Emmerich. Für das Willibrord-Spital werden Gespräche über eine mögliche Krankenhaus-Fusion auf Eis gelegt. Prof. Dr. Joachim van Alst bleibt jetzt doch.

In das Willibrord-Spital Emmerich wird ein siebenstelliger Betrag investiert. Denn der Standort soll langfristig gesichert werden. Der Hintergrund: Die Gespräche zwischen der pro homine gGmbH (Wesel) und der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft mbH (Kleve) über eine mögliche Fusion der beiden Gesellschaften werden vorerst ausgesetzt. Über mögliche Kooperationsthemen werden im Januar 2019 weitere Gespräche geführt. Diesen Beschluss fassten jetzt Vertreter beider Aufsichtsräte.

Wichtiges Signal für Mitarbeiter

Nach den Worten von pro homine-Geschäftsführer Johannes Hartmann hat die Entscheidung zur Folge, „dass das St. Willibrord-Spital in Emmerich nun losgelöst von den bisherigen Überlegungen zu einem Zusammenschluss seine eigene Strategie weiterentwickeln kann, um den Standort und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern“. Das sei ein wichtiges Signal an die Mitarbeiterschaft und die Öffentlichkeit, so Jürgen Gerhorst, stellvertretender Geschäftsführer des St. Willibrord-Spitals.

Im Frühjahr 2015 war an die Öffentlichkeit gelangt, dass aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen über eine Zusammenlegung der katholischen Klinik-Verbünde aus Wesel, zu dem das Emmericher Krankenhaus und das Marien-Hospital in Wesel gehören, und Kleve mit Kliniken in Kalkar, Goch Kevelaer und Kleve gesprochen wird. Diese Pläne hatten damals bei vielen Mitarbeitern im Emmericher Krankenhaus für Verunsicherung gesorgt.

Dr. Joachim van Alst bleibt

Dr. med. Joachim van Alst.
Dr. med. Joachim van Alst. © Thorsten Lindekamp

Die Zukunft des St. Willibrord-Spitals wollen nun Geschäftsführung und Betriebsleitung unter Einbeziehung bewährter Kräfte aus unterschiedlichen Berufsgruppen gestalten. Dazu gehören alle Chefärzte, unter ihnen auch Prof. Dr. Joachim van Alst, Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Wie die NRZ berichtete, hatte van Alst vor, im März des kommenden Jahres an ein Krankenhaus im Raum Koblenz zu wechseln. Der Emmericher hat davon nun aber wieder Abstand genommen, um an der Neuausrichtung des Krankenhauses in seiner Heimatstadt in baulicher und medizinischer Hinsicht mitzuwirken.

Kurzfristig sollen folgende Maßnahmen in Emmerich eingeleitet werden: Installation eines WLAN-Netzes im gesamten Krankenhausgebäude, Sanierung der Eingangshalle, Austausch aller sanierungsbedürftigen Fenster sowie Erneuerung von Fußböden in vielen Bereichen.

Stationen werden saniert

Darüber hinaus werden mit dem Architekturbüro Kraft-Führes und Partner (Essen), das bereits für das Marien-Hospital tätig ist, kurzfristig weitere Baumaßnahmen eingeleitet, die zu einer Verbesserung des Angebots für die Patienten führen soll. Dazu zählen zum Beispiel die Stationssanierungen im A- und C-Flügel und der Ausbau des vierten Obergeschosses, für den Fördermittel vom Land erwartet werden.

>> WETTBEWERBSFÄHIGKEIT VERBESSERN

Der Aufsichtsrat der pro homine hat beschlossen, zur Umsetzung der Pläne die erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen. Es geht dabei um einen siebenstelligen Betrag.

Während einer Mitarbeiterversammlung in Emmerich betonte Geschäftsführer Hartmann, Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit des St. Willibrord-Spitals zu verbessern und die Eigenständigkeit des Hauses zu stärken, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Es gibt Überlegungen, die medizinische Struktur zu ergänzen, etwa um die Neurochirurgie im Wirbelsäulenzentrum des Emmericher Krankenhauses.