihr Körper diese Kraftanstrengung nicht leisten kann. „Sweet Florida“ heißt ein Stück, das sie für die neue CD, die am 14. Februar erscheint, geschrieben, komponiert und gesungen hat. Sie trägt den Titel „Miracle“.

Es gab eíne Spendenaktion für Stammzellentherapie

Für Stella war vor drei Jahren eine große Spendenaktion angelaufen, um ihr eine Stammzellentherapie in Thailand zu finanzieren. „Als ich damit in der Zeitung stand, war mir die Thematik eher unangenehm, dennoch notwendig. Jetzt möchte ich nach vorne schauen. Meine Intention ist, nicht Mitleid zu erregen, sondern ein Bewusstsein zu schaffen, damit mehr Forschung und Initiative im Bereich genetischer Krankheiten stattfindet“, beschreibt sie ihr Anliegen. Sie hat beobachtet, dass „immer mehr Kinder einfach nach Hause geschickt und ihrem Schicksal überlassen werden, da, so wird ihnen gesagt, ‘noch keine Lösung gefunden wurde und esnoch nichts gibt, was hilft’.“

Jeder hat ein Recht auf ein erfülltes Leben

Sie selbst musste sich in jungen Jahren mit diesen Aussagen auseinandersetzen. „Anstatt illusionäre Toleranz zu schaffen, sollte man diesen Kindern und jungen Erwachsenen ein Recht auf Gesundheit und ein physisch erfülltes Leben bieten, worauf jeder ein Anrecht hat.“

Genau für diese Intension steht ihre neue Musik. „Ich bin stolz auf die neuen Songs, die ich produziert habe. Ich möchte ein positives Licht und eine positive Aufmerksamkeit auf mein Anliegen werfen.“

Man muss bei sich selbst anfangen

Sie singt über das Bedürfnis zu gehen, irgendwo neu anzufangen. Nach dem emotionalen Tiefpunkt, eben nicht das begehrte Studium in den Vereinigten Staaten antreten zu können, machte sie sich klar, dass es keinen Sinn macht, vor Problemen wegzurennen, sich immer rechtfertigen zu müssen. „Ich fragte mich: Wovor hast du Angst? Nicht gut genug, immer nur letzte Wahl zu sein?“ Dabei kam die Erkenntnis, dass man allein mit dem Geist so viel schaffen kann. „Man muss bei sich selbst anfangen, diszipliniert sein, darf nicht einknicken, sondern muss dankbar für Menschen sein, die man um sich hat und schauen, wer immer für einen da ist. Aber auch: Wem kann ich gut tun.“

Stella studiert jetzt Philosophie

Stella hat ihre Mitte wiedergefunden. Sie studiert Philosophie an der Fernuniversität Hagen. Aber die meiste Zeit des Tages, oder eher der Nacht, verbringt sie damit, mit Musik zu experimentieren.

Stella Scholaja gibt ihre zweite CD heraus. Auch das Cover hat sie selbst gestaltet.
Stella Scholaja gibt ihre zweite CD heraus. Auch das Cover hat sie selbst gestaltet. © Christoph Buckstegen

„Ich habe immer Klaus-Dieter Keusgen in seinem Tonstudio über die Schulter geschaut und alles Wissen aufgesaugt“, erklärt Stella. Sie hat die Texte selbst geschrieben, in Englisch, die Musik komponiert, am Computer die Instrumente selbst eingespielt und gemixt. Und solange an den einzelnen Songs gefeilt, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden war. Eine Perfektionistin, die tatsächlich mit der neuen CD einen frischen Stil herüberbringt und neue musikalische Akzente setzt.

Neue Therapie in Leipzig

Einmal im Monat reist sie nach Leipzig, um sich bei einem Spezialisten einer Stammzellen-Therapie zu unterziehen. Mit körpereigenen Stammzellen. „Für mich ist es ein Wunder, dass ich bisher alles überstanden habe.“ Wenn eine Textzeile lautet: „We were made in heaven but wie remained in hell (Wir wurden im Himmel gemacht, aber verbleiben in der Hölle), so führt eine andere aus der Dunkelheit heraus: „Only heaven knows“ : „Wir haben eine Reservierung im Himmel, du und ich, wir werden uns irgendwo treffen unter dem Kerzenlicht, Ich kann nicht warten, dich zurück an meiner Seite zu haben.“

Alle sollen registrieren, was momentan politisch passiert

Miracle, der Titelsong der CD, ist politisch: keine unerwünschten Meinungen mehr, Meister der Manipulation sollen zu Staub verblassen, die Nationen von ihnen befreit werden. „Ich möchte, dass alle aufwachen und erkennen, was politisch momentan passiert.“ Wichtig ist ihr aber auch, ein Bewusstsein zu vermitteln, wie man mit Menschen umgeht. Schließlich erinnert sie an Freddy Mercury, der sagte: „Was geplant ist, ist langweilig“. Sie will nichts für eine ungewisse Zukunft planen, vielmehr so an sich arbeiten, um „die beste Version von mir selbst zu werden“.

>> CD ERSCHEINT AM 14. FEBRUAR

Wer neugierig ist, der kann sich jetzt schon einige Songs der neuen CD an hören unter https://www.stellascholaja.com/music.
Auf dieser Seite kann man auch die CD vorbestellen.