Emmerich. . Zu viele Wanderarbeiter in überladenen Wohnungen in Emmerich birgt Zündstoff. In der Ratssitzung drohte ein Anwohner eine Rebellion an.

Das Thema der mit zu vielen Wanderarbeitern überladenen Wohnungen in Emmerich birgt Zündstoff. In der Ratssitzung am Dienstagabend drohte Anton Berndsen in der Einwohnerfragestunde eine Rebellion an, sollte die Stadt Emmerich die Probleme nicht ernsthaft angehen.

Zunächst erklärte Berndsen, dass es an der Lobither Straße 7 in Elten, wie inzwischen in mehreren Immobilien in Emmerich, Probleme mit zu vielen osteuropäischen Wanderarbeitern gebe, die dort übergangsweise lebten. Berndsen wollte wissen, ob sich die Stadt der Probleme annehme. Sei es bezüglich der Sicherheit, des Brandschutzes oder des wilden Parkens an der Straße. Darauf sagte Bürgermeister Peter Hinze: „Ich kann Ihnen versichern, dass wir uns da nicht nur ein wenig kümmern.“

Drei Monate Zeit für die Ummeldung

Man sei im Dialog mit den Firmen, die die Wanderarbeiter beschäftigen. Aber die Möglichkeiten seien auch begrenzt, weil die EU-Bürger drei Monate Zeit hätten sich anzumelden: „Man kann die Frequenz in den Wohnungen nicht jeden Tag kontrollieren. Es gibt auch häufige Umzüge“, so Hinze.

Gerd Köster, ebenfalls Lobither Straße, ergänzte, dass es hier keine Mülltonnen an besagtem Haus gebe und der Müll „privat entsorgt“ werde. Auch hier versprach Hinze, das Problem nochmal anzugehen.

Dr. Stefan Wachs versachlichte Situation

Nun war Anton Berndsens Geduld am Ende: „Ich stelle das in Zweifel. Es kümmert sich kein Mensch. Ich sehe es mit eigenen Augen. Wenn Sie darauf Wert legen, dann werden wir in der Lobither Straße eine Rebellion starten.“

Dr. Stefan Wachs, Erster Beigeordneter, bemühte sich um eine Versachlichung: „Mülltonnen vor Ort können wir durchsetzen. Ordnungsbehördlich kümmern wir uns in verschiedenen Ansätze und bei verschiedenen Objekten um dieses Thema. Zum Teil haben wir auch schon eine Nutzungsuntersagung ausgesprochen. Die Lobither Straße gucken wir uns an.“

Problem auch in Hüthum

Die Eingabe von Maik Hauptstein zu einem ähnlichen Fall an der Eltener Straße 422 in Hüthum, die NRZ berichtete, wurde erwartungsgemäß in den Fachausschuss verwiesen, wo das Thema inhaltlich diskutiert wird. Offene Fragen würden bis dahin beantwortet.