Haldern. . Der Haldern Pop Shop wird fünf Jahre alt. Das wird gefeiert. Musik von Künstlern, die in der Pop Bar aufgetreten sind, stehen im Plattenladen.

Allerbeste Werbung für den Haldern Pop Shop machte Michael Kiwanuka, als der Musiker als Headliner auf der Festival Hauptbühne von dem Abend erzählte, an dem er den Plattenladen für sich entdeckte.

Auch Bernd Jonkmanns blieb der Plattenladen in Haldern nicht verborgen. Als der Autor und Fotograf für sein Buch „Record Stores“ sechs Jahre zwischen New York, Rio, Tokyo, Reykjavik und Sydney weltweit unterwegs war, um das Phänomen von Plattenläden aufzuspüren, machte er in der Pop Bar Station und verlieh ihr Kultstatus, denn er verewigt den Halderner Vinyl-Shop in seinem Buch.

Musik zum Anfassen

Als vor fünf Jahren der Haldern Pop Shop öffnete, hatte Stefan Reichmann wieder einmal ein Gespür dafür, wie Musik kommuniziert werden möchte. Musik hört man auf dem Festival, in der Pop Bar, aber man möchte sie auch mit nach Hause nehmen. Das Cover ansehen, die Schallplatte in den Händen halten. Und damit ein großes Stück vom Haldern Cosmos sein Eigen nennen. Insbesondere Platten von Künstlern, die man gerade noch live auf der Bühne erlebt hat. Aber auch umgekehrt funktioniert es. Wenn ein aufstrebender Weltstar wie Sam Fender die Platten in der Haldern Pop Bar durchstöbert und hier seine Vinyl-Sammlung aufstockt, dann ist jemand wie Markus Hüfing, der vom ersten Tag an im Pop Shop ehrenamtlich arbeitet, mehr als begeistert.

Neuerscheinungen auf Vinyl

Früher jobbte er in einem Plattenladen in Wesel, doch auch dort gibt es schon lange keine Anlaufstelle für Vinylfans mehr. Dafür ist in Haldern das Lager und der Verkaufsraum im Laufe der vergangenen fünf Jahren auf mindestens 3000 Platten angewachsen. Keine Secondhand-Platten sondern Neuerscheinungen auf Vinyl.

„Platten-Nerds kaufen nur schwarze Vinyls“, hat Markus Hüfing beobachtet. Er selbst hütet die Box von Beta Band. Dies Band findet im Film High Fidelity Erwähnung. Der Hauptcharakter, ein Plattenladenverkäufer, benennt die Band namentlich, während ihr Song „Dry the Rain“ im Hintergrund zu hören ist. Das machte Beta Band in den USA bekannt. Dass sie zuvor, nämlich bereits 1999, auf dem Haldern Pop Festival spielte, mag niemanden überraschen.

Gerne erinnert sich die Shop-Crew auch an die Band Bilderbuch, die in der Pop Bar auftrat. Bandmitglieder wechselten mehrfach die Straßenseite, um mittels Bankautomaten ihren Bedarf an neuen Platten decken zu können. „Wir sind preislich gemäßigt, zwischen 17 und 26 Euro kosten die Platten. Durch die Zusammenarbeit mit einer niederländischen Firma können wir für Kunden alles besorgen“, erzählt Markus Hüfing. Natürlich gibt es auch handsignierte Platten, limitierte Auflagen oder Boxen, die besonders für Sammler interessant sind. Allerdings werden nur Platten vom eigenen Haldern Pop Label verschickt, alles andere wird vor Ort angeboten, immer freitags von 16 bis 19 Uhr und samstags vom 10 bis 13 Uhr. Nur am Jubiläumstag ist bis 15 Uhr geöffnet.

Kiwanuka live im Pop Shop

Und es ist vorgekommen, dass jemand wie Michael Kiwanuka, der nachdem er „OK Computer“ von Radiohead im Regal entdeckte, spontan zu seiner Gitarre griff und sich das auf Vinyl Gehörte erspielte, mit zwei live dargebotenen Liedern vom Album. Denn auch der Haldern Pop Shop, „der vielleicht auch etwas Museales hat“, so Stefan Reichmann, ist ein Kommunikationsort, um über Musik ins Gespräch zu kommen.

>>FÜNF PROZENT RABATT – AUCH AUF TICKETS

Zum fünfjährigen Jubiläum öffnet der Haldern Pop Shop am Samstag, 15. Dezember, um 10 Uhr für genau fünf Stunden.
Als Sonderaktion gibt es einen Rabatt von fünf Prozent auf alles, was Schallplatten, Haldern Pop-Merchandise und Festivaltickets einschließt. Sie sind auf 100 Stück limitiert, nur maximal zwei Tickets pro Person. Und es gibt eine „Kauf’ 3 zahl’2“ Aktion für CDs und Vinyl.

Neben der Verkaufsaktion wird es frische Waffeln, Kakao und Glühwein geben und als Jubiläumsgeschenk ein exklusives DJ-Set von einem Freund, der den Tag musikalisch begleiten wird.