Rees. . Nach ihrem Schlaganfall steht Gaby Köster, die Queen of Comedy, wieder auf der Bühne in Rees. Sie verbindet familiäre Bande zum Niederrhein.
Gaby Köster tritt am kommenden Samstag, 15. Dezember, um 20 Uhr im Reeser Bürgerhaus auf. Das Programm heißt nicht ohne Grund „Sitcom“, da Gaby Köster nach einem Schlaganfall vor zehn Jahren nicht mehr die Bühne stürmt, sondern sitzend die Besucher unterhält. Die beliebte Comedy-Künstlerin ist zurück und die Fans dankt es ihr.
Als Bruno Schmitz 1997 mit seiner Kabarettreihe in Rees als Veranstalter begann, gehörten Sie zu den ersten Künstlern, die er ins Bürgerhaus holte. Sie kennen ihn noch aus den Anfängen der Stunksitzung. Gehört er zu den Freunden, die sie auch in der Zeit nach Ihrem Schlaganfall begleitet haben?
Ja, tatsächlich. Bruno – wir nennen ihn den Kaiser vom Niederrhein, weil er so viele Veranstaltungen dorthin holt – ist eine ganz treue Seele, unheimlich fleißig und wir haben immer Kontakt gehalten. Und wenn Bruno lädt, dann komme ich.
Wie sieht es mit den Kollegen aus „7 Tage,7 Köpfe“ aus? Gibt es noch persönliche Kontakte?
Auf jeden Fall. Zu Mike Krüger habe ich regen Kontakt, obwohl er in Hamburg wohnt, dann natürlich zu den Kollegen in der Umgebung, Kalle Pohl und Bernd Stelter.
Der Vater stammt aus Kleve
Ihr Vater stammt aus Kleve. Haben Sie in Ihrer Jugend Zeit am Niederrhein verbracht?
Mein Vater hatte eine riesige Familie. Wir kamen immer zu den Festen zusammen, in Kleve und in Geldern. Ich war gerne da und finde, die Niederrheiner haben einen sehr guten Humor.
Hat sich Ihre Art von Humor verändert? Nehmen Sie heute andere Dinge aufs Korn als früher?
Eigentlich nicht. Es war immer schon das, was mich nervt. Aktuell Jens Spahn und mit seinen Organspenden. Er sollte selbst mal mit gutem Beispiel vorangehen. Oder den anderen Tuppes. Aber dem werde ich in meinem Programm keinen Raum geben.
Ihr Aussehen am Samstag wird eine Überraschung
Sind Sie ihrem bunten, fröhlichen Kleidungs- und Haarstil treu geblieben?
Klar, meine mitteleuropäischen Haar haben die Rastafrisur nicht toleriert. Wie ich jetzt am Samstag aussehen werde, ist Überraschung.
Sie sind in Ihrer Mobilität nach der Erkrankung eingeschränkt?
Ich war Läuferin, das geht gar nicht mehr, was mir ganz schwer auf den Sack geht. Nichts geht mehr zackzack. Wenn ich laufe, brauche ich jemanden, auf den ich mich stützen kann oder den Stock. Kurzstrecken gehen, lange nicht. In der Bude nehme ich den Rollstuhl, damit es schneller geht, und ich habe ihn mit nach New York genommen.
Gaby Köster schreibt ein neues Buch
Ihr Buch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ wurde verfilmt und die Hauptdarstellerin Anna Schudt erhielt dafür in New York den International Emmy Award. Die Auszeichnung ist auch eine Wertschätzung sowohl Ihrer Person als auch Ihres Buches. Haben Sie das Schreiben für sich als neue Herausforderung entdeckt?
Der Emmy war wirklich der Hammer und hat mir gezeigt: Nichts im Leben ist so bescheuert, dass es nicht doch für irgendwas gut ist. Ich schreibe an einem neuen Buch, eine Fortsetzung. Dabei ist mir klar geworden: Statt der pausenlosen Suche nach dem Paradies sollte jeder erkennen, dass das Paradies in einem selbst steckt, man muss es nur finden. Für mich sind es Farben, das Malen und Schreiben, die schönen Dinge bewusst zu erleben.
Weihnachten wird es ganz ruhig
Haben Sie eine andere Sicht auf Menschen mit Handicap?
Ich habe mich immer gefragt, wofür die Krankheit gut sein soll. Aufgeben ist eine Option, aber eine schlechte. Wenn sie dafür gut ist, diesen Menschen Mut zu machen, dann hat das einen Sinn.
Wie feiern Sie Weihnachten?
Ganz ruhig zuhause in Köln mit meiner Mutter und meinen Fellnasen. Meine Mutter hilft mir täglich, obwohl sie auch nicht mehr die jüngste ist. Mein Sohn ist derzeit in Südamerika. Genau 11.445 Kilometer entfernt von mir. Ich liebe die Technik, so sind wir pausenlos in Kontakt.
>> HIER GIBT’S DIE KARTEN
Eintrittskarten für Gaby Köster am 15. Dezember um 20 Uhr in Rees gibt es im Bürger Service im Rathaus, 02851/51200, im Avon Lädchen 02851/9253080 oder unter www.adticket.de.