Haldern. . Seit August steht die Zentrale Unterbringungs-Einrichtung (ZUE) für Flüchtlinge in Haldern leer. Ab dem Frühjahr soll sie wieder belegt werden.

Im Ort fällt es auf: Seit Monaten sieht man kaum noch Flüchtlinge im Straßenbild. Denn seit August steht die Zentrale Unterbringungs-Einrichtung (ZUE) im ehemaligen Bundeswehr-Depot leer – weil zur Zeit bekanntlich immer weniger Menschen in Deutschland Schutz suchen.

„Wir bekommen keine Rückmeldung darüber, ob und wie die Belegung in der ZUE aussieht“, sagt Stadtpresse-Sprecher Jörn Franken. Denn die Einrichtung werde ja von der Bezirksregierung in Düsseldorf betrieben. In der Flüchtlings-Unterkunft am Groiner Kirchweg hingegen sind derzeit rund 75 Personen untergebracht.

Platz für 400 Personen

Wie mehrfach berichtet, hatte die Stadt Rees das frühere Depot in Haldern 2016 auf Bitten des Landes für rund fünf Millionen Euro zu einer Flüchtlings-Unterkunft umbauen lassen. Die Stadt selbst hat das Areal nur gepachtet und ans Land vermietet.

Der Vertrag läuft über zehn Jahre. In dieser Zeit holt die Stadt die Investitionskosten wieder rein. „Wir bekommen vom Land eine festgelegte Pacht, ganz unabhängig davon, ob die Einrichtung belegt ist oder nicht“, sagt Franken.

Untergebracht werden können in Haldern 400 Personen, und zwar Flüchtlinge, die gerade nach Deutschland gekommen sind und von der ZUE auf andere Kommunen im Land verteilt werden.

Für Schlagzeilen hatte die Einrichtung in Haldern 2017 gesorgt. Kurz nach der Eröffnung war es dort zu Ausschreitungen gekommen. Als dann noch weitere Zwischenfälle passierten, wurde die Einrichtung geräumt und die Infrastruktur dort verbessert. Erst danach konnten wieder Flüchtlinge aufgenommen werden. Voll belegt war die ZUE in Haldern aber zu keiner Zeit.

Auch keine Flüchtlinge in Weeze

„Mal abgesehen von diesen Zwischenfällen gab’s dort meines Wissens keine weiteren Probleme“, sagt der Pressesprecher der Stadt Rees. Am Groiner Kirchweg liefe auch alles ohne nennenswerte Probleme, ergänzt Jörn Franken.

Was die Einrichtung in Haldern betrifft, ist der derzeitige Leerstand noch eine vorübergehende Erscheinung. Wie es heißt, sollen bereits im Frühjahr wieder neue Flüchtlinge dort untergebracht werden. Was aber nichts damit zu habe, dass mit neuen Flüchtlingsströmen gerechnet werde. Es gehe vielmehr um organisatorische Gründe, heißt es seitens der Bezirksregierung in Düsseldorf.

Gebäude der Royal Air Force umgebaut

Apropos Zentrale Flüchtlings-Unterkunft: Davon gibt es im Kreis Kleve noch eine in Weeze, und zwar auf dem dortigen Flughafen-Gelände. Hier besteht seit 2017 eine Stand-By-Einrichtung für den Fall der Fälle. Dazu wurde ein früheres Gebäude der Royal Air Force, die dort stationiert war, komplett umgebaut. Platz bietet die Einrichtung in Weeze für 750 Personen.

Doch auch diese Einrichtung steht leer, „wird zur Zeit nicht betrieben“, sagt Beatrix Van Vlodrop von der Pressestelle der Bezirksregierung in Düsseldorf..