Emmerich. . Emmericher Traditionsbetrieb kooperiert mit der Wilke Mediengruppe. Seit einiger Zeit wird nicht mehr am Windmühlenweg sondern in Hamm gedruckt.
Es hat sich inzwischen in Emmerich herumgesprochen. Der graphische Betrieb J.L. Romen druckt nicht mehr in Emmerich am Windmühlenweg. Das heißt aber nicht, dass es bei dem seit 1800 bestehenden Unternehmen die Lichter ausgehen. Im Gegenteil. Die „Gallier“ der Branche können sich trotz etlicher „Römer“ gut halten. Dazu beigetragen hat die Entscheidung, in einer Zeit, in der die Branche eine starke Konzentration erlebe, nicht neue Druckmaschinen in Emmerich anzuschaffen, sondern eine Kooperation einzugehen. Die beiden Vertriebsgesellschaften J.L. Romen und die Wilke Mediengruppe haben in Hamm eine gemeinsame Produktionsgesellschaft gegründet: die Jodokus GmbH. Bereits Ende 2017 ist die Druck-Produktion in Emmerich ausgelaufen. „Aber wir drucken noch“, betont Geschäftsführer Georg Romen-Naegel. Eben in Hamm.
Hocheffizienter Drucktechnik
Durch die Zusammenlegung profitieren die Kunden der J.L. Romen von hocheffizienter Drucktechnik, einem erweiterten Produktionsspektrum, und dies im Dreischichtbetrieb. „Wir haben den Schritt nicht bereut, sind auf einem guten Weg. Wir haben die strategisch richtige Entscheidung getroffen“, unterstreicht Romen-Naegel. Die Entscheidung schaffe dem Emmericher Unternehmen bessere Möglichkeiten, die Kunden noch nachhaltiger in ihren Kommunikationsanforderungen zu unterstützen.
„Wir haben uns nie über die Technik definiert“, so der Geschäftsführer weiter. Denn der graphische Betrieb arbeitet nicht nur Aufträge ab. Viel mehr klinkt sich J.L. Romen frühzeitiger in die Prozesse ein: „Wir arbeiten uns tief ein und sind von Anfang an eingebunden.“
Von Beck’s bis Franziskaner
„Nach wie vor bedienen wir als kleines Unternehmen große Kunden“, versichert der Geschäftsführer. Wie etwa den Konzern Anheuser-Busch mit bekannten Marken wie Beck’s oder Franziskaner in ihrem Portfolio vorhalten. Ein bekanntes großes Telekommunikationsunternehmen zählt ebenso zu den Kunden der Emmericher.
Der Verzicht auf die Druckeraktivitäten hat in Emmerich auch fünf Stellen gekostet, sodass J.L. Romen heute 15 Mitarbeiter zählt; zuzüglich einiger freier Mitarbeiter.
Seit vier Jahren an der Steinstraße
Unter dem Dach J.L. Romen ist auch die Agentur angesiedelt, die viele an der Steinstraße 17-19 längst wahrgenommen haben, wo sie seit vier Jahren tätig ist. „Wir haben die Agentur örtlich getrennt, um zu zeigen, wir machen das nicht nebenbei. Aber es ist alles ein Unternehmen“, schildert Romen-Naegel.
Am Windmühlenweg sind derweil Vertriebsbüros untergebracht. Auch Lagerflächen werden hier vorgehalten, die früher häufig extern in Emmerich hinzu gemietet werden mussten. „Hier erfolgt nun auch die Konfektionierung von Werbesendungen“, erklärt Georg Romen-Naegel. Also echte Logistiker-Arbeit, die weit über die Aufgaben einer Druckerei hinaus geht.
>>NEUE POTENZIALE GESCHAFFEN
Das Leistungsspektrum von J.L. Romen ist komplexer als vermutet. Im Vordergrund stehen die Kommunikationsbedürfnisse der Kunden. In den Leistungsdisziplinen der Kommunikationsagentur, des Produktions- und Fullfilment-unternehmens versteht sich das Unternehmen als verlässlicher Partner. Die erweiterten Produktionsmittel in Hamm verschaffen dabei neue Potenziale.
Am 1. Januar 1800 gründete Johann Lambert Romen aus Maastricht im preußischen Emmerich eine Buchdruckerei, weil es dort keinen anderen Buchdrucker gab. Ursprünglich befand sich die Druckerei an der Steinstraße 39, wo einst die Druckerei Massing und heute das Sozialkaufhaus Palette angesiedelt ist. Später wurde bei Romen auch der legendäre „Bote vom Niederrhein” gedruckt. Ab 1950 dirigierte Kurt Romen-Naegel die „schwarzen Künste”. Von seinem Vater übernahm dann Georg Romen-Naegel die Firmenleitung.