Hüthum. . 43 Jahre leitete Birgit-Christel Langen den St.-Georg-Kindergarten in Hüthum. Jetzt wurde sie mit Gottesdienst und Sekt-Empfang verabschiedet.

Die Kinder sangen lautstark: „Bye, bye, auf Wiedersehen, Frau Langen. Die wird wohl nun in Rente gehen. Bye, bye“. Und Pfarrer Theo van Doornick begleitete den musikalischen Abschied in der St.-Georg-Kirche mit der Gitarre. 43 Jahren hat die 63-Jährige den Kindergartens St. Georg geleitet.

„Dass ich in Rente gehe, kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen“, hatte sie lächelnd kurz vor dem Gottesdienst gemeint. Was Pfarrer van Doornick beim anschließenden Sekt-Empfang im Kindergarten nur bestätigen konnte. „Am liebsten würde sie ja weiter mit den Kindern arbeiten“, meinte er im Kreise von Erzieherinnen, Pädagogen und Eltern.

Viele Jungen und Mädchen begleitet

„Ich ziehe vor Ihnen mit Dank den Hut“, zollte der Geistliche großen Respekt vor der Arbeit der Kindergarten-Leiterin, die im Laufe der Jahre wohl über Tausend Mädchen und Jungen begleitet habe.

Ihr Anerkennungsjahr hatte die Erzieherin im Kindergarten an der Gasthausstraße absolviert, danach, 1976, die Leitung des St.-Georg-Kindergartens übernommen.

Und hat seither viel erlebt. „Die Einweihung des Erweiterungsbaus 1996, das offene Konzept im Kindergarten, was die gruppen-übergreifende Arbeit ermöglicht hat, und das Eltern-Café, das 1999 ins Leben gerufen wurde“, erinnerte sie sich gerne an ihre Zeit im Kindergarten.

Liebe zu Frankreich pflegen

Zu erwähnen ist auch das Handbuch, das sie fürs Qualitätsmanagement-Konzept geschrieben hat. Doch am meisten hatte sie Spaß an der Arbeit mit den Kindern und ihren Kolleginnen. „Ich habe meinen Beruf geliebt“, gestand sie mit Tränen in den Augen.

Ob sich die Arbeit mit den Kleinen verändert habe in all den Jahren? „Die Kinder sind anspruchsvoller geworden“, findet sie. „Sie fragen mehr als früher. Zu Recht. Aber sie wollen auch beschäftigt werden“, meinte die erfahrene Erzieherin.

Ihre Nachfolgerin, Melanie Brockmann (41), ist seit November im Kindergarten und wurde von Birgit-Christel Langen eingearbeitet. Damit hat die frisch gebackene Ruheständlerin jetzt genügend Zeit, ihren Hobbys nachzugehen.

Dudelsack-Spieler als Überraschung

„Im September reisen wir nach Schottland. Davon haben mein Mann und ich schon lange geträumt. Auch, um dort viel zu wandern“, sagte sie – und staunte nicht schlecht, als sie nach dem Gottesdienst vor der Kirche von einem Dudelsack-Spieler erwartet wurde. Der begleitete die kleine Prozession von Erzieherinnen, Pfarrer, sowie Mädchen und Jungen dann bis zum Kindergarten.

Und noch eine Leidenschaft will sie ausbauen: Ihre Liebe zu Frankreich. Touren nach Paris stünden jedenfalls auch auf der To-Do-Liste ganz oben an.