Elten. . Bei Minusgraden machten sich zahlreiche Teilnehmer auf den Weg. Die Grenzsteinwanderung führte dieses Mal von Beek über Elten nach Babberich.

Dass eine Grenze keine Trennung bedeuten muss, bewies nun der zweite Teil der Grenzsteinwanderung am vergangenen Sonntag. Trotz Minusgraden nahmen knapp 900 Teilnehmer die rund elf Kilometer lange Wanderung auf sich, welche unter dem Motto „Von der Aa bis zum Rhein“ stand. Der Tag wurde unter anderem von Theo Gasseling und Freek Diersen organisiert. „Ich habe vor ungefähr vier Jahren selber bei so einer Wanderung mitgemacht, und da wollten wir auch mal in die niederländische Richtung“, erzählt Theo Gasseling.

Über Schleichwege durch die Natur

Alphörner wurden an einer Zwischenstation geblasen.
Alphörner wurden an einer Zwischenstation geblasen. © Thorsten Lindekamp

Gemeinsam mit dem Kneipp-Verein Elten e.V., welcher sich um die Verpflegung in der Pause kümmern wollte, führte die Gruppe diese Grenzsteinwanderung durch. Der Fußmarsch startete am Grenzstein 698 in Beek. Bei schönstem Sonnenschein ging es dann über Wald und Feld, inklusive besonderer Schleichwege, die speziell für die Wanderer durch Landwirte und Grundstücksbesitzer geöffnet wurden. „Es geht vor allem um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt an der Grenze. Es ist schön, dass alle Grenzbewohner mithelfen, die Wanderung zu ermöglichen“, findet Freek Diersen. „Goede buur“, oder auch „Gute Nachbarn“, lautet deshalb das Untermotto der Wanderung.

In der Scheune von Rainer Spiegelhoff

Der Hof von Rainer Spiegelhoff eignete sich mit der offenen Scheune für eine einladende Wanderpause besonders gut. Das Organisationsteam sprach für das Zurverfügungstellen des Hofs einen ganz besonderen Dank aus. Angekommen auf dem Hof empfingen zwei Zollbeamte als Symbol für die Grenze jeden Wanderer und übergab einen Stempel für die erfolgreiche Grenzüberquerung.

Der Kneipp-Verein verkaufte Würstchen, Berliner, frisches Obst und heiße Getränke zur Stärkung für die Teilnehmer, die sich zu einem Austausch und zum Aufwärmen auf dem Hof trafen. „Natürlich kommen mit dem Frost auch kleine Probleme zustande“, lacht Dr. Manon Loock-Braun, Vorsitzende des Kneipp-Vereins Elten.

Toiletten eingefroren

Schilder zeigen den richtigen Weg.
Schilder zeigen den richtigen Weg. © Thorsten Lindekamp

Die Toilette sei eingefroren und das Wasser ebenso, aber das störte hier keinen. „Bei dem tollen Wetter spielt das aber keine Rolle“, so Loock-Braun. „Die gute Laune überwiegt.“ Schließlich kamen immerhin Hunderte von Leuten. Auch Teilnehmerin Gabi Reintjes war dabei. „Meine Schwägerin hatte mir davon erzählt, also habe ich ein paar Freunde zusammengetrommelt“, so Reintjes. „Es macht wirklich Spaß. Auf einmal steht man auf einer Pferdewiese, wo man sonst nie langlaufen würde.“

Endstation in Babberich

An der Endstation in Babberich gab es noch die Möglichkeit, im „Restaurant De Stempel“ einzukehren und sich die Füße aufzuwärmen. Von dort aus wurden die Wanderer per Shuttlebus zurück zum Ausgangspunkt in Beek zurückgefahren. „Vielleicht nehmen wir den Bus gar nicht und laufen einfach zurück“, überlegt Gabi Reintjes lachend.

>>Nächste Wanderung am 3. Februar

Wer von dem Wandern entlang der Grenzsteine nicht genug bekam, hat am 3. Februar 2019 die Möglichkeit, an der Grenzsteinwanderung von Babberich nach Spijk-Rhein teilzunehmen.

„Für uns wird extra ein Teil von einem Rheinarm geöffnet, wo wir entlangwandern dürfen“, berichtet Theo Gasseling. Für diejenigen, die ihre Heimat noch etwas besser kennenlernen wollen, sei diese Wanderung eine tolle Möglichkeit.