Emmerich. . Premierenauftritt des Heiligen Mannes an der Promenade. Viele Kinder ließen sich das nicht entgehen. Die EWG zog erste Bilanz.

Gesichtet wurde er zwischen Containern am Hafenbecken am Samstagmorgen um kurz nach 10 Uhr, wusste Jan Stevens. Und die NRZ sprach mit derjenigen, die dem Heiligen Mann sozusagen in die Kleidung half: Erika Bick-Verstraten wusste, dass der Nikolaus mit seinem Gewand „ihr Schweißperlen auf die Stirn“ zauberte. Aber was Frau nicht alles für den Premierenauftritt tut. Im Auftrag der Emmericher Werbegemeinschaft (EWG) hatte Frans Bergman den Nikolaus angeschrieben – und er kam.

Auch Musiker der Stokkumer „Volharding“ warteten auf die Ankunft des Nikolauses

Der Nikolaus kam zum ersten Mal mit seinen Gesellen mit dem Schiff in Emmerich an.
Der Nikolaus kam zum ersten Mal mit seinen Gesellen mit dem Schiff in Emmerich an. © Thorsten Lindekamp

„Das Boot mit ihm ist zur Rheinbrücke gefahren“, so der EWG-Chef. Das war um 10.20 Uhr. Da herrschte noch Stille in Höhe des Pegelhäuschens. Kurze Zeit später füllte es sich dort. Musiker der Stokkumer „Volharding“ und viele Mädels und Jungs mit Eltern, Omas und Opas warteten gespannt auf den Heiligen Mann. Luis erklärte: „Ich habe keine Angst vorm Nikolaus.“

Die Feuerwehr war sofort Feuer und Flamme für die Idee

Auch wenn er alles sehen könne. Etwa „ob sein Zimmer aufgeräumt ist“, ergänzte die Mama. Der kleine Joshi erhielt die letzten elterlichen Instruktionen: „Du musst aufs Mäuerchen gehen um zu sehen, wenn er hier mit dem roten Boot anlegt“, so die Mutter.

Viele waren gekommen, um den Heiligen Mann würdig  zu empfangen.
Viele waren gekommen, um den Heiligen Mann würdig zu empfangen. © Thorsten Lindekamp

Gemeint war das Feuerwehr-Löschboot. „Die Feuerwehr hat sofort zugesagt als es darum ging, den Nikolaus mit seinen ‚Pitten‘ über den Rhein zu den Kindern zu bringen“, erklärte Bergman, der mit der EWG auf eine Wiederholung 2019 setzt. Für die Enkel von Petra und Reinhard Raatz war es eine Überraschung. „Die wissen von nichts.“ So wurden die Augen größer als es um 11.11 Uhr so weit war. Ole hatte wie sonst samstags üblich, das Kibbelinge-Essen auf dem Wochenmarkt zeitlich nach hinten verschoben. Auf den Schultern von Papa Markus Verfürth genoss er beste Sicht und hielt einen Wunschzettel in der Hand.

Die Kleinen wedelten mit ihren Stadtwappen-Fähnchen

Während die anderen Kleinen mit Stadtwappen-Fähnchen den Nikolaus begrüßten, ging dieser gemächlich den Steiger hinauf. „Eigentlich kommt er erst am 6. Dezember, aber der hat so viel zu tun“, wusste Vize-Bürgermeister Herbert Ulrich als er den Schutzpatron der Kauf- und Handelsleute – und somit der EWG – willkommen hieß. „Eine schöne Stadt

Die Kleinen begrüßten den Nikolaus und winkten vorfreudig mit den Stadtwappen-Fähnchen.
Die Kleinen begrüßten den Nikolaus und winkten vorfreudig mit den Stadtwappen-Fähnchen. © Thorsten Lindekamp

und viele brave Kinder sind hier“, so der Nikolaus. Selfies waren danach angesagt. Gekonnt hob der Mann mit prunkvollen Gewand die Hand und grüßte seine Fans als es von der Rheinpromenade aus durch die City, zum Geistmarkt und zum Kakao- und Glühweintrinken „Zum Raben“ ging. Übrigens: Im 21. Jahrhundert leistet sich der Bischof von Myra einen Coach. Der kommt aus Elten und gab ihm den „letzten Nikolaus-Schliff“.

2019 sollen noch mehr ins Boot geholt werden

Polierte Äpfel von Sigrid Bisschop und 75 Kilo Süßigkeiten erhielten die Kinder vom Nikolaus. Im nächsten Jahr möchte Frans Bergman neben der Feuerwehr auch die Wasser- und Schifffahrtsamt, die Wasserschutzpolizei und den Zoll für diese Aktion begeistern.