Elten. . Im Emmericher Ortsteil Elten laufen die Arbeiten für einen Bahnhaltestelle. Dies hat Auswirkungen für Reisende in die Niederlande der Linie RE10.

Benjamin Issinger lässt seinen Blick in die Ferne schweifen. Der erste Bahnsteig in Elten steht. Probleme beim Bau gab es keine. „Ganz im Gegenteil, es lief alles glatt“, sagt Issinger. Der Polier der Firma Hering Bahnbau hofft nun, dass auch der zweite Bahnsteig auf der Gleisseite Richtung Arnheim ebenfalls ohne Schwierigkeiten errichtet wird. Er wird es bald wissen. Denn ab kommenden Montag beginnt der Aufbau.

Daher kommt es von Montag, 10. Dezember, bis Sonntag, 16. Dezember, zu geänderten Fahrzeiten für die Züge der Linie RE 19.

Abweichungen vom Regelfahrplan

Die Züge verkehren ab Emmerich in Richtung Arnheim später als im Regelfahrplan angegeben und in der Gegenrichtung früher als üblicherweise. Die Mitarbeiter der Bahntechnik-Firma aus Burbach werden dann rund um die Uhr mit den Arbeiten beschäftigt sein.

Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, seit letztmals in Elten Passagiere einen Zug besteigen konnten. Im Oktober 1965 wurde die Haltestelle aufgegeben. „Seit diesem Zeitpunkt gibt es ja eigentlich schon die konstante Forderung, dass es wieder eine Haltestelle geben muss“, sagt Stadtsprecher Tim Terhorst. „Leider hat die Bahn lange keinen Mehrwert gesehen.“

Kosten liegen bei 1,5 Millionen Euro

Das ist nun anders. „Eine Untersuchung hat gezeigt, dass gerade durch die Verbindung nach Arnheim sich die Wirtschaftlichkeit der gesamten Strecke signifikant erhöhen wird“, erklärt Terhorst. Denn gerade auch Pendler aus Lobith haben ein gesteigertes Interesse an einem Haltepunkt im Silberdorf.

Was aktuell in Elten entsteht, ist allerdings ein Provisorium. Gebaut wird mit Systembahnsteigen, die sich auch wieder komplett zurückbauen lassen. Und genau das ist in Elten auch vorgesehen. Denn die beiden Haltepunkte links und rechts von der Lobither Straße sind am Wackeln.

Es hängt von der endgültigen Trassenführung der Betuwe ab. Zwei Möglichkeiten stehen im Raum. Sollte die Variante der so genannten Bergretter zum Zuge kommen, wird die Haltestelle weiter südlich eingerichtet. Sollte es anders kommen, wird es den Haltepunkt weiter nördlich Richtung Sportplätze geben, so Terhorst.

Stichtag: 9. Juni 2019

Die Kosten – wohlgemerkt nur für das Provisorium – belaufen sich voraussichtlich auf 1,5 Millionen Euro. „Die Kosten für den Bau des Endzustands hängen maßgeblich von dem zukünftigen Standort ab und können erst nach der Standortentscheidung ermittelt werden“, so ein Bahnsprecher gegenüber der NRZ. Rein formell sieht es im Übrigen so aus, dass die DB im Auftrag vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) diesen Haltepunkt baut. Abellio ist das Eisenbahnverkehrsunternehmen, das vom VRR beauftragt wurde, die Verkehrsleistung dort zu erbringen. Geplant ist, dass ab dem Fahrplanwechsel am 9. Juni 2019 wieder Fahrgäste in Elten ein- oder aussteigen können.

>> SPERRUNGEN

Laut Deutscher Bahn werden Sperrungen der Gleise auf das unbedingt notwendige Maß reduziert. Eine Sperrung beider Gleise ist nur an einem Wochenende (19. und 20. Januar 2019) nötig.

Die Haltestelle ist barrierefrei zu erreichen. Zudem wird auch noch ein überdachtes Wartehäuschen gebaut.